Auf ein traditionelles Ostern mit der Familie folgt ein Ostern in Griechenland
Endlich kann Claudula die zweite Heimat von Nicole kennen lernen. Während des Urlaubs in Griechenland erleben die beiden viele Highlights: z.B haben sie am Strand von Chios Thüringer Rostbratwürste gegrillt...
Ein paar Tage vor Ostern kam ich in Deutschland an. Ich habe mich gefreut, die gesamte Familie wieder zu sehen und mit ihnen ein schönes Osterfest zu verbringen.
Außerdem hatte ich die Gelegenheit bei einem großen Picknick alle meine Freunde versammelt zu haben. Es gab viel zu erzählen und auch das Osterfeuer durfte traditionell nicht fehlen.vEs waren also wieder wunderschöne Tage in der Heimat…doch die ganzen Tage ließ mich ein Datum fast vor Vorfreude platzen! Am Donnerstag, dem 16. April sollte es nach Griechenland zu Nicole gehen! Dann war der Tag ganz schnell gekommen…
Nach einem letzten schönen Frühstück im Kreise der Familie ging die Reise nach Berlin. Der Flug ging um 12.45 Uhr. Schon beim Starten schlief ich ein. So viel bekam ich also nicht mit von dem Flug^^. Um 15.20 Uhr landete ich in Athen. Ich suchte mein Gepäck und ging zum Ausgang. Dabei stellte sich mir immer die Frage, ob Nicole wohl schon da sei? Der Flug war zu früh…Aber ja! Als ich aus dem Ausgang ging, kam mir schon ein wunderbar gut gelauntes blondes Nicölchen entgegengerannt.
Nach einem herzlichen Wiedersehen, natürlich nicht ganz Tränenfrei, wurde mir Stathis vorgestellt. Ich muss sagen, er ist ein ganz Lieber und die beiden geben ein tolles Paar ab!
Dann betrachtete ich Nicole näher und merkte, dass sie irgendwie anders aussah. Ihr Friseur hat wohl beim Schneiden ein bisschen geträumt und hat ihr einen etwas seltsam aussehenden Haarschnitt verpasst^^. Ein bisschen von einem Mönch, aber in ein paar Wochen soll es ja besser aussehen…Geduld^^.
Zusammen fuhren wir dann über eine Stunde mit dem Bus ins Zentrum Athens. Alles war so schön frisch grün, es sah alles herrlich aus! Im Zentrum bekam ich einen kleinen Eindruck von der morgen folgenden Rundführung, dann picknickten wir in dem großen Nationalgarten. Es gab typisch griechische Süßigkeiten, die wirklich sehr eigen waren^^.
Anschließend suchten wir ein Hostel für die Nacht, brachten unsere Sachen dorthin und gingen in die Stadt, wo wir einer Bar ein griechisches Bier tranken (das litauische ist besser!!!) und dann Nicoles Mitbewohner trafen und den Besuch von Lisa. Müde und erschöpft schliefen wir in einem großen Doppelbett selig ein^^.
Am nächsten Morgen ging es gleich wieder in die Innenstadt. Dort trank ich meinen ersten Frappe, von dem ich sehr begeistert war^^. Wir gingen in einer großen Gruppe zur berühmten Akropolis. Wir hatten Glück, bei herrlichstem Sonnenschein war der Eintritt sogar für umsonst, da in Griechenland Karfreitag war. Es waren dafür aber auch unglaublich viele Menschen da! Wir betrachteten die Akropolis, welche von Gerüsten umstellt war und genossen die herrliche Aussicht auf Athen!
Anschließend gingen wir den Berg wieder hinunter, sahen die Agora und haben auf dem Weg zum Lykavettos lecker Erdbeeren gekauft. Der Lykavettos ist ein hoher Berg, von dem man die schönste Aussicht auf Athen hat. Der steile Anstieg lohnt sich wirklich und was will man mehr, wenn frische Erdbeeren als Belohnung warten^^.
Wir holten dann unsere Sachen aus dem Hostel und begaben uns auf den Weg zum Fährhafen von Athen, von wo aus es auf die Insel Chios gehen sollte. Endlich würde ich Nicoles zweite Heimat kennen lernen!
