Bevor ich ging und mittendrin
So viele Facetten, so viele Farben, tausend Gesichter die wir in uns tragen.
Manche Tage sind grau und trist, so, dass dich alles von innen zerfrisst.
Und dann wieder schillernd und glockenhell,
manchmal auch unbesonnen und grell.
So naiv war ich und verliebt.
Verliebt in die Idee: „ich geh“.
Ins kalte Wasser gesprungen, nicht ertrunken, aber kurz in die falsche Richtung geschwommen.
Ich hab mich entfernt von mir.
Hab mich versteckt und gehetzt.
Bis auf ein Mal, alles stand still.
Was für ein einsames Gefühl!
Was für ein Stich im Herzen, zu begreifen, du bist allein!
Für eine längere Zeit, wird Niemand bei dir sein!
Nur ich selbst.
Ich selbst gehe Schritt für Schritt und finde zu mir selbst zurück.
Jetzt am Ende bin ich wieder ein ganzes Stück.
Doch zwischendurch war ich entzwei, ein kleiner Teil oder drei.
Drei Personen, die in unterschiedliche Richtungen wollen, ziehen, gehen.
Drei Personen, die in verschiedenen Sprachen sprechen,
die für eine Aufgabe, verschiedene Lösungen berechnen.
Die eine singt, die eine schreit, die andere weint.
So verwirrt und so entblößt.
So klein und so groß.
Hab vieles nicht verstanden, war ahnungslos.
Komplett planlos.
Nein.
Geplant habe ich, doch mein Herz einbezogen, habe ich nicht.
Hab meist getan, was man vor mir erwartet.
Hab viel gedacht, aber nichts gesagt.
Hab vieles nicht verstanden, doch nicht gefragt.
Hab vieles geahnt, doch nicht gewusst.
Hab gemusst - und nicht gewollt.
Hab im Gedanken auf bunten Wiesen herum getollt, doch mein Körper stand still.
Die Zeit steht nicht still, sie macht was sie will und rennt zu schnell.
Mein Schwindel hat sich gelegt.
Ich steh nun fester und überlegt.
Ich fang an zu verstehen.
Bin nicht mehr ahnungslos, nur ein bisschen planlos,
denn ich möchte mein Herz einbeziehen und die Rationalität besiegen.
Noch flüstert es ganz leise.
Doch ich bin mir sicher, auf meiner Lebensreise wird es lauter und lauter
und verrät mir, was es will.
Es spricht mit mir und zeigt mir meine möglichen Wege auf.
Sagt mir nicht: „Du musst, du musst, du musst. Schluck herunter, den Frust.“
O.K. Eines, dass muss ich wohl.
Das wurde mir mehr und mehr bewusst.
Rückgrat zeigen in dieser verkrümmten Zeit!
Und aufhören zu schweigen!
Fragen, wenn um mich die Fragezeichen kreisen!
Zu dem stehen, für was ich stehe!
Und dazu stehen, wohin ich gehe!
Gehen, wenn mich nichts mehr hält!
Mich nicht selbst belügen und betrügen!
Mut beweisen,auch in farblosen Zeiten!
In farblosen Zeiten auf dem Sonnenstrahl reiten!
Zurück ins Licht.
Das Leben ist wie ein Gedicht.
Auch in schweren Zeit zu begreifen, dass es wieder aufwärts geht.
Das Leben ist zu kurz, um nicht zu tun, was man will,
denn die Zeit steht nicht still!
Das habe ich gelernt, in dieser kurzen Zeit.
Diese Zeit steht gegenüber der Ewigkeit. Wir alle sind ein Teil von ihr
und können in die Geschichte eingehen, als die die überlegten,
als die die Hoffnung und Vertrauen in sich tragen und nicht stumm verharrten.
Wir können sagen, wir sind die, die was verändern.
Wir sind nicht hinter den Rändern unseres Tellers geblieben
und haben ahnungslos geschwiegen.
Ja, dieses Mädchen bin ich jetzt wohl.
Nicht mehr so klein, viel mehr ganz groß.
Groß sind die Ideen, die ich in mir trage
und groß der Wille glücklich zu sein.
Hinter mir zustehen und mit mir selbst Hand in Hand zu gehen.
Ich gebe mir selbst einen Kuss auf die Stirn
und lass all die unbegründeten Ängste stehen.
Nun bin ich bereit für das Leben.
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