Zero Waste for Beginners
Zero Waste ist mehr als nur ein Trend, es ist eine Notwendigkeit. Die aktuellen politischen Entwicklungen, Klimagipfel und UN-Resolutionen demonstrieren, wie dramatisch die Situation unserer Erde ist: Sollten wir es nicht schaffen, die stetige Erwärmung und Verschmutzung unseres Planeten aufzuhalten, wird die Zukunft und das Leben der nächsten Generationen stark beeinträchtigt. Die Verantwortung liegt deswegen bei uns allen, etwas zu verändern!
Es wird häufig belächelt und als Trend dargestellt, aber ein nachhaltiger Lifestyle könnte tatsächlich zu einem politischen Statement werden: Natürlich kann man lange darüber diskutieren, ob es die Verantwortung des Einzelnen oder die des Systems ist, etwas an der Lange zu ändern, aber wir dürfen uns auch nicht blind stellen: Auch wenn die größeren, systematischen Entscheidungen nur auf einer internationalen politischen Ebene getroffen werden können, müssen wir als bewusste Individuen diese Entscheidungen mittragen und unterstützen, zum Beispiel durch nachhaltigen Konsum. Nur so können auch wirkungsvolle Policies gegen die Interessen der Wirtschaft und Lobbies durchgesetzt werden - Denn letztlich haben die Konsumenten die Macht in der Marktwirtschaft.
Was mich schon seit langem fasziniert, ist das Konzept des Minimalismus. Minimalismus bedeutet nicht unbedingt Verzicht, es bedeutet lediglich, sich auf das zu konzentrieren was man wirklich braucht. Dass dieser simple Gedanke revolutionär erscheint, ist an sich schon ein Zeichen dafür, in welchen absurden Zeiten wir leben: Wir werden ständig mit Konsum konfrontiert, müssen ständig Kaufentscheidungen treffen und intelligentes Marketing verspricht uns die Erfüllung unserer Träume und Sehnsüchte. In so einer Welt ist es fast schon schwierig herauszufinden, was man wirklich braucht und was man einfach nur konsumiert. Wie viele Dinge habe ich mir in der letzten Zeit gekauft, und sie nicht mal ausgepackt? Wie viele Klamotten entdecke ich in meinem Kleiderschrank, die ich schon völlig vergessen hatte? Wie viele Lebensmittel werfe ich weg, weil ich sie nicht rechtzeitig zubereitet habe? Wenn man sich diese Fragen stellt und sich mit den Antworten konfrontiert, dann kommt man sich ganz schön blöd vor - Kaufen wir nur um zu kaufen? Warum brauchen wir das Gefühl, etwas zu erwerben, was wir gar nicht brauchen?
Und in diesem Sinne kann ein bewusstes Leben mit nachhaltigem Konsum auch wirklich Geld sparen. Es spart aber nicht nur Geld, es spart auch Zeit, Sorgen und Schleppen beim nächsten Umzug. Der ganzen Kram, den wir anhäufen, belastet uns und raubt uns auch kleine Stücke unserer Freiheit. Und wenn wir ehrlich sind, brauchen wir diese Auswahl und diese Masse auch gar nicht: Würden wir einfach in den Schrank greifen und irgendetwas anziehen, weil wir uns einfach in unserem Körper wohlfühlen, wäre das nicht ein besseres Gefühl? Und ist es nicht eigentlich egal, welchen Jogurt man aus den 300 Sorten im Kühlregal auswählt? Muss man darüber fünf Minuten nachdenken?
Neben Minimalismus ist auch Zero Waste ein wichtiger Aspekt: Dieses Konzept, welches bedeutet dass man versucht, jeden Müll zu vermeiden, verlangt nach sehr, sehr bewussten Konsum. Und es ist wirklich nicht einfach: Wenn man nur alleine einmal darauf achtet, wie oft man Verpackungen und Sachen am Tag wegwirft, dann wird einem bewusst, welche Müllberge unser „normales“ Leben verursacht. Viele Menschen, denen das bewusst ist, versuchen das wenigsten durch Recycling auszugleichen, aber auch Recycling ist eine goldene Lösung, sondern benötigt hohe Mengen an Arbeitskraft, Energie und Wasser. Müll zu vermeiden ist die einzige Alternative zur kompletten Verschmutzung unseres Planeten. Daher folgen hier ein paar Tipps für den Alltag, mit denen sich jeder einmal an ein Zero Waste/minimalistisches Leben heranwagen kann:
Kleine Tipps für den Alltag
- Bring deine eigene Tüte mit: Das ist wohl eine der offensichtlichsten Sachen, aber es wird trotzdem von vielen nicht immer gemacht (mich eingeschlossen). Was dabei wirklich hilft, ist seinen Einkauf zu planen, und nicht immer spontan zwischendurch einkaufen zu gehen. Das verhindert auch, dass man weniger Lusteinkäufe macht und gesünder isst ;) Wichtig ist dabei auch, dass man nicht auch nicht immer Jute-Beutel oder andere wiederverwertbare Plastiktüten kauft: Diese verbrauchen nämlich in der Produktion unglaublich viele Ressourcen und müssten daher sehr oft benutzt werden, um sich (ökologisch) zu rentieren
- Wiederverwertbare Wasserflaschen und Kaffeebecher: Ja, es ist nervig immer daran zu denken, aber es spart wirklich Unmengen an Ressourcen, Geld und es ist sogar gesünder! Mit Metall oder Glasfalschen verhinderst du, dass du schädliche Stoffe aus dem Plastik jeden Tag mit deinem Trinken aufnimmst.
- Wiederverwertbare Lebensmitteltüten: Damit kann man wunderbar die dünnen Einmal-Plastiktüten ersetzen, oder sie für einen kleinen Snack zwischendurch benutzen :) (zum Beispiel diese: https://www.amazon.com/gp/product/B004UJ0U0C/ref=oh_aui_detailpage_o04_s00?ie=UTF8&psc=1)
- Eigenes Besteck: Das ist sowie der beste Tipp, für alle, die unterwegs oder auf Reise günstig und gesünder essen wollen!
- #nostraw: Getränke ohne Strohhalm bestellen!
- Versuchen, Einwegprodukte zu vermeiden: Die meisten Einwegprodukte sind nicht notwendig und produzieren wirklich den meisten Müll
- Menstruationstasse: Auch wenn der Gedanke etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber eine Menstruationstasse ist nicht nur auf Dauer günstiger und spart jede Menge Müll, sondern ist auch viel gesünder, mehr über die Vorteile hier (http://www.meine-menstruationstasse.de/vorteile)
- Einfach Naturkosmetik: Drogerien reizen mit immer neuen Produkten für immer neue Probleme, aber tatsächlich hilft Naturkosmetik und Haushaltsmittel häufig genauso gut oder sogar noch besser! Seife und festes Shampoo helfen zudem noch, Plastik unter der Dusche zu sparen ;)