2021, neues Jahr neues Glück?
Weihnachten, Frankreich-Trip und die SNCF. Ein kleiner Rückblick auf das, was reisetechnisch bei mir passierte, als in Frankreich Mitte Dezember die Reisebeschränkung innerhalb des Landes aufgehoben wurden
Schwupp, da war es auch schon 2021. Seit meinem letzten Eintrag ist wieder einige Zeit vergangen, genauer gesagt anderthalb Monate, in denen sich allerhand geändert hat. Während gefühlt der Rest Europas kurz vor Weihnachten die Corona-Beschränkungen angezogen hat, wurden sie in Frankreich gelockert.
Seit Mitte Dezember ist das Reisen wieder erlaubt. Endlich! Zusammen mit einer anderen Freiwilligen nutzten wir die Gelegenheit und fuhren für ein langes Wochenende nach Paris. Sightseeing ohne Touristenmassen.
Nach vielem Hin und Her hatten meine Mitbewohnerin und ich uns außerdem entschieden, dass wir für Weihnachten in Frankreich bleiben wollten. Kurzerhand wurde in letzter Sekunde ein Weihnachtsbaum organisiert und mit DIY-Baumschmuck behängt. Ein bisschen zu spät fiel uns auf, das wir ja gar keinen Baumständer hatten, aber auch das Problem konnte behoben werden. Wer für‘s nächste Jahr eine kostengünstige, wenn auch sehr wackelige Alternative sucht: das Geheimnis lautet Suppentopf und Wasserflaschen. Schlussendlich bekamen wir sogar noch einen Gast. Eine Engländerin, die aufgrund der geschlossenen Grenze nach Großbritannien nicht zu ihrer Familie konnte. So hatten wir ein deutsches Weihnachtsfest in Frankreich mit einigen englischen Traditionen, wer hätte das gedacht :)
Nach den Feiertagen machten wir uns auf zu unserem kleinen Frankreichtrip. Zuerst nach Toulouse und später nach Bordeaux. Eine Woche Städteurlaub mit Schrittzähler, Waffeln und viel Regen.
Über allem die Ausgangssperre ab 20 Uhr, die uns abends regelmäßig verzweifelt durch die Straßen trieb, um noch rechtzeitig ein Abendessen aufzutreiben. Klingt einfach, ist es bei geschlossenen Restaurants aber nicht.
Den Silvesterabend verbrachten wir in einem Dreier-Hotelzimmer. Auf dem Boden sammelten sich Kekspackungen und Karottenschalen (Karotten sind DER Renner fürs Reisen, sie lassen sich leicht mitnehmen und man muss nur an den Schäler denken!) und wir pusteten unsere Neujahrswünsche in eine alte Wasserflasche. Um 12 Uhr stießen wir mit Orangensaft in Zahnputzbechern an, weil wir nichts anderes fanden, und erfreuten uns an Wunderkerzen anstatt Feuerwerk. Ein Silvester der anderen Art, wie man es sonst wahrscheinlich eher nicht erleben würde.
Auch der französischen Bahn, der SNCF, sind wir in der Woche näher gekommen. Ob gekänzelte Züge, die man aber dringend bräuchte, anderthalb Stunden im Zug auf dem Bahnhof stehen ohne zu wissen, warum er nicht fährt oder Ticketkäufe online, die nicht beendet wurden und man für teures Geld die Fahrkarte im Zug nachkaufen durfte, es war vieles dabei.
Aber was soll‘s. Im Endeffekt sind das die Geschichten, die man sich im Nachhinein erzählen kann.
Jetzt sind wir alle zurück in unseren Freiwilligen-Behausungen, in einem neuen Jahr, das hoffentlich weniger Einschränkungen bringt, als das letzte.
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