Das Ende des Jahres
Der Dezember war ein Monat voller Vorbereitungen auf Weihnachten, in dem es immer dunkler und dunkler wurde. Dennoch haben wir eine Menge gemacht.
Der Dezember war ein erlebnisreicher Monat und irgendwie auch nicht. In der Schule haben wir verschiedene Vorbereitungen für Weihnachten, wie zum Beispiel das Basteln der Weihnachtskarten und das Ausdrucken der dazugehörigen Adressaufkleber, getroffen. Außerdem haben wir zugeschaut, wie die Kinder das Theater, welches für die Weihnachtsaufführung war, geübt haben. Weiterhin haben wir geholfen bei einem Restaurant, was die Schule ausgerichtet hat, für Schulleiter der Schulen von Ogre, der Stadt in der wir wohnen. Zusätzlich waren wir eingeladen zum Restaurant, was für die Öffentlichkeit veranstaltet wurde. Restaurant bedeutet, dass die Tische, von denen wir sonst essen, anders angeordnet werden und schön dekoriert werden und das Essen wird anschließend von Kindern als Kellner serviert. Für uns gab es dann Salat als Vorspeise, die Verabschiedung des Herbsts, danach gab es Griķi (Buchweizen) ein traditionell lettisches Essen und als Abschluss ein Baiser ähnliches Gebäck mit Früchten. Ansonsten habe ich ein wenig den Gemüsesamenaustausch von gestern vorbereitet, indem ich Label für die jeweiligen Samen ausgedruckt habe und diese beschriftet danach eingefroren habe um eventuelle Käfereier abzutöten, welche die Samen zerfressen könnten und damit unbrauchbar machen würden. Am Dienstag vor Weihnachten sind wir dann mit der gesamten Schule in das Kulturzentrum von Ikšķile gefahren und haben für die Weihnachtsaufführung geprobt. Sodass am Mittwoch, nach einem kurzen Schultag, abends die Weihnachtsaufführung stattfinden konnte. Auch unsere Deutschschüler sind gekommen, sodass wir zum Abschluss noch ein deutsches Weihnachtslied vorgetragen haben.
An den Wochenenden haben wir Unmengen an Keksen gebacken, also wir haben fast 2kg Mehl verbacken und daraus 4 verschiedene Sorten Kekse und Plätzchen gemacht. Außerdem sind wir nach Mālpils wandern gefahren. Das war ein sehr schöner Ausflug mit Schnee und gutem Wetter und einem, wenn auch verhältnismäßig kurzen, aber schönen Weg. Am Abend diesen Tages sind wir zu der Tanzaufführung der Tanzschule für traditionelle lettische Tänze hier in Ogre gegangen. Dort haben auch einige Kinder aus der Schule teilgenommen, was das Event noch interessanter und schöner gemacht hat. Auch Rigas Weihnachtsmarkt ist sehr schön mit vielen kleinen Ständen, bei denen auch viel Handwerk darunter war und nicht nur Essen. Außerdem waren wir in der Oper Faust, auch wenn es eine französische Inszenierung war, konnten wir hinterher trotzdem diskutieren welche Stelle was, wie dargestellt haben. Außerdem haben wir mit unseren Mentoren ein Weihnachtstreffen in einem Cafe gehabt und dann mit ein paar Freunden auch noch unser eigenes kleines Weihnachten vorgefeiert.
Am Donnerstag vor Weihnachten haben wir unsere Wohnung und uns fertig zur Abreise gemacht und sind dann in die Schule gegangen um das Winterfest, also Ziemassvētkus, zu feiern. So haben wir dort gesungen und gegessen. Sind anschließend nach draußen gegangen und haben, nachdem wir einen Baumstamm ums Haus gezogen haben, diesen im Feuer verbrannt und anschließend noch eine Reihe von Spielen gespielt. Außerdem haben wir gesagt, was wir im letzten Jahr nicht gut fanden und diese Zettel dann auch verbrannt während wir später auch darüber gesprochen haben, was wir im nächsten Jahr besser machen wollen. Am Freitag sind wir nach Hause zu unseren Eltern geflogen.
