Winterlicher Vappu-Spirit - Never Ending Winter Story
Ich melde mich diesmal mit rückblickenden Worten zu "Pahuus", dem nie endenden finnischen Winter, der selbst Vappu vereinnahmt, meiner Geburtstagsfeier und allem, was sonst noch so passiert ist.
SOOOOO - Wer so sagt, hat noch nichts gemacht! Richtig! Da bin ich wieder mal mit einem neuen Blogeintrag, und es wird wohl - so traurig es auch klingen mag - einer der letzten sein. Naja, das wirkt tatsächlich sehr dramatisch. Aber es ist verrückt und auf eine Art bedrückend, dass das Schuljahr des Kansanopisto, und damit unsere Hauptarbeit hier, in zwei Wochen vorbei ist. Danach kommt nur noch unser Sommercamp und mein Roadtrip nach Lappland mit Anna, und wie schnell diese Zeit vergehen wird, kann ich mir nur allzugut vorstellen. Jetzt ist jedenfalls erstmal Mai. Noch.
Wo waren wir stehengeblieben? Richtig, ich hab am Ostermontag Sinja in Turku getroffen. Wir sind ins Fontana Café gegangen und haben uns nett unterhalten, über unser Osterwochenende, unsere Projekte und Pläne für Sommer, Zukunft und so weiter und so fort. Hat Spaß gemacht und mich gefreut, sie mal wiederzusehen, auch wenn es nur für verhältnismäßig kurz war und wir irgendwie auch noch stundenlang hätten weiterreden können (kam mir so vor xD).
Am Dienstag ging es direkt wieder los mit der Generalprobe für Pahuus, die in einen ziemlich langen Tag ausarten sollte. Es lief eigentlich ziemlich schlecht, aber wir redeten uns ein, dass all die Fehler, die passierten am Mittwoch nicht passieren würden. Wie das beim Theater immer so ist. Dann wurde noch viel ausgewertet, teilweise überlegt oder sogar geändert und auch einzelne Szenen noch mehrmals geprobt. Auch meine Glatze war eine sehr heikle Sache, da wir sie bei der Generalprobe das erste Mal tatsächlich in endgültiger Form ausprobieren konnten, während des gesamten Stückes. Das Problem hier bestand darin, dass der Nacken der "Gummikappe" nicht so gut an meinem Nacken befestigt werden konnte, dass er sich bei den Bewegungen und Drehungen meines Kopfes nicht löste. Obwohl die Makeuplehrerin Heli der Schülerin Vilma dabei half, löste sich der Nacken während der Probe und bereitete uns somit einiges Kopfzerbrechen.
Am Mittwoch war es dann trotzdem so weit, um 8:30 Uhr ging es los mit Makeup und allem drum und dran, wobei meine Glatze die aufwendigste von allen Masken war. Sie zu machen dauerte vor jeder Vorstellung etwa 1,5 Stunden, eventuell etwas mehr oder weniger. Dann ging es natürlich weiter, rein ins Kostüm, nebenbei noch um die Kamera(s) kümmern, damit sich die Schule und die Schüler das Stück später nochmal ansehen können, Requisiten bereitmachen, Aufwärmung... Und dann war es so weit, um kurz nach Zwölf starteten wir mit der Premiere. Kurzzusammenfassung: Es lief gut, glücklicherweise tatsächlich um Einiges besser als die Generalprobe. Und, was ebenso wichtig war, wir hatten alle Spaß, soweit ich das beurteilen konnte. Ich hatte außerdem Emelie (eine deutsche Freundin aus dem Sprachkurs) eingeladen; sie kam nach Paimio, um sich das Stück anzusehen und danach gemeinsam mit mir Essen zu kochen und abends zum Sprachkurs zu fahren. Sie hatte von dem finnischen Stück zwar nicht alles verstanden, weshalb ich ihr danach noch einiges erklärte, aber zumindest war es wohl interessant, uns spielen zu sehen :D Zum Mittag machten wir Wraps mit Salat und natürlich Dressing, unterhielten uns viel über dies und jenes, und fuhren dann zum Sprachkurs, auf dass ich danach irgendwann gegen viertel Zehn wieder zu Hause in Paimio eintrudeln durfte - nach einem laaangen und anstrengenden Tag.