Auf der Fähre haben wir den Sonnenuntergang zusammen mit Vivian und Altug, die die Tage mit uns verbringen werden, genossen. Als es dunkel war, begaben wir uns auf unsere Sitze und erzählten fast die ganze Zeit nur, was nach so langer Zeit auch nötig war^^. Gegen 2.00 Uhr kamen wir in Chios an. Wir begaben uns auf den Weg zu Stathis Wohnung, wo wir schlafen sollten. Leider dauerte dies ein bisschen länger, als geplant, da Nicoles Orientierung nicht ganz funktionierte^^. Aber irgendwann kamen wir endlich an und schliefen schnell ein.
Der Samstagmorgen begann mit kleinen Pannen^^. Erst funktionierte die Toilettenspülung nicht mehr und Nicole und ich versuchten uns am Reparieren, das war schon ein Spaß, wenn man uns da so beobachtet hätte, aber im Improvisieren sind wir gut, das kann man nicht anders sagen^^. Dann begann die Suche nach dem Schalter für das Warmwasser, aber Nicole war nach längerer Zeit endlich erfolgreich. Wir hatten eine Waschmaschine angestellt, aber auch diese funktionierte nicht ganz…hihi…irgendwann hörte sie auf zu arbeiten aufgrund eines Stromausfalls und Wasser lief aus, die Wäsche war demzufolge auch klatsch nass, als wir sie aufhingen.
Für eine Wasserschlacht war es aber bestens geeignet gewesen^^. Das war ein lustiger Morgen, das Frühstück war echt verdient gewesen.
Nach einem Einkauf für die nächsten Tage fuhren wir mit dem Auto von Stathis zu Nicoles Haus. Dann ging es zu einem Strand! Herrlich. Mit den Füßen musste ich gleich rein, dann sonnten wir uns ein bisschen, bis ich es nicht mehr aushielt und mich in die Fluten stürzte. Es war ziemlich kalt, aber echt toll! Schwimmen! Im Meer! In Griechenland! Im April! Suuuper! Nach diesem Bad begannen wir die mitgebrachten Thüringer Rostbratwürste zu grillen. Das war ein Spaß! Wir hatten griechischen Salat dazu bereitet und Toastbrot gekauft. Das war ein Festmahl am Strand von Chios! Es gibt nichts besseres!
In Stathis Wohnung nahmen wir alle eine Dusche und machten uns fertig, denn es war Rocket-War auf Chios. Der Weg zu dem Berg, von wo die Aussicht am besten sein sollte, stellte sich als sehr anstrengend heraus. Eineinhalb Stunden liefen wir und waren immer noch nicht da. Wir waren dank Nicole einen totalen Umweg gelaufen! Zum Glück fuhr uns ein älterer Grieche, den wir nach dem Weg gefragt hatten, direkt zum Berg. Sonst hätten wir sicher noch eine Stunde länger laufen können! Glücklich angekommen, suchten wir uns ein Plätzchen zum Hinsetzen und genossen die Aussicht und die vielen Feuerwerke. Es war echt schön!
Dann war es schon Ostersonntag! Nicole hatte noch vier bemalte Eier, die wir für Vivian und Altug versteckten. Das war ein Spaß! Das Frühstück war richtig schön.
Anschließend fuhren wir in die Berge und bewanderten ein Dorf Anavatos, wo die Häuser richtig in den Bergen gebaut sind. Es ist ein niedliches Dörfchen. Dort aßen wir auch Mittag, unter eher seltsamen Umständen^^. Die Straßen in den Bergen sind ziemlich kurvenreich und scheinen gefährlich. Nicole ist wohlwissend schön langsam gefahren, was die Autofahrer hinter uns allerdings verärgerte. Alle, die uns überholten, hupten uns an und schauten sich genau an, wer da fährt. Wir winkten freundlich und ließen uns die Ruhe nicht nehmen. Sicherheit geht vor! Wir sind gute Schüler^^.
Dann ging es weiter mit dem Auto zu dem Kloster Nea Moni, über welches Nicole und ihre Mitbewohner eine Website erstellen mussten. Es gehört zum Weltkulturerbe und ist echt schön anzusehen. Nicole konnte uns auch mit fachmännischem Wissen alles über dieses Gebäude erzählen.
Am Montag ging es in die Dörfer Metra und Pyrgi auf Chios. Es sind wunderschöne Dörfer mit kleinen Gassen. Sie sind sehr verschieden, aber echt typisch griechisch. Leider hatte ich an diesem Tag starke Kopfschmerzen, wodurch ich das Sightseing nicht ganz genießen konnte. Es war schade. Nicole zeigte uns auch die berühmten Mastix-Bäume, für die Chios bekannt ist.
