Augustus 20. Szent Istvan.
"20. August Heiliger Stephan I." - seineszeichens Nationalheiliger der Ungarn. Ihm zu Ehren wird am 20. August der ungarische Nationalfeiertag gefeiert. Und timgoesslovakia ist mittendrin.
Hallo zusammen,
vorweg ein kurzes Wort zum Titel. Der heilige Stephan I. (Szent Istvan) war der erste König Ungarns und zugleich bekehrte er die damals heidnische Bevölkerung Ungarns zum Christentum. Deshalb ist er heute der Nationalheilige der Ungarn. Zu seinen Ehren wurde der 20. August zum ungarischen Nationalfeiertag erklärt, der überall in Ungarn und von den ungarischen Minderheiten weltweit mit großen Fest und Zeremonien gefeiert wird. So auch hier in Nagymegyer (ungarische Name von Velky Meder)
Dieser Bericht gilt also meinen Erlebnissen auf dem Fest und wie ich ungewollt Teil der offiziellen Zeremonie wurde.
Fernando war übers Wochenende mit Freunden unterwegs, deswegen war ich mit Feri, einem ehrenamtlichen Kollegen, unterwegs. Am Abend des Freitags waren einige große Konzerte auf der Bühne auf der Kurpromenade. Der Höhepunkt war das Konzert von Beatrice, einer berühmten ungarischen Rockband. Es war sehr interessant und die Lieder sind auch ganz in Ordnung, zumindest die Melodie, denn die Texte kann ich nicht beurteilen.
Am Samstag war ein großer Handwerksmarkt mit Gulaschwettkochen rund um die Kirche, wo auch die Pfadfinder aktiv waren. Die Feri mir dann vorstellte, eigentlich war das für Sonntag geplant, deswegen bin ich vorher schnell nochmal nach Hause gerannt um meine Kluft (Pfadfinderkleidung: Halstuch und Hemd) anzuziehen. Als dann die Vorstellerei beim Stammesführer und dem anwesenden, ich glaube Bezirksleiter, abgeschlossen war, bin ich gleich da geblieben und habe mit einem der Pfadfinder Jenga gespielt und mir den Markt angeschaut, wo ich das erste Mal Kofola, das nicht-alkoholische Nationalgetränk der Slowaken getrunken habe, ist wie eine Mischung aus Cola und Kräuterlimonade. Gegen 14 Uhr ging's dann mit dem Auto über eine ziemliche Buckelpiste nach Izop, einem kleinem Nachbarort, wo wir Spiele für die Kinder veranstalteten, inklusive dem machen von Riesenseifenblasen. Die Erwachsenen wurden mit einem Strong Man Wettbewerb unterhalten.
Danach ging's dann zurück nach Velky Meder, wo es dann zum ökumenischen Gottesdienst in die Kirche ging, da bin ich als treuer Katholik natürlich mitgegangen. Nicht ahnend, das es danach geschlossen zur Zeremonie am Stephansdenkmal geht, wo die Pfadfinder dann in erster Reihe standen, mit dem Blick in die Menge direkt hinterm Mikrofon.
Die Zeremonie hatte neben vielen Reden zwei Bestandteile:
1. Totenehrung mit Kranzniederlegung, an einer kurz vorher feierlich enthüllten Holzsäule, wo wohl jedes Jahr oder in bestimmten Abständen eine neue, zusätzliche aufgestellt wird.
2. Ehrung mit Kranzniederlegung am Stephansdenkmal.
Kränze wurden immer von den Vertretern der regionalen Gruppen, Parteien, Nachbar- und Partnerstädten und Schulen niedergelegt. Da durften die Pfadfinder natürlich auch nicht fehlen.
Jedes Mal wurde salutiert, etwas völlig Neues für mich, den wir im Bund der Pfadfinder salutieren nicht. Salutieren heißt hier aber, die rechte Hand mit Pfadfindergruß parallel zum Körper halten. Das gleich dann zur Ungarischen Nationalhymne, eine Besonderheit der Ungarischen Pfadfinder in der Slowakei.
Am Abend noch aufgeräumt und gesungen, dann zusammen mit den Pfadfindern in der alten Schule an der Kirche übernachtet.
Am nächsten Morgen war dann große Messe im Pfarrgarten, wo ich zusammen mit den Pfadfindern teilgenommen habe, beziehungsweise das Stammesbanner getragen und gehalten habe, da die beiden älteren Fürbitten vortragen mussten. Es hat aber für das erste Mal recht gut funktioniert.
Dann war ich mit dem Stammesführer zum Mittagessen in einem kleinen Imbiss-ähnlichen Restaurant. Ich hatte ungarisches Gyros. Das Fleisch war anders mariniert als das bekannte griechische und wurde mit Salat und Pommes geschichtet serviert.
Danach haben wir die Schlafstelle aufgeräumt und waren dann im nahen See schwimmen und im Anschluss Eis essen und haben dabei besprochen wie meine "Zukunft" bei den Pfadfindern hier aussieht.
Dann war ich kurz zu Hause um Abend zu essen, den die Vermieterin hatte Reis und Hähnchen hochgebracht und Fernando ist doch Vegetarier. Danach noch die letzten Reste vom Gottesdienst (Bänke etc.) aufgeräumt und mit dem Stammesführer das Halstuch getauscht. Ich werde das, im Übrigen grüne, Halstuch der hiesigen Pfadfinder zu besonderen Anlässen zusammen mit meinem Hemd tragen, ansonsten mein Halstuch.
Dann war für mich auch Schluss, da ich ja heute wieder arbeiten musste.
Mittwochabend war ich mit Fernando bei Feri, ich habe etwas Gurken- und Fleischsalat gemacht, wir haben einen Film auf Englisch geschaut (Kick-Ass mit Nicolas Cage) und ich habe meinen ersten Slibovitz getrunken.
Donnerstag ist Fernando dann weggefahren und ich habe angefangen mir von unseren Kids etwas Breakdance beibringen zu lassen, um Kontakt aufzunehmen, die sind echt gut, für mich ist das echt schwierig.
Abends war ich wieder bei Feri und haben den Film "Knowing" mit Nicolas Cage auf ungarisch mit englischen Untertiteln geschaut und dazu selbst gekellerten Wein seines Großvaters getrunken.
Freitag war im Jugendzentrum total tote Hose. Im Gegensatz zu heute, man merkt, das die Ferien zu Ende gehen, denn am 1. September ist Schulstart.
Meine WG mit Fernando läuft recht gut, aber gemeinsame Mahlzeiten wird es zumindest nicht regelmäßig geben, da wir völlig unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Zeitplänen und Essensgewohnheiten sind. Er ist ja auch gleich mal fünf Jahre älter und total anders, ich denke die dicksten Freunde werden wir nicht, aber wir werden recht gut miteinander auskommen.
So, ich wünsche euch alles Gute und den Neussern schon mal ein schönes Schützenfest.
Euer Tim
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P.S: Jetzt bin ich mit dem Bericht fertig, sind die ganzen Kinder weg.
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