10 Dinge, die mich in Deutschland nach dem Leben in Moskau wundern
10 Besonderheiten Deutschlands, die eine Russin bemerkt hat
Seit nun exakt drei Monaten bin ich in Deutschland als EFDlerin. Ich habe schon einige Erfahrungen gesammelt und verschiedene Eindrücke bekommen. Mein Leben ist jetzt anders als in Moskau. Und ich versuche es in 10 Punkten beschreiben.
1. Mein erster Tag in Deutschland. Wir sind auf dem Weg von Berlin nach Halle. Das Auto fährt über die Autobahn und du siehst viele Felder, Wiesen und... natürlich Windkraftanlagen. In Russland haben wir ganz andere Landschaften zwischen zum Beispiel Moskau und St. Petersburg. Und wenn du mit dem Zug unterwegs bist, kannst du fast immer nur irgendwelchen Wald beobachten. Aber Windkraftanlagen? Nein. Russland hat fast keine solche Geräte. In Deutschland guckst du durch das Fenster des Autos und wunderst dich, wie viele Windkraftanlagen überall stehen. Das ist ja riesig!
2. Das Land des Bargeldes. Die Deutschen sind ziemlich konservativ, wenn es Geld und Banken betrifft. In Moskau kannst du schon überall Apple und Google Pay benutzen. In Deutschland muss man bereit sein, eine dicke Geldbörse zu haben. 1 und 2 Cent Münzen sind absolut ärgerlich. Ich glaube, dass ich am Ende meines Freiwilligendienstes einen richtig großen Sack mit ihnen habe. In den Geschäften wurde ich ein paar Mal gefragt, ob ich sicher bin, dass ich mit meinem Handy bezahlen kann. Die Leute haben das früher nicht getan. Deshalb ist es wie ein Wunder in der Wüste.
3. Papier und Briefe. Ich dachte vor meiner Ankunft nach Deutschland, dass russische Bürokratie und die Liebe zu Papieren widerlich sind. Aber die Deutschen sind Weltmeister in dieser Sportart. Hier bekommst du fast alles per Post. Kundenkarten, Fußballkarten, Kündigungen... So viele Briefe hatte ich noch nie.
4. Ruhe und keine Hast. Ich bin in Moskau geboren und habe dort mein ganzes Leben verbracht. Die Eile ist in meinem Blut. Ich laufe schneller durch die Stadt und esse schneller als die deutschen Leute. Das habe ich sofort gespürt. Das Leben ist hier ruhig und gemessen. Zuerst ist es schwer daran zu gewöhnen. Jeden Tag lernst du nicht zu beeilen.
5. Höflichkeit. Leider sind Moskau und ganzes Russland gar nicht so freundlich im Alltag. Man kann regelmäßig einige grobe Wörter in der Metro oder in einem Geschäft hören. Viele Leute sind finster besonders morgens. Jemand kann dich in der Metro stoßen – keine Entschuldigung, Sorry, Pardon. Im Gegensatz zu Russland ist Deutschland das Land der Höflichkeit. Und die Leute lächeln dir einfach ohne Grund. Wenn du in Moskau auf der Straße lächelst, können viele Leute denken, dass du mental nicht ok bist.
6. Öffnungszeiten der Geschäfte. Shopping ist ein wichtiger Teil des Moskauer Lebens. Einkaufszentren und andere Geschäfte sind bis 22-23 Uhr geöffnet. Auch am Sonntag kannst du ein neues T-Shirt oder ein Pulli kaufen. In Deutschland musst du andere Gewohnheiten ausarbeiten. Und was noch wichtiger ist, du fängst an, eine Zeitplanung zu führen und weniger unnötige Sachen zu kaufen. Es nervt trotzdem, wenn nichts Sonntags funktioniert. Aber die Frage ist, ob das Glas halb voll oder halb leer ist. Vielleicht haben wir ohne 24h Geschäfte mehr Zeit für uns selbst.
7. Pünktlichkeit? Deutsche Bahn! Stereotypen sind immer in unserem Kopf. Bier, Wurst, Pünktlichkeit, Ordnung. So denken die Russen über die Deutschen. Aber deutsche Bahn ist die erste Institution, die mit dem Stereotyp Pünktlichkeit bricht. Alle meine Bekannten haben so eine Story über eine Verspätung des Zuges. Ich glaube, dass jeder Deutsche einmal im Leben über die DB sich beschwert hat.
8. Das Land des Brots. Das Brot ist typisch deutsches Essen. Es klingt vielleicht komisch, aber die Vielfalt an Brot und Brötchen ist hier einzigartig. Heute kaufe ich Vollkornbrot, morgen ein Kürbisbrötchen. Man kann sogar das im Ausland vermissen. Deutschland ist nicht nur Kartoffel- oder Bierland.
9. Das langsame Internet. Man kann WLAN als deutsche Schnecke bezeichnen. Sie läuft, aber im Slowmotion. Du bezahlst für das Internet hier doppelt so viel wie in Russland. Und es lohnt sich nicht. Das Motto soll teuer, langsam und nicht gut sein.
10. Keine Hunde ohne Besitzer. Fast jeder Hund hat hier einen Menschen. Oder herrenlose Haustiere wohnen in den Tierheimen. Und ich finde es gut, dass man so sich um Tiere kümmert. In Russland haben wir andere Situation und kein Tierschutzgesetz. Das wird sich hoffentlich bald ändern.
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