Bye, bye Hawick
Eigentlich schien alles soweit in Ordnung, doch kaum war Petra zurück vom On-Arrival-Training erfährt sie von Graham, dass Brian, den sie zusammen mit einigen anderen Freiwilligen betreut, sie nicht mehr in seinem Betreuungsteam haben möchte. Gar nicht so einfach, jetzt noch für Brian zu arbeiten.
Hi. Nach langer Zeit auch mal wieder einige News von mir... und diesmal keine guten. Ich bin nun also schon über zwei Monate hier in Schottland und finde es auch total schön hier. Aber so wie es aussieht, muss ich wohl wo anders hin, weg aus Hawick.
Es fing damit an, dass ich bei meinem super-tollen On-Arrival-Seminar in Largs war und einen Haufen anderer Freiwilliger kennen gelernt habe. Am darauf folgenden Montag kam ich frohen Mutes wieder zu Brian zurück. Und was wird mir gleich telefonisch von Graham (mein Volunteer Manager von CSV) mitgeteilt? Brian hätte sich entschieden, dass er mich nicht mehr als Freiwillige wolle! Ja, super...
Für mich kam das alles wirklich überraschend, weil mir vorher nie jemand gesagt hat, dass irgendwas nicht okay ist. Ich dachte, ich leiste gute Arbeit. Tja, die Begründung für meinen Rauswurf war: ich rede zu wenig und – jetzt kommt es – ich mache zu wenig. Da war ich erst mal beleidigt.
Die Sache ist meines Erachtens die: ja, ich sehe ein, dass ich am Anfang sehr wenig geredet habe. Aber mit der Zeit, wenn ich auch fähig bin, den Akzent hier zu verstehen, wird das echt immer besser. Dass ich zu wenig tun würde, sehe ich anders. Ich finde eher, dass Brian mich nicht braucht. Es arbeiten sechs Leute für ihn, mit mir sieben, da bleibt nicht viel für mich übrig. Außerdem fange ich erst um 11.00 Uhr mit der Arbeit an, wenn andere Brian bereits das Frühstück bereitet haben und die Hausarbeit erledigt ist. Na ja, und tagsüber ist dann nicht viel los: entweder sitzt Brian am Computer oder schaut Fernsehen oder es kommt noch ein Betreuer vorbei und wir gehen einkaufen oder so.
Aber nun ist das ja egal, weil Brian auch nicht willig war, mir noch etwas Zeit zum Fehler verbessern einzuräumen, nein, ich muss sofort weg!
Und nun sucht man für mich ein anderes Projekt. Wenn sich aber in absehbarer Zeit nichts findet, muss ich wieder nach Hause (oh, bitte nicht!) und dort warten, bis sich etwas ergibt. Im Moment warte ich noch auf neue Informationen.
Ansonsten gibt es nichts Neues. Meine restliche Zeit verbringe ich damit, immer noch für Brian zu arbeiten. Ich finde diese Situation aber nicht wirklich gut. Vor allem, weil Brian das Thema tot schweigt und es noch nicht einmal angesprochen hat. Und ich trau mich das auch nicht...
Das war es erstmal von mir. Wenn ich was Genaueres weiß, melde ich mich wieder. Bin gespannt, wo ich als nächstes lande!
Bye. Petra.