Am Donnerstag das gleiche Spielchen von vorn. Ich hatte lediglich am Mittwochabend die Idee bekommen, meinen Glatzkopf so anzupassen, dass der Nacken gar nicht erst so lang wird, dass die Drehungen ihn ablösen. Einziges Problem: Meine Haare. Also? Rasierten wir zack-zack die ohnehin schon kurzen Haare meines Nackens bis zum Schädelansatz ganz ab und klebten die Glatze so weit oben fest, dass ich meinen Kopf frei bewegen und drehen konnte, ohne dass die Glatzenkappe sich daran störte. Perfektionisten, die wir sind! (Sorry Philip, die Haare sind doch nicht in echt abrasiert) Auch diese Aufführung lief gut, und abends holte ich Anna aus Turku ab, die bis Montagmorgen in Paimio bleiben sollte. :) Am Freitag gab es - entgegen den anfänglichen Informationen - keine Vorstellung um 12, da dafür nicht genügend Schulklassen reserviert hatten, sodass es am Freitag und Samstag nur die beiden Abendvorstellungen um 18:00 Uhr gab. Dafür hatte mich Anu aber am Dienstag oder Mittwoch mit etwas anderem überrascht: Dora und ich sollten am Freitag und/oder Samstag für die Abendvorstellungen backen, da bei diesen die beiden Akte des Stückes (ohne Pause war es insgesamt etwa 1,5 Stunden lang) durch eine zwanzigminütige Pause geteilt sein sollten. Also hieß es am Freitag: Munter losbacken; wir kramten schon vorher lange im unendlichen Rezeptfundus des Internetzes und entschieden uns dafür, für beide Vorstellungen, für die jeweils 40 Leute reserviert hatten, insgesamt zwei Bleche Beeren-Streuselkuchen und zwei weitere Bleche Schokokuchen zu backen - vegan, natürlich.
Am Freitagabend ging es dann in die dritte Runde; irgendwie war es für alle - die auch bei den ersten beiden Shows schon ihr Bestes gegeben hatten - etwas anderes, vor dem "Abendpublikum" zu spielen, wohl auch deshalb, weil hier nun viele Freunde, Bekannte und Familienmitglieder zusahen. Allein Eku und Anni brachten zur letzten Vorstellung am Samstag jeweils etwa 10 (oder mehr?!) Familienmitglieder mit. Auch Anna durfte am Freitag und Samstag zusehen, und ihre Finnischkenntnisse beim Verständnis der Story unter Beweis stellen - was sie fast makellos auf die Reihe bekommen hat (wie auch immer....). Am Samstag versammelten wir alle uns nach der Vorstellung noch einmal mit Anu, die uns in fast klassischer Theatermanier Rosen übergab und sich bei allen Beteiligten bedankte. Danach gab es noch eine kleine "Party" mit den Schülern als Abschluss des Stückes, die im Wesentlichen daraus bestand, dass alle sich zu Spotify-Musik mit Lieferpizza und Snacks vollaßen und über was auch immer unterhielten.
