Wo?
Eine Reise zu uns selbst. Und Fragen, auf die es keine Antworten gibt.
Da. Ich sitze im Zug von München nach Salzburg, irgendwo zwischen Österreich und Deutschland. Der Zug braust an kleinen Bahnhöfen vorbei, Häuser, Felder, Hügel, Grenzen…alles verschwimmt vor der Scheibe. Grenzkontrollen sind gerade nicht in und selbst mein Handy schert sich nicht um´s Roaming, danke EU. Ich strecke mich, soweit es auf meinem Sitz möglich ist.
Da. Hier bin ich. Das ist meine Generation, grenzenlos in Bewegung, in Fahrt ohne zu wissen, wo man ankommt. Das wird nach dem EFD anders. Dachte ich zumindest.
Sich einen Platz schaffen. Seinen (Stand)punkt finden. Wir sind doch alle auf der Suche. Wir alle, ganz besonders wir Freiwilligen. Leben auf Zeit in einem anderen Land. Wir suchen einen Sinn, Herausforderungen, Anerkennung, Selbstverwirklichung. Klingt gut, stimmt aber nicht. Ein Freiwilligendienst kann uns das nicht geben. Er ist nicht mehr als eine Chance, einmal aus dem Rahmen unserer Routine zu fallen. Eine Einladung zur Selbstforschung. Denn was immer wir auch suchen, finden werden wir es schlussendlich in uns selbst.
Tröstlich, oder? Uns selbst haben wir doch schließlich immer im Koffer dabei (wir müssen halt nur einmal auspacken). Freiwilligendienst ist Selbstentdeckung, aber nicht nur weil man auf sich selbst gestellt ist. Man trifft auf Umstände, Menschen, Erfahrungen, die einen verändern. Die einem andere Gleise zu anderen Bahnhöfen zeigen, wenn man es zulässt, dass man die Richtung ändert.
Da. Inzwischen sieht man in der Scheibe das eigene Spiegelbild. Gelegentlich unterbrochen von Lichtern, die gleich wieder verschwinden. Ich weiß auch nach meinem Freiwilligendienst nicht, wo ich hin will. Aber ich habe gelernt, anzukommen. Mir ein Umfeld mit allen Vorteilen und Schwierigkeiten zu eigen zu machen. Mir das zu suchen, woran ich Spaß habe und wachsen kann.
Wir fahren mit dem Zug, Volldampf in unser Leben. An welchen Stationen werden wir halten? Umsteigen, vielleicht retour fahren? Was haben wir im Gepäck? Brauchen wir alles? Wo werden wir ankommen? Ehrlich gesagt – keine Ahnung. Aber dank dem EFD weiß ich zumindest, dass ich Fahrpläne lesen kann.