Abenteuerwoche
Vorbereitungstreffen in Deutschland – DALF schreiben – Theateraufführungswochenende
# Auf Kurzbesuch in Deutschland
Als französische Teilnehmerin in Deutschland zu Besuch für ein Arbeitstreffen für unsere deutsch-französisch-portugiesische Jugendbegegnung „InterNatureNet“, und das dann auch noch direkt daheim – das war schon komisch, aber auch sehr spannend. Mit Olivier, dem Jugendbetreuer von La Fédé bin ich mit so ungefähr allen möglichen Verkehrsmitteln angereist und am Bahnhof von unseren deutschen Partnern abgeholt worden – bekannte Gesichter in einer allzu bekannten Stadt, Eichstätt, daheim. Abends haben wir im Gasthof Krone gegessen, wo ich zufällig Freunde getroffen – und mich doch sehr gefreut habe. Und nachts bin ich nach Hause gekommen, meine Familie und Tim sehen, und meine Schwester im Zeltlager besuchen.
Dienstag und Mittwoch haben wir dann unser Projekt vorbereitet, die sehr nette Portugiesin, mehrere Leute von deutscher Seite, und Olivier und ich, die „Franzosen“. Wir haben unser Programm entworfen, über Regeln und Rollen diskutiert, Upcycling- und Landart-Workshops konzipiert, uns den Campingplatz am Volksfestplatz angesehen, den Wochenmarkt und den Weltladen besucht, die weiteren Schritte geplant. Zwischendurch haben wir zusammen Kaffee getrunken und abends am Steg ein Picknick gemacht, Fotos geschossen und viel erzählt. Und das alles auf Englisch, das für die einen mehr, für andere weniger Herausforderungen darstellte. Auf einer großen Tafel haben wir Fragen und Erwartungen abgearbeitet – und am Ende hatte ich wirklich das Gefühl, dass das ein geniales Projekt werden muss – zu Natur und Konsum, zu Nachhaltigkeit und Essen, zu Medien und Kunst. Zum Schluss haben wir die nächsten Schritte geplant – und sind motiviert wieder aufgebrochen.
# Sprachniveautest : DALF
Während zwei Tagen habe ich meinen Französisches-Sprachnivau-Test, das DALF, gemacht, das mir – wenn ich ihn bestehe – ein Sprachniveau von C1 im Französischen bescheinigt. Ewig früh bin ich am Freitag in den Zug gestiegen, um in Rennes auf dem Campus der großen Universität „Rennes 2“ anzukommen. Die ist wirklich verdammt groß – aber die Räume waren zu meinem Glück ausgeschildert. Mit Leuten aus allen Nationalitäten und in jedem Alter fand ich mich in einem großen Saal wieder, Deutsche, Chinesen, Spanier habe ich gehört, Studenten, aber auch ältere Erwachsene. Vier Stunden lang haben wir uns mit Hörverstehen, Textverständnis und Textproduktion – eine Synthese, etwas verdammt französisches, und eine Argumentation – rumgeschlagen. Am Montag drauf hatte ich dann den mündlichen Test, ein Kurzreferat, das du vorher während einer Stunde an Hand von Texten vorbereitest, und danach musst du deinen Standpunkt rechtfertigen. Und ich hatte eine nette Jury erwischt, Glück gehabt.
# Jahresabschlussaufführung : „Spectacle du fin d’année“
Ein durchgepowertes Theaterwochenende. Mit allen unseren Kleinen aus den Ateliers plus den Erwachsenen von Anne-Marie haben wir am Wochenende jeweils Samstag und Sonntag eine Aufführung präsentiert. Am Freitag noch habe ich mit Anne und Aurélie die Technik aufgebaut. Und so haben wir mit den Kindern den ganzen Samstagnachmittag geprobt – mit allem drum und dran. Ein Papa hat die Musik übernommen, ich den Beamer, auf dem wir Fotos und meinen Film aus den Theaterworkshops zeigten, und das Licht. Und das Für-alles-und-alle-dasein und Anne-Marie-so-gut-es-geht-am-Durchdrehen-hindern. Und es klappte echt gut. Die Eltern, die zum Helfen da waren, waren sehr nett, die Kinder mehr oder weniger aufmerksam – bis die Aufregung immer mehr aufkam. Kurz vor der Aufführung haben wir uns alle, schon kostümiert im Hof gesammelt und in einem großen Kreis aus allen 70 Schauspielern tief durchgeatmet und uns vorbereitet. Und los ging es. Der Saal war gestopft voll, wir hatten noch Stühle dazustellen müssen.
Die Aufführung lief super. Unsere Kleinsten mit ihren Smileys und Puppen, die Älteren mit ihren TV-Reportagen, die anderen mit ihrem selbstgeschriebenen Stück in der Fantasiewelt, und die Größten mit ihren YouTube-Sketchen und den „Alten“. Dazwischen die Erwachsenen mit Kurzdialogen. Und am Ende meine Reportage. Sie haben total viel Applaus bekommen – und danach haben wir uns alle noch auf ein bisschen Kuchen und Getränke getroffen. Wir waren richtig erleichtert und glücklich. Und die Kleinen waren mit Recht sehr stolz auf sich.
Der Sommer ist zurück und wir gehen aus und leben.
Nicolò verabschieden wir heute Abend – er wird mir sehr fehlen.