Am Sonntag war ursprünglich geplant gewesen, uns zum Brunch mit Anni in Turku zu treffen, da Vici am Sonntagmorgen wieder in Paimio ankommen sollte (sie war für etwa eine Woche in St. Petersburg). Da Vici es jedoch wegen Visum-Problemen nicht aus Russland "herausgeschafft" hat (das wäre vielleicht einen gesonderten Blogeintrag wert, sie lebt jedenfalls noch), verschoben wir unser Meeting auf den Freitag der darauffolgenden Woche. Der Tag an sich war schnell mit Ausschlafen, Spazierengehen und einem Film verbracht, abends probierten wir uns an einem Rezept von Facebook für veganen Cashew-"Backcamembert" mit Preiselbeeren, gebratenem Pilzgemüse und Salat. Obwohl unser "Camembert" kein echter Käse war, weckte er dank Konsistenz und der dazugehörigen Preiselbeermarmelade doch Erinnerungen - und schmeckte echt lecker. :) Weitere Pluspunkte waren, dass er keine großartigen veganen Spezialzutaten benötigte, relativ schnell vorbereitet war und außerdem sehr sättigend. Kommt auf jeden Fall nochmal auf den Tisch! So viel also zu unserem Abendbrot :D
Am Montagmorgen verabschiedete ich Anna, die sich wieder auf den Rückweg nach Kuopio machen musste; Arbeit, Leben, Verpflichtungen, Termine, all solche Sachen. Ihr kennt das ja. Im Theaterunterricht gab es Feedback für alle, die da waren, von allen, die da waren, also jeder gab jedem und bekam somit von jedem Feedback zu seinem Spiel und seiner Mitarbeit im Stück, das war ziemlich nett und aufschlussreich. Abends fand noch die letzte Sprachkursstunde statt, die uns davon erlöste, zwei mal die Woche eine Stunde nach Turku und zurück zu fahren. Irgendwie schade, aber eigentlich überhaupt nicht. Wir haben einiges gelernt, und für einiges sind wir vielleicht zu doof. Finnisch ist echt nicht leicht. Das ist mein Fazit. Ole hyvä. There you go.
Die folgende Woche verbrachte ich damit, am Interstellar-Thema am Klavier weiterzuüben und ein neues Stück anzufangen, die Aufnahmen des Stücks zu sichten und für den Schnitt vorzubereiten (weiter bin ich noch nicht gekommen), natüüüürlich auch an der Broschüre weiterzumachen (fast fertig, wie schon die letzten fünf Male), mein Motivationsschreiben für einen BFD beim VEBU in Berlin zu schreiben und eine die letzte Movie Night in Sachen Spontanität noch übertrumpfende Tom Hanks Movie Night zu organisieren, bei der wir zuerst Cloud Atlas (sehr verwirrend, aber interessant) und danach Cast Away sahen. Catch me if you can wäre Nummer drei gewesen. Am Freitag gingen wir außerdem mit der Chorklasse zum Altenheim in Paimio, um dort ein paar Lieder vorzusingen.
Nachmittags fuhren wir nach Turku, um unser Treffen mit Anni nachzuholen, wobei wir erst nach einem unseren Ansprüchen entsprechenden Lokal suchten, dann aßen, dabei redeten, schließlich das Feld räumten und uns einen neuen Platz in einem Café suchten, um noch weiter zu reden. Es gab einige "organisatorische" Dinge zu besprechen, wie das Camp im Sommer, die Fertigstellung des YouthPasses und auch unsere Pläne für den Juni. Anni ist am darauffolgenden Samstag endgültig nach Helsinki umgezogen, die Planungen dafür liefen schon länger; ihr Mann hat dort eine Arbeitsstelle, sie wohnte in letzter Zeit halb in Helsinki, halb in Turku. Jetzt kommt sie nur noch hin und wieder nach Turku, um Tanzstunden zu geben oder weil sie zu Vorlesungen an der Universität gehen muss, sie wird aber auch uns noch verabschieden und unseren YouthPass absegnen und unterschreiben. Das Treffen mit ihr war jedenfalls eines der längsten und aufschlussreichsten, da wir auch über unsere Gedanken bezüglich des Projektes, der Schule generell und unserer Mitbewohnerin Dora geredet haben (die sich wegen des Besuches einer Freundin schon von uns verabschiedet hat, bevor wir uns anfangs ins Restaurant gesetzt hatten). Zu Dora habe ich bisher im Blog nicht viele Worte verloren, die Kurzfassung ist jedenfalls, dass das Zusammenleben und -arbeiten mit ihr Vici und mir nicht sehr leicht gefallen ist und es einige Probleme gab, aber das ist eine andere, längere Geschichte.
Am Abend luden uns ein paar Schüler (Simo, Anni, Eku und Marianna) noch dazu ein, im Dunkeln Cricket auf dem Rasen hinter dem Schulhaus zu spielen. Das war eine sehr spaßige Angelegenheit, auch wenn ich verdammt schlecht darin bin und mich kaum erinnern konnte, es überhaupt schon mal gespielt zu haben. Als es uns zu doof wurde, setzten wir uns noch für eine Weile in Ekus Küche und redeten über... Essen, die Schul-Abschluss-Grillparty, die Bedeutung des Wortes "asylum" und einige andere bedeutsame Dinge.
