Baci zeremony
baci zeremony, tradition, segen
Die Baci Zermonie hat besonders in Laos eine lange Tradition. Während der Zeremonie wird ein Segen von einem buddhistischen Mönch gesprochen und Wünsche für die Zukunft mitgegeben. Es wird in Laos eine Baci Zeremonie veranstaltet, wenn eine Veränderung im Leben desjenigen stattfindet. Als Symbol wird der Person ein weißes Bändchen um das rechte Armgelenk gebunden, manchmal auch noch an das Linke. Je nach Größe der Zeremonie werden mehrere Bändchen umgebunden. Das Zerschneiden der Bändchen führt übrigens zu Unglück. Die Frist von mindestens drei Tagen muss eingehalten werden und die Bänder müssen dann aufgebunden und nicht aufgeschnitten werden.
Mascha und ich haben die Möglichkeit bekommen, ein Teil davon zu sein. Wir waren um neun verabredet, dass alle aus unserem Büro in unser Haus kommen. Mascha und ich, ganz nach deutscher Pünktlichkeit, sind um acht aufgestanden um dann komplett fertig um neun auf die Leute zu warten. Aber... im Endeffekt kamen sie alle ganze sechs Stunden später. Wir müssen uns definitiv daran gewöhnen, dass hier eine ganz andere Zeit herrscht.
Dann um 15.00 uhr kamen einige Frauen und räumten unser Haus um. Wir hatten nicht viel Mitspracherecht, was uns ebenfalls irritierte.. wir haben uns aber damit abgefunden, dass wir manchmal einfach nichts machen dürfen und rumstehen. Besonders die Frauen trauen uns hier wenig zu.
Nach und nach kamen viele Leute und auch einige die wir garnicht kannten. Dann saßen wir alle in einem Kreis und einen "Kranz" rum, der aus Bananenblättern und Blüten gemacht wurde.Auf dem Kranz waren so etwas wie gute Gaben, wie Bananen, Süßigkeiten und Klebreis. Er ist super schön. Dann fassten wir alle den Kranz an und der Mönch sprach seinen Segen, der ziemlich lang und extrem schnell war. Danach mussten Mascha und ich jeweils ein gekochtes Huhn mit noch mehr Essen drumherum in die Hand nehmen und währenddessen unsere Arme ausstrecken. Dann kam jeder und hat uns ein Bändchen umgebunden und währenddessen seine besten Wünsche an mich und Mascha gegeben, wovon wir natürlich fast nichts verstanden haben. Vorher hatte ich einige Bilder rumgezeigt ( guter Tipp für Reisende - kommt man immer gut ins Gespräch und die Laoten interressieren sich vorallem für deine Familie und deinen Freund), sodass sie wussten dass ich einen Freund habe. Die,die wir verstanden haben, wünschten mir viel Glück und viele Kinder und viel Liebe. Bei Mascha war es so, dass fast jeder ihr einen laotischen Freund wünschte :D haha!
Außerdem ging einer aus dem Büro für einen Monat nach China und eine andere Familie, die wir garnicht kannten, zog um. Die wurden dann auch gleich mitgesegnet. Danach haben die Frauen überall Plastiktüten zu einer langen Tafel in unserem Wohnzimmer ausgelegt und es gab Klebreis, einen Salat der fast europäisch geschmeckt hat mit Ei und Hühnerfüße, die wir nicht probieren wollten. Sie haben uns auch noch extra Salat ohne Ei gemacht, weil Mascha zum größten Teil vegan lebt. Das ist echt so lieb, dass sie immer extra für uns noch was machen, damit wir überall mitessen können, da ich auch nicht gut scharf essen kann.
Es gab wieder Beerlao und wir haben zusammen gesessen und Musik gehört. Hier bringen die auch immer ein Mikrophon mit, falls mal jemand singen möchte :D Viele sind aber auch direkt wieder gegangen. Hier in Laos verabschiedet man sich nicht wirklich, man geht einfach. Also das ist meine Erfahrung bis jetzt. Am Ende saßen hier noch vier Laoten, die total nett sind aber kein Wort Englisch sprechen, sodass es nach einiger Zeit schleppend wurde und wir doch lieber schlafen gehen wollten. Leider haben die Vier das aber nicht mitbekommen und tranken noch ewig lange Bier. Habe dann doch auch relativ viel getrunken und habe am Ende noch ein Lied gesungen von Scorpio ( sonst hören laoten eher ihre Musik - von Justin Bieber haben sie schon mal gehört aber kennen kein Lied). Irgendwann haben sie sich dann doch halbwegs verabschiedet und wir dachten wir könnten schlafen gehen. Dann saßen sie aber noch bestimmt eine Stunde auf der Terrasse und haben weitergetrunken. An manche Sachen müssen wir uns definitiv noch gewöhnen :D
Es war wirklich insgesamt echt schön und super familiär. Man hat sich richtig integriert gefühlt. Wann hat man schon mal die Chance so etwas mitzuerleben? Ich wünschte sowas würde es auch in Deutschland geben. Es ist schön wenn man an etwas glaubt und sich gegenseitig was Gutes wünscht und eine so lange Tradition weiterführt. Das bringt alle näher zusammen und stärkt den Zusammenhalt.