Ich bin von uns dreien, also meinen Mitbewohnern und mir als erste wiedergekommen und zwar schon an Silvester. So habe ich mich in Riga mit einer anderen Freiwilligen getroffen und zusammen mit ihrer Familie habe ich Silvester verbracht und wir haben uns das Feuerwerk am Daugava, dem Fluss in Riga angeschaut. Am ersten Januar bin ich nach Ogre, nach Hause, gefahren, nachdem wir noch ganz in Ruhe ausgeschlafen haben. Am nächsten Tag habe ich es dann endlich wahr gemacht: Ich wollte die ganze Zeit schon mal von uns in den Nachbarort Ikšķile laufen und zwar nicht unseren Schulweg, sondern durch den Wald. Und so bin ich auf kleinen Pfaden den Wegweisern gefolgt und schlussendlich auch angekommen. Der Weg ist echt schön durch den Wald, eine ganz Zeit am See entlang, doch das Beste war das schöne Wetter. Es gab zwar keinen Schnee, aber die Sonne hat geschienen und es war blauer Himmel und so war es echt wunderschön. Danach war ich mit der anderen Freiwilligen noch etwas Essen hier in Ogre. Am folgenden Tag habe ich meine zwei Mitbewohner vom Flughafen abgeholt und wir sind zusammen mit anderen Freiwillen und einem ehemalige Freiwilligen noch in ein Café gegangen. Am nächsten Tag hat die Schule schon wieder begonnen und wir haben ein Event über Neujahrstraditionen bei uns veranstaltet. So hatten wir vier Stationen, da uns der ehemalige Freiwillige noch unterstützt hat. Die Kinder haben Wiener Walzer tanzen gelernt, Raketen aus Backpulver und Essig gebaut, mit Kreide auf schwarzem Papier ein Feuerwerk gemalt, ein Quiz gemacht zu Glücksbringern und dort auch kleine Raketen gebastelt, deren Startrampe Strohhalme sind. Anschließend habe ich weiter den Gemüsesamenaustausch vorbereitet und habe mit einigen Kindern Bohnen in kleine beschriftete Tüten getan habe, sodass wir sie gut weitergeben konnten. Am Freitag habe ich dann weitere Vorbereitungen getroffen und außerdem mit den anderen Amarant gesäubert. Freitagabend haben wir den Geburtstag meiner Mentorin bei uns gefeiert und haben dafür Zwiebelsuppe gekocht und danach typisch lettische Torte als Nachtisch gegessen.
Am Samstag war dann der Tausch der Gemüsesamen. Nachdem dort alles vorbereitet war, wurde ein Vortrag über die Wichtigkeit des Bewahrens alter Varianten von Gemüse gehalten. Auf der einen Seite wäre es schade, wenn die alten Sorten einfach verloren gingen, hinzu kommt aber noch, dass diese meist besser an das jeweilige Klima angepasst sind als von großen Firmen gezüchtete Sorten. Auch suchen große Firmen selbst häufig neues genetisches Material, um ihre Sorten zu verbessern. Dazu kommt noch, dass durch die große Vielfalt mit größerer Wahrscheinlichkeit welche dabei sind, die den Klimawandel überstehen. Außerdem wurde die Gene Bank von Lettland kurz vorgestellt, welche viele Samen eingefroren bewahrt. Als drittes haben wir dann noch einen Vortrag über verschiedene Krankheiten von Pflanzen gehört. Nach dem gemeinsamen Mittag sind wir durch den Garten der Schule gelaufen und anschließend war dann der eigentliche Tausch. Dort haben die, die Samen mitgebracht haben, kurz über die jeweiligen geredet z.B. über die Höhe, wie man sie am besten zubereitet oder woher die Samen kommen und anschließend konnten gesagt werden, wer was haben möchte. Im Anschluss gab es noch lettischen Volkstanz. Nach dem Aufräumen sind wir geschafft nach Hause.
Am Sonntag haben wir heute mit meiner Mentorin einen Spaziergang durch den Wald hier gemacht und den ersten Schnee dieses Jahr genossen und das schöne Wetter.