Am Wochenende kam Vanessa mal wieder zu Besuch, von Samstag bis Dienstag; wir schauten zwei nette Filmchen, unterhielten uns natüüüürlich ausgiebig und bereiteten unser "Picknick" für Sonntag, den 30.04. vor. Der Tag vor "Vappu", dem "Fest des Frühlings, der Studenten und Arbeiter" am 1. Mai, scheint eine enorme Tradition innezuhaben und bringt selbst in Finnland (!) tausende Menschen auf den Straßen zusammen, das hatte fast schon Volksfestcharakter. Leider war am Sonntag vor Vappu nicht viel mit picknicken, es schneite, regnete und/oder war kalt. Weiß nicht mehr so recht, was davon; das wechselt sich in letzter Zeit immer ab (mit Sonnenschein). Wir trafen uns jedenfalls mit Lisa Tackie aus Loimaa und Emilia, einer finnischen Freundin von Lisa, in Turku und machten uns auf die Suche nach einem "Picknickplatz". Wir landeten letztendlich im Hansakortteli (-Einkaufszentrum) an einem Tisch eines geschlossenen Restaurants. Es gab von Vici und Vanessa gemachte Brezeln, Blätterteigschnecken, einen Mini-Snickers-Kuchen und (alkoholfreien) Sima, eine Art Limonade, die zu Vappu getrunken wird. Eigentlich enthält der klassische Sima Alkohol - ich sollte für Vici und Vanessa eine Flasche kaufen -, die waren aber ausverkauft. Während unseres improvisierten Picknicks unterhielten wir uns über unsere Projekte, Pläne für nach dem EFD - klar, die deutsche Sprache und noch vieles anderes.
Irgendwann machten wir uns auf zum oberen Ende der Aurakatu am Kunstmuseum, wo Vappu in Turku offiziell eingeläutet wurde. Der Tradition nach tragen alle momentanen aber auch ehemaligen Studenten ihre weißen Studentenmützen; die Studierenden tragen darüber hinaus die bunten Hosen mit Aufnähern, an die ich mich seit ich in Finnland bin schon so sehr gewöhnt habe, dass ich es schon gar nicht mehr als etwas Besonderes empfinde. Irgendwie sieht man immer jemanden damit rumlaufen und sich betrinken - das gehört anscheinend auch zur Tradition. Wie auch immer, die Leute standen die gesamte Aurakatu bis zum Kauppatori und weiter hinunter (abgesehen von den Konzerten habe ich noch nie so viele Menschen auf einem Haufen in Finnland gesehen), trugen ihre weißen Mützen und fuchtelten damit herum - Mütze in der einen, Sektglas in der anderen Hand. Zugegebenermaßen war ich an diesem Abend ziemlich müde und kaputt, sodass ich mich etwas verfrüht vom Acker machte, um nicht erst um Zehn zu Hause anzukommen. Den Vappu-Spirit habe ich aber trotzdem einfangen können, möchte ich meinen.
Am Montag spielten wir Cricket mit Vanessa, Simo und Eku, nachdem wir gemeinsam gekocht hatten und ich mit meinem Video über mein Jahr in Finnland angefangen habe. Seit September hat sich tonnenweise Material angesammelt, das ich eigentlich schon viel früher zu kürzeren Videos verarbeiten wollte, aber irgendwie ist daraus nichts geworden - wie sollte es auch anders sein? Jetzt wird es also ein langes Video, und das soll bis zum 26. Mai fertig sein, damit ich es am letzten Schultag zeigen kann.
