A Tale of Three Villages
Vor seinem Umzug will Johannson in Polen so viel wie möglich mitnehmen. Deswegen besucht er Uniejow und Poddebice, zwei kleine Örtchen nördlichen von Lodz. Außerdem geht er auf Museumstour.
In einer der vermutlich letzten Anwendungen meines regionalen Wanderbuchs war ich in Uniejow und Poddebice. Das sind zwei Örtchen nordwestlich von Lodz.
Uniejow und Poddebice
Besonders schön ist Uniejow, wo das ursprünglich gotische Schloss über der Warthe liegt. Dahinter stand gerade die Sonne. Und im Park drumherum steht die weiße Statue der Frau des russischen Generals, dem das Schloss in 19. Jh. gehörte. Die sucht bis heute den Schatz der Ersteigentümer. Vor dem Schloss liegt das Thermalbad, über dessen Außenbecken ständige Dampfschwaden hingen, weil das heiße Wasser in die kalte Luft verdunstet. Auf dem Fluss schwimmen die Schwäne, denen die Kälte scheinbar nichts ausmacht. Ich dagegen wickle mir z. Z. den Schal um Ohren und Nase als wären bald Chaostage.
Im nahen Poddebice ist ein sehr gut erhaltener Renaissancepalast, der heute das Kulturhaus beherbergt.
Ozorkow
Eine Woche später war ich dann noch mit Felix in Ozorkow auf der Suche nach einem jüdischen Friedhof. Da war aber nicht viel los. Stattdessen eine schöne klassizistische evangelische Kirche. In Lodz habe ich den riesigen Markt im nördlichen Viertel Baluty endlich in Aktion erlebt. Und endlich kommt die Sonne wieder raus.
A Tale of Three Traditions
Im generellen Bemühen, vor dem Umzug noch lang versäumte Sachen nachzuholen war ich im Museum für "Die Tradition des Unabhängigkeitskampfes" im alten Zarengefängnis, wo schon Pilsudski gesessen hat sowie im Ethnologischen Museum. In letzterem war ich von einer Mitarbeiterin eingeladen worden, die ich wiederum auf einem kleinen Weihnachtskonzert im Palmenhaus getroffen hatte, wo sie ein Buch zu polnischen Weihnachtstraditionen vorstellte. Ja Weihnachten geht hier nämlich offiziell noch in den Februar; gerade wurden die Neujahrsbesuche der Priester in den Wohnungen ihrer Gemeinde abgeschlossen. Die Museumsmitbearbeiterin gab mir dann eine Führung sowie gleich eine neue Einladung zur Veranstaltung zum Fetten Donnerstag am 11.02., dem Höhepunkt einer Karnevalssaison von der ich bisher nichts mitgekriegt habe.