Wir fuhren anschließend an einen Sandstrand, wohl einer der schönsten auf Chios. Also ich kann das nur bestätigen, ich fand ihn toll. Der Weg zurück stellte sich als etwas schwierig heraus. Aber trotzdem, nach vielen Umwegen erreichten wir Stathis Wohnung. Wir duschten, packten unsere Sachen und um 21.30 Uhr ging unsere Fähre nach Athen. Die Tage auf Chios waren damit leider schon wieder vorbei. Ich hätte ruhig noch ein paar Tage länger hier bleiben können. Auf der Fähre breiteten wir unsere Schlafsäcke auf der Erde aus und schliefen eigentlich fast die ganze Zeit, bis wir gegen 6.00 Uhr unser Ziel erreicht hatten.
In Athen angekommen tranken wir einen Guten-Morgen-Kaffee und begaben uns auf den Weg zur Bushaltestelle, wo wir Stathis und Nicoles Mitbewohner Patrick trafen. Zusammen mit ihnen fuhren wir nach Delphie, nur Altug blieb zurück. Nach zweieinhalb Stunden Fahrt kamen wir endlich an. Wir hatten gutes Wetter und man hatte einen tollen Blick über die Täler und Berge.
In Delphi gab es Tempel zu besichtigen und Fundstücke, außerdem waren das Theater und Stadion dort noch sehr gut erhalten. Es war schon beeindruckend. Wir haben dort über zwei Stunden zugebracht, gingen dann in die Stadt, aßen Pita und begaben uns zum Busbahnhof. Erst waren wir geschockt, denn wir hatten unser Gepäck dort einschließen lassen, aber der Mann, der darauf aufpassen sollte, war nicht da. Alles war verriegelt. Die Leute auf der anderen Straßenseite waren davon sichtlich amüsiert^^.
Erst kurz bevor der Bus fuhr, tauchte er wieder auf, er war nur für einen Kaffee weg. Mit unseren Sachen ging es dann wieder Richtung Athen, wo wir im Zentrum noch etwas tranken und Bonanza spielten, bevor es mit dem Zug für über sechs Stunden in den Norden Griechenlands gehen sollte. Nach Volos, wo Vivian wohnt. Die Nacht im Zug war furchtbar unbequem und kalt. Ich war froh, als wir endlich ankamen und uns in Vivians Wohnung schlafen legen konnten.
Wir schliefen bis zum Mittag, da die Nacht im Zug nicht gerade erholsam war. Vivian wohnt zusammen mit Camille, einer äußerst netten und lustigen Französin. Sie zeigten uns Volos. Die Stadt hat einen schönen Hafen und die Einkaufsstraßen sind auch sehr schön.
Anschließend kochten wir zusammen, was einige Zeit in Anspruch nahm und dann gingen wir etwas in einer Bar trinken. Wir hatten sehr viel Spaß auf dem Weg dorthin, was nicht zuletzt Patricks Mundharmonika zu verdanken war^^. Auch in der Bar spielten wir wieder das Bohnenspiel!
Nach einem Tag Erholung standen wir am Donnerstag 4.30 Uhr auf, um mit dem Zug nach Meteora zu fahren. Wir (Nicole, Stathis, Patrick, Sascha, auch ein Mitbewohner Nicoles und ich) kamen nach drei Stunden Fahrt um neun Uhr in Meteora an. Das Wetter war eher bescheiden. Es war sehr kalt und es nieselte. Wir hatten schon die Befürchtung, dass sich die Fahrt nicht gelohnt hat, doch als wir um den Bahnhof gingen, wurden wir von riesigen Bergen erschlagen. Der Blick war umwerfend und uns war klar, es war nicht umsonst, da spielte auch das Wetter keine Rolle! Mit einem Taxi fuhren wir die Berge herauf, bis zum größten und berühmtesten von den sechs Klöstern, die sich auf den Bergen von Meteora befinden.
Es war fast niemand dort und wir begaben uns in das Kloster, wobei viele viele Fotos gemacht wurden. Im Kloster mussten Nicole und ich uns Röcke umwickeln. Wir sahen aus wie Hausmütterchen^^. Wir durchliefen zwei Stunden lang durch das Kloster und langsam wurde auch das Wetter besser und die Aussicht war einfach genial.
