Basta mit dem Wintersschlaf, her mit dem Frühjahrsputz
Vom Schreibmuffel, Schulausflug, Weinachtsfeier der Schule, Nachtleben, mein Weihnachten, den 3 Königen und meiner Pasta Party (Spätzel-Party). Zusammenfassung der letzten 5 Wochen
Hola!!!
Jetzt habe ich ja schon eine ganze Weile gar nichts mehr geschrieben. Sinnvolle Gründe kann ich leider nicht vorweisen, manchmal ist man einfach ein lazy dog ;) Darum habe ich jetzt beschlossen, meinen Winterschlaf zu beenden und endlich mal meine neuen erlebten Ereignisse herauszuputzen.
Was seit letztes mal passiert ist: Sehr viel! Ich versuche es mal ein wenig chronologisch ;)
Am 13. Dezember veranstalteten wir einen deutsch-tschechischen-Abend. Ich habe extra hierfür Seelen und eine Donauwelle gebastelt. Aber an sich war der Abend nicht ganz so interessant, außer dass ich realisiert habe, wie schwer es sein kann, deutsche Kultur zu präsentieren. Was ist typisch deutsch? Das ist manchmal ein richtig schwierige Frage, wobei mir eher Antworten auf:“Was ist schwäbisch?“ einfallen. Manchmal ist es schwierig, sich auf die andere Seite zu denken. Alles was für mich irgendwie normal ist, kennen die Spanier halt nicht. Dass das dann eben eine Besonderheit ist, und nicht normal, darauf muss man erst mal kommen ;)
In der Woche zuvor war ich mit der Schule uns unseren 3.Klässlern in den Bergen, in denen es in Stein gehauene Bilder gibt. Die Bilder waren richtig genial und Kinder sind alle hochmotiviert und singend durch die Berge gelaufen. Nur das eben diese Berge(Montañas) ich nicht als Berge bezeichnen würde, sondern eher als Berglein (Montañitos). Die Spanier haben gelacht, als ich diesen Begriff erfunden habe ;) Nicht so ganz gefallen hat mir die Müllhalde, die sich direkt in den Bergen befindet. Sie enthält den ganzen unrecycelten Müll. Recycling ist hier wirklich ein Fremdwort, und dass man einfach alles in die Berge wirft, finde ich nicht so toll.
In der Woche darauf veranstalteten wir einen Workshop, wie man eine Pflanze pflanzt. Für mich war schon sehr langweilig, da man so als richtiger Schwabe schon weiß, wie man seine Bohnen, Karotten und Zwiebeln anpflanzt, aber die Spanier haben hier wohl Nachholbedarf. Also hier die Zusammenfassung: Man nimmt die Samen und legt sie in ein kleines Loch in die Erde. Man schließt das Loch und gießt Wasser darüber. Nach ein paar Wochen vollzieht sich das Wunder der Natur, und es wächst doch tatsächlich etwas!!!!!!!!!! ;) ;)
Am Freitag vor Weihnachten ( Weihnachten!!!!! War es wirklich schon so weit? ) hatten wir eine Weihnachtsfeier von der Schule. Hierfür hatten wir (Musiklehrer) extra einen Tanz mit jeder Klasse aufgeführt. Das ganze sollte im Kindergarten stattfinden. Also ging ich hochmotiviert zum Kindergarten. Doch dort wussten die Erzieher leider von nichts. Also machte ich mich auf die Suche nach meinen singenden, tanzenden Schülern. Dies sollte in einem Ort mit 1000 Einwohnern eigentlich ja nicht so schwer sein... aber trotzdem benötigte ich eine halbe Stunde, bis ich bemerkte, dass die Schüler im altem Kinosaal waren ;) Die Tänze waren natürlich alle richtig super.
