Alles hat einmal ein Ende …
Die Zeit rennt für Rene_B: Von einem Ausflug nach Edinburgh und dem letzten Monat:
Die letzten Tage in den West Homes sind angebrochen.
Ein Leben außerhalb der Psychiatrie erwartet mich! Sechs Monate teilte man sich mit 10 anderen dieselbe Küche, dasselbe Bad oder Wohnzimmer, und lebte auf demselben Korridor – Tür an Tür. Man ist sich noch gar nicht bewusst, dass man wieder nach Hause kommt, vor allem wird es für mich ein sehr kurzer Aufenthalt – drei Tage – und dann geht es schon wieder auf Reisen – Teneriffa, bräunen und brutzeln :D –
Ich freue mich sehr, endlich meine Freunde und Familie wiederzusehen und auch meinem Studium ein wenig näher zu kommen. Trotzdem werde ich so einiges vermissen. Zwar nicht diese Küche, oder das Badezimmer … aber die gemeinsame Zeit, die vielen Gespräche oder auch verrückten Abende! Man hat begonnen, sich hier ein Leben aufzubauen. Mein Kurs an der Uni – erfolgreich als zweitbester abgeschlossen, meine eigenen Projekte mit den Patienten und mein Start als Profikoch – naja, zumindest was Desserts angeht – Es habe Höhen und Tiefen, die mich deutlich geprägt haben.
Mittlerweile wird das Reisen zum festen Bestandteil eines Monates und nachdem ich im Januar in London und im Februar in Dublin war, folgte Edinburgh im März.
Bisher war Paris meine Nummer 1 der europäischen Hauptstädte, Edinburgh macht ihr jedoch starke Konkurrenz. Die komplette Stadt ist von Hügeln und kleineren Bergen durchzogen. Dies sorgt für ein wunderschönes Panorama, andererseits wird das Kofferschleppen an sich zu einem puren Ereignis, vor allem wenn man(n) alleine mit zwei Mädels verreist. Die Parks in Edinburgh sind immense und lassen einen schnell vergessen, dass man sich mitten in der Stadt befindet. Und vor allem ist alles pingelig sauber!
Unser Hostel war mitten an der Main Street der Pubs and Clubs. Vor drei Uhr war es nie ruhig,… und ehrlich gesagt gingen wir auch nie früher ins Bett.
Ich hatte ja gedacht, ich würde keinen Ort finden, der eine schlimmere Küche beherbergt als West Homes. Nun, unser Hostel hat mich eines besseren belehrt. Der Höhepunkt war als ich einen 5Liter Milchsee vom Küchenboden aufwischen durfte, weil, aus welchem Grund auch immer, die komplette Kühlschrankinnenkonstruktion zusammen gebrochen war.
Während die Mädels am Sonntag noch völlig fertig vom vorherigen Abend waren – ich sage nur zwei Stunden Schlaf pro Nacht – machte ich mich auf den Weg zu den Meadows – eine riesengroße Wiesenfläche hinter den Universitätsgebäuden – und schlich mich anschließend in die Medical University of Edinburgh ein.
Sonntagabend ging es dann auch schon wieder zurück. Neun Stunden Bus von Edinburgh nach London. An sich kein Problem: Wenn man allerdings zwei Japaner hinter sich hat, die die ganze Nacht nur am Reden sind und vor sich zwei Spanier, die denken sie müssten übermäßigen Gebrauch von ihren Rückenlehen machen, und letzten Endes bei mir auf dem Schoß pennen, können neun Stunden einem ewig vorkommen! Obendrein verließ mich auch noch mein Ipod gegen 3:42, Batterie leer.
Zeit zum Ausruhen gab es jedoch nicht. Gleich das nächste Wochenende ging es weiter, und zwar nach Llandwit Major. Ein idyllisches kleines walisisches Dörfchen mit einem wunderschönen Strand. Wir genossen den Sonnenschein und schafften es mal wieder uns auf dem Rückweg zum Bahnhof zu verlaufen… Letzten Endes standen wir vor einigen Kuhweiden, in der Ferne die Straße zum Bahnhof. Allerdings konnte ich keinen überzeugen die Weide einfach zu überqueren, also liefen wir einmal gaaaaanz außen herum.
Für die letzte Woche habe ich noch viel geplant. Neben Schwimmen, soll es auch noch ins Ballett und ins Kino gehen, sowie nach Swansea – lange weiße Sandstrände, der letzte große Ausflug –
Noch eine Woche und dann beginnt mein Kampf mit dem Koffer!