In dem Kloster befinden sich Museen, die die Geschichte erzählen, leider fast alles nur in Griechisch. Dann liefen wir die Berge hinab, wo sich uns noch einige schöne und imposante Eindrücke von der Landschaft boten. Wir besichtigen auf dem Weg noch ein zweites Kloster, wo nur Nonnen leben. Der Aufbau war aber ähnlich. Ich bin total begeistert von diesem Fleckchen Erde!!! Toll!
Im Dorf angekommen, aßen wir griechisch und tranken in einem Cafe einen Cappuccino. Nebenbei vertrieben wir uns die Zeit mit Backgammon. Mit dem Zug ging es wieder nach Volos. Dort gingen wir am Abend in eine Taverne, wo wir einen schönen Abend mit Mezedes, Ouzo und Tsipero hatten, dazu Wein…Dieser Tag war einfach perfekt und Meteora ein echtes Highlight dieses Urlaubs!
Freitag war wieder ein ruhiger Tag. Heute ging es Nicole nicht gut. Sie tat mir leid ;-(! Wir fuhren am Nachmittag in ein Dorf Makriniza in den Bergen nahe Volos. Dort liefen wir herum, genossen die Aussicht und tranken dann einen Kaffee. Währenddessen spielten wir Liederraten. Nicole und Stathis in einem Team sind einfach unschlagbar. Vivian, Altug und ich versagten kläglich, aber es war ein Spaß! Einige Lieder wurden lauthals mitgesungen^^. Dann wurde es ziemlich kalt und wir wollten zurückfahren, allerdings stimmte der Busplan nicht.
Also mussten wir noch über eine Stunde länger auf den Bus zurück warten, es war kalt und zudem mussten wir zum Zug! Als wir in der Wohnung ankamen, hatten wir zehn Minuten zum Packen, alles musste schnell gehen und dann gings im Eilschritt zum Bahnhof! Nach sechsStunden erreichten wir Athen, die letzte Station meines Griechenland-aufenthalts…leider!
So schnell vergingen also die letzten zehn Tage. Kaum zu glauben. Es ist schade! Die Zeit mit Nicole war einfach großartig…Den letzten Tag verbrachten wir in der Innenstadt Athens bei einer kleinen Stadtführung, so wie der Urlaub begonnen hatte. Ich genoss das letzte Mal das Wetter und die griechische Atmosphäre. Die Leute sind so hilfsbereit und freundlich, das werde ich in Litauen ein wenig vermissen…Wir holten unsere Sachen dann bei Stathis ab, wo wir sie am Morgen zwischen gelagert hatten und es ging mit dem Bus Richtung Flughafen.
Ich habe eingecheckt und die letzten Minuten wurden bei einem Frappe verbracht. Viel erzählt wurde aber nicht mehr…Traurigkeit machte sich breit und die Verabschiedung war nicht leicht, aber wir sehen uns ganz bald wieder!!! Dann allerdings in Deutschland. Darauf freue ich mich jetzt schon wieder.
Um 15.00 Uhr ging der Flug. In Riga wurde zwischen gelandet und ich war überrascht, dass es noch so grau ist. War etwa schon wieder Herbst, dabei komme ich aus dem sommerhaften Griechenland. Ich will zurück^^! In Riga musste alles schnell gehen. Ich war noch auf dem Weg vom Flugzeug, da hörte ich schon, dass ich ausgerufen wurde und schleunigst zum Boardingschalter kommen sollte…so ein Stress^^.
Dann ging es mit dem Flugzeug nach Vilnius, der Endstation! Ich war wieder in Litauen. Jetzt musste ich nur noch nach Kaunas. Da mein Gepäck so spät kam, verpasste ich den ersten Bus, musste also noch über eine halbe Stunde warten, bis wieder einer fuhr. Naja, egal. Dann in der Innenstadt, stellte ich fest, dass kein Bus und Zug mehr nach Kaunas fuhr. Aber ich hatte Glück. Es stand noch ein Bus da, der nach Polen fahren sollte, aber Zwischenstation in Kaunas hatte. Ich fragte also nach, ob ich mitfahren können, denn normalerweise braucht man bestellte Tickets. Der Busfahrer war Pole und sprach weder Englisch noch Litauisch, aber er war so lieb und nahm mich umsonst mit!
Puhh, gegen 23 Uhr kam ich in Kaunas an, ging gleich in die Wohnung und legte mich schlafen! Es war echt eine tolle Reise, was ich besonders Nicole zu verdanken habe! Epharisto ;-)!
Jetzt stand die Konzertreise an, in zwei Tagen sollte es soweit sein…