Am Dienstag ging ich zu einer Präsentation in der Vista-Schule, zu der die stellvertretende Schulleiterin Hanna uns eingeladen hatte. Eine US-amerikanische Lehrerin präsentierte uns das "Dual Immersion"-Schulsystem ihrer Schule in Kalifornien, in welchem spanischsprachige Kinder über die Jahre hinweg in abnehmendem Maß auf Spanisch und zunehmendem Maß auf Englisch unterrichtet werden, sodass sie letztendlich als zweisprachig abschließen - Englisch also genausogut sprechen, schreiben und verstehen können, wie ihre Muttersprache Spanisch. Die Lehrerin ist durch ein Förderprogramm für ein halbes Jahr im Finnland, um sich mit anderen Lehrern zu verständigen, Universitäten zu besuchen und Präsentationen zu geben. Abgesehen davon, dass das Thema und ihre Präsentation sehr interessant waren, wurden danach noch einige Fragen gestellt und ich unterhielt mich mit ihr über meine Arbeit hier in Finnland.
Zum Ende der Woche hin gab es wieder eine Menge zutun: Ich hatte auf Annas Vorschlag hin irgendwann beschlossen, an meinem Geburtstag (Freitag, dem 05. Mai) eine Grillparty zu veranstalten und die Schüler einzuladen. Auch Anna kam wieder über das Wochenende von Donnerstag bis Sonntag zu Besuch. Ich fuhr am Donnerstag früher nach Turku, um einen monströsen Einkauf bei Lidl, dem S-Markt und Ruohonjuuri (dem Bioladen, ich fand reduzierte Tofuwürstchen :D) abzuwickeln, bevor ich Anna vom Busbahnhof abholte. Geplant war, dass Anna und ich Reis-Curry-Salat, Kartoffelsalat und zwei Dips für alle machen würden und für uns zum Grillen gebackene Süßkartoffel und Gemüsespieße. Die Gäste sollten jeweils Grillgut für sich selbst und ein paar weitere Dinge für alle mitbringen, und es war schon ein bisschen erstaunlich, wie gut das geklappt hat. Wir hatten letzten Endes Getränke, Brot, Salat (Vici machte noch einen leckeren Nudelsalat <3), Dips, Gemüse, Snacks, Süßes und viele leckere gegrillte Sachen für alle. Außerdem konnten so einfach Fleischesser ihr Grillfleisch oder ihre Bratwürste grillen, Vegetarier ihre vegetarischen Würstchen und wir Veganer halt was auch immer. Äste und Laub. Lecker. Knirsch. Aua.
All diese tollen Dinge erforderten selbstnatürlich einige Vorbereitungen, und so standen Anna und ich am Freitag von 12 bis 16:30 Uhr - um 17 Uhr sollte die Party im Grillhaus der Schule im Garten starten - in der Küche und werkelten umher. Wir buken sogar noch einen kleinen, schnuckeligen, leckeren Apfelmuskuchen für mich - weil "Geburtstag ohne Kuchen ist schon irgendwie traurig". Zur Party kamen dann (neben Anna und Vici) Dora, Simo, Anni, Eku, Lotta, Vilma, Olavi und Lisa Thaler aus Ylivieska, die sich am Mittwoch oder Donnerstag noch kurzfristig angemeldet hat, und deren Anwesenheit mich auch sehr gefreut hat :) Insgesamt war es ein sehr toller Abend, und vor allem genial, endlich mal wieder zu grillen! Außerdem ja meine erste vegane Grillaktion, und mag es auch daran liegen, dass ich nun schon ziemlich "gefestigt" bin, muss ich doch sagen, dass ich es sehr gut und lecker fand. Bei den Blättern muss man nur aufpassen mit den Blattläusen... HAHA, witzig. Ich weiß.
Wir aßen und tranken uns also voll, redeten, lachten, hörten Musik, tanzten, zerlegten die Hütte, saßen draußen, redeten mehr, spielten auf meinen Wunsch hin Cricket, ich verlor beim Cricket... Bis wir dann irgendwann abends gemeinsam alles aus der Hütte wieder zurücktrugen und halbwegs aufräumten, um im Klassenraum in der Schule noch einen Film zu gucken. Es wurde mehrheitlich beschlossen, Fack Ju Göhte 2 anzusehen, und ich hatte nichts einzuwenden (Es geht bergab mit mir, Frau Marx...). Am Ende des Tages oder der Nacht fiel ich zwar tot ins Bett, aber wie schon gesagt - es war ein wirklich toller Geburtstag.
