Block swop
Das polnische Wetter ist herrlich, aber Johannson muss arbeiten. Deswegen verlegt er prompt seinen Arbeitsplatz zurück nach Torun und kommt sogar in seinem alten Zimmer unter.
Man hört wenig von mir, weil ich eigentlich nur den ganzen Tag in meinem Zimmer sitze und an der Arbeit schreibe. Und da dachte ich mir, bei super Wetter im Block hocken und den ganzen Sommer verpassen, das kann ich auch woanders. Und darum bin ich für ein paar Tage nach Torun gefahren.
Das Wetter ist wieder genauso wolkenlos himmelblau, der Markt wieder genauso voll egal zu welcher Stunde, neue Wappensteine der Partnerstädte des Bundeslandes sind in die Hauptpromenade eingelassen worden, u.a. von Rostock. Vor den Rabatten meines Blocks sind neue Zäunchen, in meinem Zimmer wohnt ein Grafiker, heute Nacht ist er weg und ich kann auf meinem alten Klappsofa schlafen, zum x-ten mal in dem Zimmer, von dem ich dachte ich würde es nie wieder sehen. Aber es ist kein Besuch wie sonst, keine nostalgischen nächtlichen Spaziergänge am Fluss, nicht viel mehr als eine Verlagerung der Arbeit. Ich sitze zu Hause an Ewas Schreibtisch und versuche nicht dran zu denken, dass ich gerade die schönste Stadt bei schönstem Wetter verschwende. Vor genau drei Jahren habe ich mich hier gerade etwas eingelebt. Hatte Zeit und Spaß... wieder 21 sein!
Nun gut, vermutlich werde ich jeden Abend ausgehen, gestern waren wir im dem was vom Stary Mlyn geblieben ist und heute ist Abschiedsfeier für die Armenierin, morgen wollen wir tanzen.
Ich weiß noch nicht, wann ich zurückkomme. Ewa fährt morgen wieder weg, eine andere Altpraktikantin auch, die armenische EVS Freiwillige beendet morgen ihr Projekt. Aber zwei neue sind gerade angekommen und suchen sowieso Leute um was zu unternehmen.