Big brother is watching you !
Dass die USA im Rahmen ihres Spionageprogramms "PRISM" sich Zugang zu sämtlichen Datenströmen der Welt verschafft haben, hat mich zutiefst schockiert. In welchen Welt leben wir denn, dass Dystopien wie in "1984" Realität geworden sind?!
Es ist schade, dass ich kein Journalist beim Spiegel, der Zeit oder der Süddeutschen Zeitung bin. Dazu fehlt mir wahrscheinlich auch das sprachliche und investigative Feingefühl.
Andernfalls würde dieser Beitrag nämlich eine wesentlich größere Leserschaft erreichen. Ich lasse mich nichtsdestotrotz nicht entmutigen und schreibe, um meinem Ärger freien Raum zu geben. Mein Ärger und meine Fassungslosigkeit richten sich gegen die NSA und damit auch gegen den Präsidenten der USA, Barack Obama.
Denn dieser ist spätestens, nach den jüngsten Offenbarungen über das Abhör – und Spionageprogramm „PRISM“ weit von seinem „Hoffnungsträgerimage“ abgerückt. Von „Yes we can“ nach „Yes we scan“ – eine beschämende Leistung Mr. President.
Als der Name Edward Snowden vor einiger Zeit zum ersten Mal in den Medien erschien, dachte ich: Wieder so einer von der Wikileaks Fraktion.
Doch dieser Mann ist anders. Er hat es zurecht gewagt, die USA vor den Augen der Welt, in einem nie dagewesenen Umfang an den Pranger zu stellen und damit vor Augen geführt, dass es der weltweit größte „pseudodemokratische“ Überwachungsstaat ist.
1984 oder die NSA, beides Dystopien, mit dem kleinen Unterschied, dass die NSA Realität ist.
Der „whistleblower“ Snowden hat die erschreckenden Erkenntnisse über das flächendeckende Überwachungsprogramm so deutlich dargestellt, dass selbst Menschen ohne Informatik-Vorkentnisse sofort sagen würden: Moment mal, das geht eindeutig zu weit!
Na klar bin ich mir dessen bewusst, dass, wenn ich meine Daten bei facebook und Co. preisgebe, automatisch ein Teil meiner Persönlichkeit in den Unweiten des Internets verbleibt. Es ist auch legitim, dass Nachrichtendienste wie u.a. der BND Daten sammeln. Schließlich ist das der Grund für ihre Existenz. Und Internet sowie Datenspionage sind wichtig und in mehreren Fällen auch erfolgreich um schlimmeres zu verhindern.
Dass jedoch meine persönlichen Daten, prophylaktisch, unter der Behauptung der Terrorismusbekämpfung abgegriffen worden sein können, ist nicht nachvollziehbar.
Das eigentliche Dilemma ist dabei, dass die Rechtssprechung der Geschwindigkeit sowie den Möglichkeiten des Internet nicht folgen kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass die NSA sich jeglicher Rechtstaatlichkeit bzw. parlamentarischer Kontrolle entziehen darf.
Als „höchst abhörrelevant“, so hat die NSA Deutschland eingestuft. Dieses Niveau des Abhörens liegt genauso hoch wie das von Afghanistan. Nur der Iran und Pakistan werden noch stärker überwacht. Was für eine Erleichterung!
Deutsche und europäische Politiker sind zurecht empört über die USA und verlangen Aufklärung. Besonders nach dem Bekanntwerden der Überwachungen von nationalen und europäischen Institutionen. Im Rahmen der transatlantischen Beziehungen zwischen der EU und den USA, fehlt offenbar das Vertrauen von Seiten der USA. Hoffentlich unternehmen die Politiker auf allen Ebenen endlich etwas um den USA Grenzen aufzuzeigen. Denn so geht es definitiv nicht weiter!