Nach einigem Ausschlafen gingen Anna und ich am folgenden Samstag lange spazieren, genossen die Sonne (die zu dem Zeitpunkt tatsächlich geschienen hat, so wie auch an meinem Geburtstag übrigens) und saßen im Garten, bevor wir uns nachmittags daran machten, einige Dinge für unsere Lapplandreise zu besprechen und recherchieren, bis ich irgendwann aus unerfindlichen Gründen so müde wurde, dass ich einfach einschlief.
Glücklicherweise wachte ich irgendwann wieder auf; am Sonntag musste Anna ja wie schon so oft den Bus nach Kuopio zurücknehmen. Ich brachte sie also nach Turku, wir setzten uns noch ins Café Art und verbrachten die Zeit bis zur Abfahrt dort. Danach musste ich ein paar Stunden warten, bis ein Bus zurück nach Paimio fuhr, diese verbrachte ich damit, in der Bibliothek "Doctor Sleep" von Stephen King auf Englisch auszuleihen und zu lesen zu beginnen.
Diesen Montag passierte nicht allzuviel - Eku und Lotta waren in Helsinki bei der Aufnahmeprüfung für den Schauspielstudiengang der Universität (kamen aber leider nicht in die engere Auswahl) und so arbeiteten Anu und ich mit Anni an ihrem Monolog und Dialog für ihre Aufnahmeprüfung am Mittwoch (heute) für denselben Studiengang.
Gestern fingen wir im Unterricht mit dem letzten Thema des Jahres an, dem Filmschauspiel. Wir begannen mit einer ganz witzigen Übung, bei der wir zunächst einige Fragen an eine Person auf mehrere Zettel schrieben, die eine interessante Reaktion hervorrufen könnten. Im ersten Teil der Übung ging es jedoch nich (wie ich erst gedacht hatte) um die Reaktion der Person, der die Frage gestellt wird, sondern um die Reaktion der zuhörenden Person auf die Antwort der befragten Person - während die zuhörende Person gefilmt wird. Dabei haben wir viel über die Natürlichkeit einer Konversation, einer Antwort oder einer Reaktion geredet, auch über die Haltungen und Mimik der gefilmten Person. Weiterhin ist geplant, dass ein klitzekleiner Kurzfilm gemacht wird (FRAGT MICH BITTE NICHT, WANN) - dafür haben wir eine Menge Ideen gesammelt. Nachmittags hatte ich mal wieder Klavierunterricht (wie schon am Dienstag vor zwei Wochen) und arbeitete mit Kai an den Stücken, die ich zu spielen lerne oder gelernt habe, da ich davon auch etwas am letzten Schultag präsentieren möchte, vielleicht.
Heute gab es dann noch eine spannende Sache: Die Vista-Schule hat diese Woche Austauschschüler aus Belgien und Portugal, und als Hin-und-wieder-Besucher des Internation Clubs wurde ich daher zum heutigen Nachmittag eingeladen. Dieser bestand daraus, dass zuerst in einem Workshop mit dem Kunstlehrer, den Vici und ich bereits früher kennengelernt hatten, T-Shirts gestaltet wurden, was an sich schon ziemlich lustig war. Danach gab es einen Parkour-Workshop und eine weitere Gruppe ging ins Elektrikmuseum in Paimio, ich blieb mit ein paar anderen Leuten im Kunstraum, räumte auf und unterhielt mich mit Arto, dem Kunstlehrer. Er zeigte mir die aktuellsten Werke der Schüler - ich war einerseits über deren Kreativität und Talent, andererseits über die Art und Funktionsweise seiner Aufgabenstellungen und seines Unterrichtes erstaunt. Zuletzt gab es gegen Abend noch Pizza für alle, sogar eine vegane Pizza extra für mich.
Und nun sitze ich hier und habe wieder mal den dritten Faust von einem Blogeintrag zusammengeschrieben. Dabei wolltet ihr euch doch nur alibimäßig in ein, zwei Sätzen darüber erkundigen, ob ich noch lebe. Tja, ihr Schlingelz, daraus wird nichts; nicht mit mir.
In diesem Sinn: Bis zum nächsten Mal! Kein Schimmer, wann das sein wird, aber ihr werdet es ja merken.