Am selbigem Tag bin ich mit Andrés und ein paar seiner Freunde nach Elche. Er wollte unbedingt, dass ich mitkomme. Eigentlich dachte ich: „ und ein paar Freunde“ seien die gleichen wie auf dem BBQ, dass dann aber nur der männliche Part vertreten war, verwunderte mich. Allein mit 4 Jungs im Nachtleben der großen Stadt ;) So schlecht war es gar nicht, denn alle stritten sich darum, wer mir das Getränk bezahlen durfte ;) Wir gingen zuerst in 3 verschiedene Taperien, tranken überall ein Caña Bier und aßen ein Tapa zusammen für circa 2 Euro. Danach landeten wir im Bierwinkel, indem wir doch tatsächlich 13% Bier, das nach Wasser schmeckte, tranken. 13% Wasser zu brauen, und das auch noch Bier zu nennen, bekommen doch nur die Spanier hin. Dort löste ich auch das größte Rätsel des spanischen Lebens auf: Was bedeutet Bierwinkel. Bier konnten sie sich erahnen, aber Winkel? Alle meine spanischen Begleiter hatten nach meiner Erklärung ein Aha-Erlebnis ;)
Später gingen wir noch in eine kleine Disko zum tanzen( 1 deutsches Mädchen mit 4 spanischen Männern) ;). Um 4 Uhr morgens brachte mich Andrés wohlbehalten wieder heim. Es war auf jeden Fall ein wirklich toller Abend ;)
Weihnachten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Endlich war es so weit, und ich konnte meine Familie im Schwabenländle besuchen. Das mich aber, angekommen in Deutschland, plötzlich spanisches Heimweh überkam, damit hatte ich nicht gerechnet. Wenn man die Sonne und die Siesta erst einmal gewöhnt ist, kann man darauf so schnell nicht mehr verzichten ;) Die 2 Wochen Ferien vergingen recht schnell, erst Weihnachten, dann Sylvester und dann schon wieder ab ins Flugzeug, zurück ins gelobte Land der Sonne und Siesta. Meine Ferien verbrachte ich größtenteils mit meiner Familie und mit meinen Freunden. Ich genoss es richtig, mal keinen Haushalt zu machen und in der Natur spazieren zu gehen. Denn so etwas wie Natur ist in Spanien irgendwie ein Fremdwort, so in der Mitte der Wüste ;)
Zurück im frühlingshaften Maienwetter (im Januar) erwarteten mich erst einmal die heiligen 3 Könige. Ein Fest, das in Spanien wichtiger ist, als Weihnachten selber, denn an den 3 Königen gibt es Geschenke!!!!! Meine Aufgabe bestand am Tag zuvor heimlich die ganzen Geschenke aller Kinder entgegenzunehmen und verantwortungsbewusst zu bewachen (Ich spielte mit dem Gedanken alle aufzupacken, wäre witzig gewesen).Anschließend sortierten wir Süßigkeiten in kleine Tüten ein. Am selbigen Abend gab es eine Prozession mit einem Karnival-Wagen durch die Stadt. Ich durfte als Page mithelfen und fleißig Süßigkeiten zu den Kindern werfen. Ich sah aus wie ein Schafhirte, und Honza wie ein Mama-Mia-Dancing-Queen-Nachtclub-Star. ;)) Dann gingen wir zu meiner Gastfamilie und aßen den traditionellen 3-Königs-Kuchen mit witzigen Spaßfirürchen innen drin. Am Ende gab es dann Geschenke für alle.Ich bekam von meine Gastfamilie eine Küchenschürze mit der Aufschrift: „ I <3 la Foia!“ La Foia ist der valencianische Name meiner Stadt, aber gleichzeitig auch das spanische Wort für den Intimbereich einer Frau. Ich sollte die Schürze wohl eher nicht außerhalb meines Ortes tragen, das könnte missverstanden werden ;)) Mein Ort auf spanisch heiß:“La Hoya“. Da die Spanier aber kein H aussprechen, hört sich das an wie:“ La Olla“ was so viel bedeutet, wie: „der Topf“. Bei Leuten, denen der 1000 Einwohner Ort unbekannt ist kommt so immer zu Missverständnissen. Ich weiß selber nicht was besser ist: „ Vivo en la Foia“ oder :“ Vivo en la Olla“ ;)
Am diesem Freitag war es endlich soweit, ich veranstaltete mit Andrés in meiner Wohnung eine Pasta-Party mit der berühmten deutschen Pasta: “Spätzles“ Wir ladeten unsere Besten Freunde ein und die Kässpätzle kamen wirklich richtig gut an. Vielleicht sollte ich jetzt nicht erzählen, dass wir circa 4 Stunden zuvor mit kochen und einkaufen anfingen ;)) Die Party war richtig toll, nur das Aufräumen am nächsten morgen war für mich nicht so toll ;) So eine Party für 8 Leute zu veranstalten, wenn man nur 4 Gläser , 4 Teller, 4 Gabeln und 4 Messer besitzt kann wirklich eine Herausforderung sein ;)
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