Auf nach Kaunas
Der erste Schritt in ein neues Leben: der Weg in ein anderes Land
Mit 50 Minuten Verspätung kam auch mein Zug in Berlin an. Dort erwartete mich Christian schon und brachte mich nach Tegel. Mein Rucksack wog genau 19 kg. Darauf war ich auch stolz, aber damit durch die Gegend zu rennen war nicht so leicht, da mein Handgepäck bestimmt mehr als 8 kg wog. Eine halbe Stunde bevor ich in das Flugzeug steigen konnte, war ich allein. Doch bevor ich dahin kam musste ich feststellen, dass es Menschen am Flughafen gibt, die nicht wissen, dass Litauen ein EU Staat ist. Ich benötige kein Passport für Litauen. Als ich nun durchgecheckt wurde ob ich Waffen oder ähnliches bei mir habe. Ich hatte ein Glas dabei mit Schokolade, mit Cremeschokolade. Creme ist flüssig. Für alle die demnächst fliegen. Da es ja weniger als 100 Gramm waren (Nicht mal ansatzweise) lies er es durchgehen.
Die Zeit verging schnell. Ich konnte es noch nicht richtig fassen das es soweit ist. Vielleicht lag es daran, dass ich nur 1h Stunde geschlafen habe. Was auch nicht schlimm war. Ich flog also zum ersten mal mit AirBaltic und mit einem Propeller Flugzeug. Ich saß am Fenster und konnte immer noch nicht fassen, dass ich 10 Monate woanders leben werde. In Riga wusste ich schon, dass es bald losgeht, aber auch da konnte ich es nicht richtig fassen und hoffte Nantje zu finden. Dies war auch kein Problem. Wir unterhielten uns. Warteten bis Oscar kam und auf unseren Anschlussflug in Riga. Es war sehr schön anzusehen, denn Sonnenuntergang in Riga. Dies sah ich im Glas des Hauses. Es dauerte nicht lange bis wir in Kaunas ankamen. Es war schon dunkel und wir kamen gegen 20 Uhr Ortszeit an. Wir wurden mit Verspätung abgeholt. In unserer Wohnung wurden wir von einigen Freiwilligen und unseren Mentoren erwartet. Es gab etwas zu essen und Tee. Wir haben wichtige Dinge geregelt, wir bekamen unser Taschengeld und unsere Busfahrkarte. Gegen 11 Uhr waren dann alle weg. Da wir zu dritt wohnen und ein Zimmer ein Durchgangszimmer ist, nahm ich dies. An sich wollten wir dieses Zimmer wechseln je nach Monat, denn über Silvester will Nantjes Freund sie besuchen. Wir gingen alle schlafen.
Das Bett war sehr bequem, ich habe gut geschlafen und war früh wach. Als ich aufgewacht bin, fühlte ich mich nicht sonderlich wohl. Ich fühlte mich nicht sonderlich wohl in dieser Wohnung. Ich fühlte mich nicht nur fremd sondern auch nicht angekommen. Oscar war früher wach als ich, so gegen halb 8 und fing schon an sein Zimmer einzuräumen. Anstatt zu frühstücken putzten wir erst mal eine Runde. Zum Glück fand ich heraus, wie das warme Wasser bei uns anging beim duschen. Denn Oscar hat am Abend mit kaltem Wasser geduscht. Der Trick ist ganz einfach, blau ist warm und rot ist kalt.
Wie putzten die Küche, das Bad und unsere Zimmer. Dann waren wir was essen. Dazu gingen wir in die Stadt, ich zeigte ihnen wo die Altstadt ist. Ein bisschen holte mich das Gefühl vom Wohlfühlen ein. Gleichzeitig hatte ich auch so etwas wie Heimweh oder Vermisste einfach die Personen. Mir wurde zugleich klar, dass ich hier länger bin. Doch fühle mich sehr wohl in dieser Stadt. Es tat auch gut, schon etwas über sie zu wissen. Wir bestellten Zeppelinas.
Als wir zurück waren, fingen wir an unsere Zimmer umzuräumen. Es war ein großes Projekt, denn ich wollte mir in dem Durchgangzimmer etwas Privatsphäre verschaffen.
Der Schrank musste also zur Tür. Die Betten von Nantje und mir mussten vertauscht werden. Den Sessel nahm dann Oscar in sein Zimmer. Nun ist mein Bett hinter dem Schrank und ich hab beim Schlafen meine Ruhe. Zudem habe ich meine Wand mit den Bildern die ich mit hatte geschmückt. Mir fehlen aber Bilder von meinen Freunden. Das macht mich doch etwas traurig. Dafür habe ich die Postkarten aufgehangen und es unglaublicherweise, nach 4 Monaten geschafft, Lorenz Postkarte doch zu lesen.
Die ersten Probleme kamen auch schon auf. Ich habe eine Handykarte für das Land geschenkt bekommen, jedoch funktioniert hier einiges nicht. Mal sehen wie ich das hinbekomme. Ich freue mich auch sehr, bald Internet zu Hause zu haben. Aber erst mal: Auf nach Trakai.
Light my fire - Sommertheater
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