Da kommt ja Puderzucker vom Himmel
Rundum zufrieden ist piep bei ihrem Projekt leider nicht, hin und wieder kommt schon mal eine Portion Heimweh zum Vorschein. Doch sie schaut nach vorne.
Wenn ich aus dem Fenster blicke, sehe ich erstmal schwarz, Aber ich weiß, er ist da Denn ich habe ihn eben noch unter den Schuhsohlen gespürt Das Knirschen in den Ohren gehabt Und mich mit den Augen dran erfreut. Der Schnee, Puderzuckergleich bedeckt er Straßen und Häuser, Wie lang er wohl diesmal bleiben wird? Man weiß es nicht...
Bisschen was Lyrisches zum Einstieg, irgendwo muss ich ja mit meiner Kreativität hin :-)
Wo bleibt die Zeit… Weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte mal was geschrieben habe. Viel ist in der Zwischenzeit nicht gerade passiert. Hmm, mal überlegen... ich hatte wieder einmal einige Tage sehr mit Heimweh zu kämpfen. Das ist das blöde, wenn man den Tag über soviel rumgammelt und nichts zu tun hat, dann muss ich unweigerlich an all die lieben Menschen im fernen Deutschland denken, was sie gerade wohl machen, ob sie ab und an mal an mich denken, wann wohl der nächste Brief oder die nächste E-Mail kommt. Muss jetzt mal ein all umfassendes großes DANKESCHÖN an all meine lieben Freunde und meine Familie daheim aussprechen! Eure Anteilnahme (vor allem Eure vielen lieben Briefe) helfen mir sehr, hier durchzuhalten! DANKEDANKE, hoffe, das hält auch noch die restlichen acht Monate an!
Schweden und ich…
Ehrlich gesagt bin ich nicht so glücklich hier, wie ich es mir wünschen würde. Das liegt zum kleinen Teil am Projekt, das mir zwar viele Freiheiten lässt, eigene Ideen/Projekte zu verwirklichen, aber generell durch überwiegende Putzarbeiten nicht gerade ein Traumjob ist. Immerhin sind die Arbeitskollegen alle supernett, vor allem Helena ist eine ganz Liebe! Freu’ mich schon darauf, am Mittwoch mit ihr zusammen Frühstück für Gäste des Campingplatzes vorzubereiten, wir sind ein gutes Team.
Was mein Hiersein etwas erschwert, ist – ich sag es mal so: dass meine Persönlichkeit und die gegebenen Umstände nicht sehr gut harmonieren. Wie gesagt schlage ich mich oft mit Heimweh und Langeweile herum, habe schon an vorzeitigen Abbruch gedacht. Mir fehlen soziale Kontakte, Leute in meinem Alter, Leute zum gemeinsamen Rumhängen, Dinge unternehmen... Mir fehlt das Gewohnte, meine Familie, meine Freunde.
Na ja, ist auf jeden Fall mal eine Erfahrung für mich, zu sehen, wie ich auf die große Ruhe hier reagiere. Ich meine, ich hab zwar seit gut einem Monat eine Mitbewohnerin, aber es ist momentan eher so, dass die meiste Zeit jeder in seinem Zimmer rumhängt und man sich ab und an mal in der Küche trifft. Vielleicht spielt sich das mit der Zeit ja noch anders ein.
Wie gesagt hab ich ein ums andere Mal schon daran gedacht, aufzugeben. Aber nur, weil ich mich hier nicht hundertprozentig wohl fühle. Nee, das ist mir nicht Grund genug, schließlich bin ich nicht nur hier, um mich selbst etwas besser kennen zu lernen sondern oder vor allem, um Schweden und Schwedisch zu erkunden. Und das habe ich bisher definitiv noch nicht genug getan. Also: Anja, stell dich mal nicht so an, du ziehst das jetzt durch hier!
Pläne…
Um dem Alltagstrott entgegen zu wirken plane ich schonmal meine nächsten Erkundungstrips. Im Dezember soll es einmal für ein Wochenende nach Sollefteå gehen, wo eine polnische Freiwillige eine Art kleine EVS-Präsentation für die Jugendlichen machen möchte. Sie lädt dazu mehrere momentan in Schweden verweilende Freiwillige ein, etwas über ihre Projekte zu erzählen und zugleich ergibt sich eine gute Möglichkeit zum Austausch von Freiwilligem zu Freiwilligem.
Und dann soll es noch für ein Wochenende runter nach Gävle, Fallun und Edsbyn gehen, in Edsbyn möchte ich gerne zwei nette Mädels von meinem On-Arrival-Training besuchen. Freue mich schon darauf, mal ein anderes Fleckchen zu sehen. Ja, und dann geht die Planung auch schon weiter, ich habe vor ein paar Tagen die Einladung zu meinem Mid-Term-Meeting in Stockholm Ende Februar bekommen und möchte dies mit einer Südschweden-Rundreise verbinden. Mal sehen, ob sich das alles so verwirklichen lässt wie ich es mir vorstelle - hoffentlich.
Liebste Grüße,
Eure Anja