Amerika in Belgien erleben
Eigentlich wollte ich ein stinknormales Wochenende in der belgischen Hauptstadt verbringen. Doch es kam anders, als erwartet...
Ich versuche, so viel wie möglich aus der Zeit hier herauszuholen. Im Zentrum Europas liegt Luxemburg genial und gerade in diesem Monat verspüre ich ein unglaubliches Fernweh. Was mir an den Luxemburgern so gefällt ist, dass sie ein sehr Reiselustiges Volk sind. Allein meine Kollegen verbringen ihren Urlaub in den schönsten Ländern. Wir Deutsche tendieren oftmals dazu, immer an den selben Ort zu fahren - und wenn es um ausgefallene Urlaubsorte geht dann toppen uns die Luxemburger eindeutig!
Meine Wochenenden sind bis in den Juli verplant und ich war das erste mal via Couchsurfing unterwegs - dieses Wochenende werde ich so schnell nicht vergessen! Gemeinsam mit einem guten Freund wollte ich auf der Couchsurfing-Webseite nach einer Unterkunft für Brüssel suchen...gesagt, getan!
Schon nach wenigen Stunden bekamen wir die ersten Zusagen und machten uns am Wochenende darauf auch schon auf den Weg.
Ich muss zugeben, dass ich von der Länge der Fahrt erschrocken war.
Von Oberkorn aus waren es immerhin 4 Stunden Zugfahrt - die uns eine Gruppe verrückter Jugendlichen, die den ganzen Zug unterhielten, glücklicherweise versüßten.
Leider hatten wir nicht bedacht, dass die Fahrt so lange gehen würde, wodurch wir enttäuscht waren, die schöne Stadt erst gegen 14 Uhr zu erreichen.
Die Stadt gefiel mir von Anfang an wirklich gut - doch angekommen bei unserem Host, befanden wir uns plötzlich in Amerika!!
In der recht großen Wohnung des amerikanischen Soldats lief den ganzen Tag auf zwei riesigen Bildschirmen amerikanisches Army-Fernsehen, dazu laute Musik und Tonnen von ungesundem Essen in überdemensionalen Größen. Angefangen von m&m’s in Daumengröße gefüllt mit Erdnussbutter bis hin zu Wasser, das nach Zucker schmeckt oder Milch, die mit ihren 7,5 Prozent Fettgehalt bei uns wahrscheinlich schon als Sahne durchgehen würde...
Es scheint, als hätte er sein kleines Amerika einfach mit nach Belgien genommen :D.
Auch am Abend lernten wir ausschließlich Amerikaner kennen und landeten schließlich in einer Karaoke-Bar, in der die amerikanischen Country-Songs lauthals geträllert wurden.
Wir deutschen würden doch soviel Alkohol vertragen, hörte ich immer wieder, worauf man mich ständig fragte, wie viele Drinks ich denn schon gehabt hätte und mir ganz stolz mitteilte, dass man schon mehr getrunken hätte als ich und somit total trinkfest wäre. Naja, jeder wie er meint… :D
Wir hatten viel Spaß doch als wir unseren Host um fünf Uhr erneut fragten, wie lange er denn noch bleiben wolle, meinte er, dass er nun gehen wollen würde...um sieben Uhr hatte er sich dann endlich von der kompletten Bar verabschiedet und konnte nun das Taxi (denn wir waren ja in Amerika) zu seinem zwei Kilometer entfernten Haus rufen.
Wir verließen das Haus unseres wirklich sympathischen Hosts am nächsten Morgen recht früh, da wir noch so viel wie möglich von Brüssel sehen wollten.
In dem Fall also: Raus aus dem Schein-Amerika und rein in die belgische Welt.
Dank dem wunderbaren Wetter könnten wir wirklich einiges ansehen und verbrachten einen schönen Tag in einer meiner neuen Lielingsstädte.