2 Monate in Italien
2 Monate in Italien - ich habe mich eingelebt und jetzt heißt es aus Worten taten walten zu lassen: Eigene Projekte, Hobby suchen, Dialekt lernen und Italien erkunden!
Mein zweiter Monat hier ist vergangen und so ist es mal wieder Zeit, Neues zu berichten. Viel verändert hat sich nicht, vormittags bin ich wie immer im Kindergarten und nachmittags in der Nachmittagsbetreuung. Es macht mir immer noch Spaß, aber so langsam habe ich auch das Bedürfnis, selber etwas zu machen. Meine Arbeit bestand hier immer nur aus Spielen, Kinder unterhalten und so weiter. Ich bin so motiviert aber es ist eben doch schwer, alle meine Ideen umzusetzen. Heute hatten wir eine monatliche Besprechung mit allen Freiwilligen und Mitarbeitern, da hab ich das gesagt. Jetzt darf ich mit den Jugendlichen etwas backen. Das ist ein Anfang. Und letzte Woche habe ich Knete selbst gemacht und mit den Kindern im Kindergarten geknetet.
Ich habe jetzt auch angefangen, Badminton zu spielen! Auf der Suche nach einer regelmäßigen sportlichen Betätigung bin ich darauf gestoßen. Ich war jetzt schon drei Mal dort und es hat mir echt Spaß gemacht! Drei Mal in der Woche könnte ich das machen, im Verein, mal sehen, ob ich das durchziehe, ich werde davon berichten.
Endlich hat auch unser Sprachkurs angefangen. Alle Freiwilligen haben Anspruch auf einen Sprachkurs zu Beginn, weil wir aber beide, Sona und ich schon Grundkenntnisse in Italienisch hatten, mussten wir warten, bis ein Kurs für uns zustande gekommen ist. Das war dann nach 8 Wochen endlich soweit. So fanden wir uns letzte Woche das erste Mal in der Sprachschule ein, zusammen mit anderen Ausländern wie wir eben, die jedoch schon teilweise seit bis zu 8 Jahren in Italien leben.
Am Sonntag waren wir endlich in Mailand. Das ist von uns aus gar nicht weit weg. Wir haben alles angeguckt und natürlich auch ganz viele Fotos gemacht! Es gab auch einen kleinen Weihnachtsmarkt, den man aber mit Deutschland nicht vergleichen kann, wie ich finde. Alles in allem war es ein wirklich toller Tag!
Ja, jetzt hat wirklich die Weihnachtszeit angefangen, und ich habe einen (improvisierten) Adventskalender für meine Mitbewohnerinnen Sona und Irene gebastelt. Die beiden haben sich total gefreut und kannten diesen Brauch so gar nicht. Außerdem steht am 13.12.12 das Fest Santa Lucia an, das wird hier in Italien wie Weihnachten gefeiert und die Kinder bekommen schon dann ihre Geschenke, wie wir an Heilig Abend. Natürlich wird jetzt auch kräftig geschmückt aber hier geht alles ein bisschen bunter und wenn ihr mich fragt, ein bisschen kitschig zu. In Italien, übrigens auch in Armenien, ist es ganz unvorstellbar, für Weihnachten einen Baum zu fällen. Sie sind es gewohnt, jedes Jahr ihren Plastikbaum aus dem Keller hervorzuholen, was für mich wiederum unvorstellbar ist...
So und weil ich gerade beim Thema Weihnachten bin, will ich euch natürlich auch von meinen Weihnachtsplänen erzählen. Ihr werdet euch wundern, aber ich habe mich entschieden, an Weihnachten nun doch ein paar Tage nach Hause zu kommen. Und weil ich weiß, dass es mir nach 6 Tagen in Deutschland trotz allem schwer fallen wird, nach Chiari zurückzugehen, nehme ich sicherheitshalber meinen Bruder mit!!! Und dann geht's gleich weiter nach Rom! Ja, aufgepasst, Silvester werden wir in Rom verbringen! Das Jugendzentrum hat eine Fahrt nach Rom geplant, zusammen mit vielen anderen Jugendlichen, und Sona, mein Bruder und ich dürfen mit! Letzte Woche haben sich alle Teilnehmer getroffen um alles organisatorische zu besprechen, und danach sind wir gemeinsam in eine Bar gegangen. So konnten wir uns alle schon einmal kennen lernen. Obwohl ich am Anfang ein bisschen enttäuscht war, da der Altersdurchschnitt doch etwas höher war als erwartet, war es ein richtig toller Abend und Rom kann ich nun kaum erwarten!
Alles in allem geht es mir gut hier, die Sprache klappt gut und ich hab mich gut eingelebt. Hier in Chiari spricht man übrigens einen brescianischen Dialekt und ich habe mir in den Kopf gesetzt, den in den 10 Monaten zu lernen. Allerdings ist das tatsächlich wie eine zweite Sprache, (ich verstehe fast nichts!) die vor allem die älteren, aber auch junge Leute sprechen. Da gibt es die Laute Ü und Ö, die ja für italienisch eigentlich total untypisch sind. Also habe ich angefangen, mich mit Stift und Papier zum Mittagessen zu setzten, und immer wenn sich die Köchin Louisa über etwas ärgert, beginnt sie Dialekt zu sprechen. Dann schreib ich immer fleißig mit! ;)
So, das war es erst mal wieder von mir. Vielleicht sieht man sich ja an Weihnachten!
Viele liebe Grüße! A presto!
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