Ausschreitungen zum G20-Gipfel
"Kann man hier in London überhaupt noch sicher sein?" In diesen Tagen findet in London das G20-Gipfeltreffen statt. Bereits im Vorfeld kam es dabei zu Protestaktionen und gewalttätigen Ausschreitungen.
Anlässlich des G20-Gipfeltreffens in London in diesen Tagen finden überall in der Stadt Protestaktionen statt.
Schon im Voraus wurden rote Telefonzellen aus der Innenstadt entfernt, um kein Ziel gewalttätiger Angriffe zu bieten, die Fenster zahlreicher Banken und anderer bekannter Gebäude (unter anderem auch des RITZ-Hotels) wurden mit Brettern zugenagelt.
Seit Samstag sind um die 5500 Polizisten im Einsatz, um die Protestmärsche etwas unter Kontrolle zu halten.
Bei dem Treffen werden am Donnerstag Finanzminister und Chefs der Zentralbanken aus 19 Nationen sowie der Europäischen Union und auch die EU-Präsidentschaft zusammenkommen. Sie wollen eine Reform der Finanzmärkte erreichen. Dies kann allerdings laut Obama nur mit Zusammenarbeit aller Teilnehmer gelingen.
Die Gipfelgegner demonstrieren gegen Arbeitslosigkeit, Kriege, Umweltzerstörung, ungerechte Verteilung von Gütern und den Kapitalismus. Außerdem fordern sie Lösungen für die Finanzkrise und bessere Finanzsysteme.Neben zahlreichen friedlichen Demonstrationen kommt es aber auch immer wieder zu Ausschreitungen, hierbei sind meistens Gruppen der Anarchisten beteiligt.
Aus dem ersten April, in Englisch “April Fools Day” genannt, wurde heute “Financial Fools Day”. Es kam zu gewaltsamen Zusammenstößen der Polizei mit den Demonstranten in Londons Bankenviertel. Protestanten stürmten das Gebäude der Royal Bank of Scotland und zerstörten dort Fenster. Ergebnis dieser Auseinandersetzungen sind weiterhin viele Verletzte und mehrere Festnahmen.
Schon im Vorfeld hatte die Polizei eine Gruppe von jungen Erwachsenen festgenommen, die anscheinend einen Bombenanschlag auf das Excel-Gebäude, in dem das Gipfeltreffen stattfinden wird, geplant und vorbereitet hatten.
Kann man hier in London überhaupt noch sicher sein?
Uns wurde geraten, zur Sicherheit in den nächsten Tagen mögliche Spaziergänge in der Innenstadt zu unterlassen. Ansonsten scheint es aber abseits der Demonstrationsschwerpunkte relativ ungefährlich zu sein.
Inwieweit die Ausschreitungen dann am eigentlichen Tag des Gipfeltreffens fortschreiten, ist noch ungewiss. So bleibt nur die Hoffnung, dass wir alle ruhig und friedlich in die Osterferien starten können.