Bis jetzt mehr Urlaub als alles andere
Eine Woche in Nikosia ist vergangen, aber Alltag hat sich nicht im geringsten eingestellt. Das alles kommt mir bis jetzt nur wie ein schöner Urlaub vor, der mich für den verpatzten deutschen Sommer entschädigt.
Die Zuhausgebliebenen fragen mich ständig "Was musst du da denn jetzt machen? Worin besteht deine Arbeit?" Naja, also ich schlafe bis um 9 Uhr...dann mache ich mir einen Frappé und frühstücke was... dann bekommen wir hier vielleicht mal kurz gezeigt, wie dies und das funktioniert... den Nachmittag verbringen wir im Freibad und abends werden wir irgendwie von den Zyprioten unterhalten. Oder wir sitzen alle 3 am großen Konferenztisch und surfen im Internet.
Okay, das hört sich jetzt vielleicht so an als würde das Ganze hier den Sinn der Sache verfehlen, aber man muss bedenken, dass wir uns immer noch in der Eingewöhnungsphase befinden und, und das ist wahrscheinlich die entscheidende Tatsache, dass hier immer noch Ferien sind und hier im Kulturzentrum quasi noch tote Hose ist. Ich genieße die Zeit hier also so gut es geht und dazu gehören auf jeden Fall auch Strandbesuche und Nachmittage im Freibad. Viel mehr Aktivitäten tagsüber sind einfach nicht möglich, weil es verdammt heiß ist. Heute (33°C und keine Wolke am Himmel, aber eine leicht Brise) hieß es schon von einer Mitarbeiterin hier "Oh, this already is like autumn in Cyprus". Na dann.
Unsere erste Woche haben wir damit verbracht praktische Dinge zu erledigen wie ein eigenes Konto einrichten, wichtige Einkäufe erledigen, Spaziergänge und Rundfahrten in der Stadt machen um sich langsam zurecht zu finden, einmal mit dem Bus fahren (was hier erst seit einem Jahr möglich ist) um zu wissen wie das funktioniert, Passfotos machen lassen und all so was. Außerdem wurden uns erste Dinge über die Abläufe im Zentrum erklärt. Am Dienstag fand hier eine Willkommensparty für uns statt, auf der wir einige der hier involvierten Einheimischen kennenlernen und einige sehr leckere Spezialitäten der hiesigen Küche probieren konnten. Die Leute hier sind wirklich unheimlich nett, sodass man gar nicht anders als sich hier willkommen und wohl fühlen kann.
Nebenbei finden häufig Treffen mit dem Koordinatoren (und ab gestern auch mit der Mentorin statt), bei denen es zum einen darum geht uns über die wöchentlichen Aktivitäten sowie die kommenden großen Events zu informieren und zum anderen unsere persönlichen Ziele, Gefühle, Probleme und Entwicklungen zu diskutieren.
Und dann kommen dazu natürlich noch die Freibadbesuche, die wir als europäische Freiwillige auf Anweisung des Bürgermeisters glücklicherweise umsonst bekommen. ;)