Absagen und ein Skype-Interview
"Es ist immer dieses Auf und Ab, was einen manchmal verzweifeln lässt. Da sieht man eine Mail im Posteingang, freut sich, dass jemand antwortet und sieht dann die Absage und würde am liebsten den Laptop gegen die Mauer werfen. Bei jeder Möglichkeit schaut man im Posteingang nach und findet keine Antwort. Dann denkt man, dass die Organisationen wohl noch Zeit für die Eingrenzung der Kandidaten brauchen und hofft weiter. Später bekommt man dann eine Mail, wo mitgeteilt wird, dass jetzt ein Kandidat aus den 150 Bewerbungen ausgesucht wird. Na, hört sich das nicht gut an?"
Nach mehr als zwei Monaten melde ich mich noch einmal auf dieser Seite. Meine Motivation ist bis jetzt noch geblieben und ich hoffe, dass es auch noch bis nächste Woche so bleibt bis ich die restlichen vier Antworten von verschiedenen Organisationen habe. Trotzdem bin ich immer noch fleißig daran, Mails zu beantworten, Absagen entgegen zu nehmen und mit meiner Entsendeorganisation Erfahrungen auszutauschen. Wahrscheinlich werde ich erst am ersten Oktober realisieren, dass mein EFD erstmal bis Juni auf Eis gelegt ist.
Bis jetzt bekam ich nur Absagen oder überhaupt keine Antwort. Vielleicht gibt es hier unter den Lesern ja Personen, die sich in derselben Situation befinden. Dann möchte ich euch sagen, dass ihr noch nicht ganz von einem europäischen Freiwilligenjahr aufgeben sollt. Bis zum ersten Oktober kann noch viel passieren. Das sehe ich an meinem Posteingang, wo sich Absagen von Organisationen befinden, bei denen ich noch nicht einmal gedacht habe, dass sie antworten werden.
Es ist immer dieses Auf und Ab, was einen manchmal verzweifeln lässt. Da sieht man eine Mail im Posteingang, freut sich, dass jemand antwortet und sieht dann die Absage und würde am liebsten den Laptop gegen die Mauer werfen. Bei jeder Möglichkeit schaut man im Posteingang nach und findet keine Antwort. Dann denkt man, dass die Organisationen wohl noch Zeit für die Eingrenzung der Kandidaten brauchen und hofft weiter. Später bekommt man dann eine Mail, wo mitgeteilt wird, dass jetzt ein Kandidat aus den 150 Bewerbungen ausgesucht wird. Na, hört sich das nicht gut an?
Ich habe in diesen zwei Monaten viele Internetseiten und Facebookgruppen gefunden, wo sich aktuelle freie Stellen befinden und bei denen man sich bewerben kann. Auch jetzt noch gibt es Stellenangebote, bei denen Bewerbung und Lebenslauf eingesendet werden können. Falls jemand Interesse an die Namen dieser Seiten hat, kann er mir ja eine Mail schicken. Ich bin mir nämlich nicht ganz sicher, ob ich diese Namen hier aufführen darf, da es doch eine Art von Werbung ist.
Ein Skype-Interview habe ich bereits auch hinter mir. Da finde ich, dass Bewerbungen schreiben viel einfacher sind, als eine englische Konversation mit Italienern zu führen. Aber irgendwie haben wir uns dann doch verstanden durch schlechtes Englisch, französische Wörter und die allbekannte Zeichensprache. Das nächste Mal werde ich mich aber für ein schriftliches Skype-Interview entscheiden. Mir fehlen einfach die Englischkenntnisse, um meine Person und Motivation besser zu erklären.
Hier einige Fragen von den Organisationen aus dem Interview?
Beschreibe dich kurz. Was sind deine Interessen? In welchem Umfeld wohnst du? Was magst du besonders an deinem Land? Was kannst du zu dem Projekt beitragen? Was würdest du gerne erlernen? Wieso sollten wir uns für dich entscheiden? Wieso hast du dich für uns entschieden? Was erwartest du von einem EFD und besonders von unserem Projekt? Hast du gewisse Wünsche für die Unterkunft (Zimmer teilen, Bad und Küche teilen?) Hast du Fragen an uns? Hast du eine Entsendeorganisation und wenn ja, beschreibe sie. Habt ihr persönlichen Kontakt oder schreibt ihr Mails? Kennst du deine Rechte und Pflichten als EVD’ler?
Das erste Interview war mit einer italienischen Organisation, wo ich die spätere Mentorin kennengelernt habe. Als ich ihr beichtete, dass ich keine Nudeln mag, gab sie grinsend zu, dass sie Nudelgerichte auch nicht mag. Sie würde sie nur essen, weil es von den Italienern so „verlangt“ wird. Außerdem durfte ich Bekanntschaft machen mit einem geborenen Belgier, der jetzt in Italien wohnt und arbeitet. Zum Glück konnte ich mich dann in Französisch mit ihm unterhalten und mehr über die Organisation erfahren.
Doch irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, dass das nicht das richtige Projekt ist. Die Personen sind sehr nett und lachen viel, doch als ich nach den Aufgaben der EFD’ler nachfragte, bekam ich keine wirkliche Antwort. Nur die Wörter „Promotion“ und „Communication“ wurde genannt, aber als ich nachfragte, ob ich ein Projekt über das Promoten von EFD selber organisieren dürfte, wurde auf stumm gestellt und hektisch darüber diskutiert. Die Antwort: „Wir sehen dann mal“.
Jetzt frage ich mich natürlich, ob es wirklich zu viel verlangt ist, meine eigenen Ideen (und wenn sie noch so klein sind) zu verwirklichen. Habe ich zu hohe Ansprüche, wenn ich ein Projekt suche, wo ich Workshops und Aktivitäten organisieren und dafür Werbung machen kann? Sogar bei den Ländern bin ich recht offen, weil es mir nur um das Projekt geht. Was nützt es mir ein Jahr in einem Projekt mit Kindern zu arbeiten und wo ich schon im Voraus weiß, dass ich mit Kindern nicht gut auskomme? Ist es so schlimm, dass ich bereits weiß, in welchen Bereichen ich arbeiten möchte? Wie wählerisch darf man sein?
Jetzt warte ich erstmal bis Mittwoch, wo ich noch zwei weitere Absagen von meiner Wunschstelle akzeptieren und mich dann auf eine lange Wartezeit bis zur nächsten Deadline im März bereit machen muss.
Auf jeden Fall werde ich meine Vorgehensweise für die nächste Deadline ändern. Bevor ich mich an die zahlreichen Bewerbungen mache, wird zuerst nachgefragt, ob sie überhaupt Stellen anbieten. Dann habe ich mehr Zeit mich über die Organisation, der Ort und das Projekt zu informieren und die Bewerbung spezifischer zu gestalten. Für September 2015 sieht es allerdings schon besser aus, da ich von 14 Organisationen Bescheid gesagt bekommen habe, dass sie neue Kandidaten suchen und dass ich mich im Dezember nochmal bewerben soll. Von den anderen 150 Kandidaten, die die gleiche Mail bekommen haben, rede ich jetzt lieber nicht.
Daher wünsche ich noch allen eine gute Suche und viel Motivation. Diejenigen, die bereits eine Stelle gefunden habe, dürfen sich gerne lauthals freuen. Vielleicht fliegen die Freude und das Glück ja auch zu uns.