Besuch:)
Heute endet meine erste besuchte Woche in Krakau. Dabei habe ich gemerkt: besucht werden ist wunderschön. Und manchmal ein bisschen anstrengend:)
Seit Montag Abend teile ich mein Leben in Krakau mit meinem Freund Thombass, der mich hier für eine Woche besucht hat und morgen zusammen mit mir und Eloise nach Warschau fährt. Dort haben Eloise und ich unser "On-Arrival-Training". Das ist eine Pflichtveranstaltung für alle europäischen Freiwilligen, bei der wir im Grunde Antworten auf unsere Fragen, Unterstützung in der neuen Lebenssituation, kulturelle Hintergrundinformationen und die Möglichkeit zum Austausch mit Freiwilligen aus ganz Polen bekommen sollen. Wir sind jedenfalls sehr gespannt und freuen uns auf die neue Stadt. Thombass nutzt die Zeit dort, um außer Krakau auch noch die polnische Hauptstadt kennen zu lernen. Das wird er wohl eher allein tun müssen, weil wir den Berichten der anderen Freiwilligen nach von 9 bis 18 Uhr voll eingespannt sind.
Aber er ist das ja jetzt schon ein bisschen gewohnt, da ich natürlich auch diese Woche wieder gearbeitet habe. Ich habe durch diesen Besuch jedenfalls noch mal viel über mich, die Stadt und meine Arbeit lernen können. Zum Beispiel, dass es sehr schön ist, einem Freund aus Deutschland mein neues Leben hier zu zeigen. Ich habe aber auch gemerkt, dass es recht anstrengend sein kann, rund um die Uhr für das Wohlergehen einer weiteren Person zu sorgen und zu versuchen, jeden Tag neu und interessant zu gestalten. Obwohl es das Nachtleben in Krakau problemlos zuließe, jeden Abend drei verschiedene Bars und Clubs zu testen, weiß ich jetzt, dass es doch auf Dauer ziemlich anstrengend ist, jeden Abend im Zentrum zu verbringen:)
Für mich war es auch spannend, eine zweite Meinung über meinen Arbeitsplatz, die Stadt und meine Mitfreiwilligen zu hören. Nachdem Thombass mich am Mittwoch nach ALF begleitet hat (und dabei natürlich den chaotischsten Tag der Woche erwischen musste), konnte er doch einige meiner Probleme dort recht gut verstehen. Es war aber trotzdem lustig dort und wir hatten danach einen sehr netten Abend mit den anderen Freiwilligen, die wir wie die echten schwäbischen Hausfrauen mit selbstgemachten Schupfnudeln und Sauerkraut bekocht haben. Danach wussten wir beide, was wir nicht werden: echte schwäbische Hausfrauen.
Ich hatte jedenfalls eine tolle letzte Woche und freue mich besonders, dass Thombass in ein paar Wochen schon wieder hier sein wird, weil er mich über Weihnachten besuchen kommt. Ich werde nämlich definitiv nicht nach Hause kommen, da ich an Heiligabend, dem 28. und 29.12. und Silvester arbeiten werde. Das, sowie die Tatsache, dass wir das 2. Adventswochenende auch in einem Lebensmittelspendenprojekt eingespannt sind, habe ich auch letzte Woche erst erfahren.
Ich freue mich aber dennoch auf die sehr internationale Volunteer- Weihnachtsfeier, die es hoffentlich geben wird.
Nach Warschau erwartet uns am 5.12. aber erst mal der internationale Volunteer- Day mit einer Party, die wir selber organisieren: Kochteams für traditionelle internationale Gerichte, Deko und eine Show, die wir selbst gestalten, wollen dafür noch organisiert werden.
Ich fürchte, ich werde daher zwei arbeitsame nächste Wochen haben, da mich am 11.12. zusätzlich in ALF noch eine kulinarische Präsentation über meine Heimat erwartet. Auch die wartet leider noch auf ihre Fertigstellung...
Offensichtlich bleibt der Vorweihnachtsstress also auch hier nicht aus. Die gute Nachricht ist aber, dass auch der Weihnachtsmarkt seit gestern die angemessene Ladung Kitsch und Glühwein dazu beisteuert. So schlimm kann’s also nicht werden:)
Viele liebe Grüße,
Kora
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