Zwei Eigenschaften der Iren: Freundlichkeit und Gesprächigkeit
Den Iren wird nachgesagt, dass sie überaus freundlich und hilfsbereit sind und damit verbunden, dass sie gerne reden. Man soll also angeblich schnell mit ihnen ins Gespräch kommen.
Bevor ich nach Irland gekommen bin, hab ich mich gefragt, ob das denn wirklich stimmt oder ob das nur die Ansichtssache mancher Leute ist. Aber nach einem Jahr kann ich es nur bestätigen (im Allgemeinen, natürlich gibt es immer Ausnahmen) und deshalb ist dieser Bericht ein Lob auf diese wunderbaren Eigenschaften. Da man so etwas schlecht beweisen kann, finde ich es am besten, es anhand von Beispielen zu zeigen. Folgende Storys sind mir also in meinem Jahr in Irland passiert.
Smalltalk wie diese beiden gibt es jeden Tag und überall:
Ich ging an die Kasse in einem Café um meine die Suppe zu bezahlen. Da fragt mich ein anderer Kunde einfach: „How was the soup?“ Und ich sage: „It was good…“ Schon hat er mich im Gespräch und ich kann nicht mehr aus. Er fragt meine Freundin, wie ihr Burger war. Dann, wo wir denn herkommen usw.
Im Einkaufszentrum in Dun Laoghaire saß ich auf einer Bank und wartete. Ebenso eine Dame, die dann auch gleich ein Gespräch mit mir anfängt. Wir haben ca. eine halbe Stunde geredet, bis sie meint, sie wird jetzt wieder weiter einkaufen.
Hier ein paar Beispiele zur Freundlichkeit der Iren. Es sind zwar nur Kleinigkeiten, aber dieses Verhalten macht so viel aus!
Als ich mit einer Freundin in Belfast ankam, gingen wir aus dem Busbahnhof und schauten erst mal auf die Karte. So wie man das halt macht, damit man weiß, ob man nach links oder rechts geht. Sofort werden wir von einem Herrn angesprochen und er fragt uns, ob er uns denn helfen kann und uns den Weg erklären darf. Wahnsinnig zuvorkommend.
Wir standen vor einer Kirche in Belfast und machen Fotos...nichts besonders. Da sprach uns plötzlich eine Frau an und fing an uns die Geschichte der Kirche zu erzählen und meinte dann, wir könnten auch gerne von innen Fotos machen. Das war total freundlich und auch interessant, was sie erzählt hat. Im Nachhinein ist mir erst bewusst geworden, wie aufmerksam diese Frau eigentlich ist und es ist auch erstaunlich für mich, dass man überhaupt auf die Idee kommt, anderen solche Informationen zu geben.
Zusammen mit einer Freundin habe ich einen Ausflug nach Cork gemacht und wir sind in einen Pub gegangen. Dort haben wir eine Kanne Tee für zwei Personen bestellt. Wir haben schon einige Male den Versuch gemacht, die Bedienung zu rufen, weil wir zahlen wollten, aber sie ist uns immer davon gelaufen. Schließlich sind wir aufgestanden und zu ihr hin gegangen und sie meinte so in etwa: „Oh it’s ok, it‘s only 2 Euro.“ Und sie ging weiter. Unser Gesicht hättet ihr sehen sollen! Da schenkt sie uns einfach den Tee...
Es gibt wirklich hunderte solcher Geschichten. Aber ich glaube, diese paar geben einen ganz guten Eindruck von meinen lieben Iren.
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