"Willkommen im EFD" - Ausreiseseminar in Bornheim (3.-5.9.)
So fängt der EFD also an. Ein "paar" Eindrücke und Berichte von meinem Vorbereitungsseminar in der Jugendakademie in Bornheim.
So schnell ich da war (ich hatte es von Düsseldorf aus nicht weit) war ich auch schon wieder zurück...
Aber erstmal von Anfang an. Ehrlich gesagt konnte ich mir nicht genau vorstellen wer und was mich genau erwarten sollten. Na gut, wir machen alle einen Freiwilligendienst, das verbindet uns, nur woher kommen sie, wohin gehen sie und was genau sie motiviert, also die Geschichten "dahinter", die fehlten mir noch. Aber nicht lange, denn schon nachdem ich aus der Straßenbahn in Schwadorf ausgestiegen war, lernte ich die erste andere Freiwillige kennen, die auch auf dem Weg zur Jugendakademie war, der nächste kam dann an der Ampel :P zusammen bestiegen wir dann den Hügel, den es auf dem Weg zu bezwingen galt, zur Jugendakademie in Walberberg.
Angekommen, waren schon einige andere dort. Das erste was wir tun mussten, war einen Zettel mit Name, Hausmitbewohnern, typisch Ich und was wir auf jeden Fall mitnehmen ausfüllen und an einen Faden zwischen Wohnort und Ort des EFDs festmachen.
Und zwischendurch fing es dann schon an: Wer bist denn du? In welchem Land liegt dein Projekt? (die Länder waren: Spanien, Irland, Frankreich, England, Estland, Polen, Rumänien, Russland, Griechenland, Österreich, Finnland (ich hoffe, ich habe keins vergessen)) Was wirst du dort machen waren nur wenige Fragen von vielen. Danach ging es los, die wunderbare Seminarleiterin Hanne verteilte die Zimmer. Da ich gerade ein sehr nettes und anregendes Gespräch mit einer anderen Freiwilligen (namens Natscha) hatte, wurden wir sofort Zimmergenossinnen :) dazu kam noch Anna, die Freiwillige die ich an der Haltestelle kennen gelernt hatte. Also erst mal ab auf die Zimmer, ich hatte mein Zimmer direkt neben dem Seminarraum im Europahaus :P um danach richtig los zulegen. Nachdem auch Ronny, der andere Seminarleiter, von der Schule gekommen war konnten wir loslegen:
"Willkommen im EFD" war die offizielle Begrüßung, denn mit dem Abreiseseminar ist der erste Schritt des EFDs getan. Das war mir zu dem Zeitpunkt gar nicht bewusst, jetzt geht es also so langsam los... für mich ^^ denn für einen großen Teil der anderen ging es schon in der nächsten Woche los. Nach diversen Kennenlernspielen und Programmerklärungen und -planungen ging es dann auch schon zum Abendessen, bei dem das kennen lernen natürlich nicht aufhörte. Fünf Sessions lagen uns für das Wochenende vor. Das erste hieß "Lernen lernen". Da einige von uns, mich eingeschlossen, von der Schule aus vorbelastet waren, war die Aufgabe für uns ein wenig überraschend: "Wir lernen jonglieren. Dafür brauchen wir drei Zutaten: Luftballons, Frischhaltefolie und Reis." Zunächst einmal setzten wir uns also in Gruppen zusammen und bastelten unsere Jonglierbälle. Damit wir mit den Bällen auch etwas anfangen können, gab es verschiedene Methoden zu Auswahl. Mit Hilfe eines Textes, eines Videos, anderen Freiwilligen, die es schon konnten, oder auch alleine galt es jetzt jonglieren zu lernen. Die Bälle flogen durch den Raum und bis wir erste (sichtabare) Ergebnisse bekamen, dauerte es ein wenig, doch ich wollte nicht aufgeben. Ich hätte zwar niemals gedacht, dass ich in meinem Leben jemals jonglieren lerne, aber es macht echt Spaß, vor allem, wenn es neben die noch 24 andere tun oder es wenigstens versuchen. Um kurz nach neun war der offizielle Teil vorbei und hier uns dort versammelten sich ein paar um entweder zu kickern, Billard zu spielen oder Blackstories auf den Grund zu gehen. Damit wir wenigstens ein bisschen Schlaf abbekommen sollten, gingen wir dann gegen halb zwei ins Bett. Ich konnte lange nicht einschlafen, da mir soooo viele Gedanken durch den Kopf gingen…
Der nächste Morgen kam viel zu schnell. Aufstehen, duschen, fertig machen und ab zum Frühstück. Direkt nach dem Frühstück, fing die erste Session an. Diesmal interkulturelles lernen. Hierfür hatten sich unsere Seminarleiter etwas Besonderes ausgedacht. In einem kleinen Spiel sollten wir ohne zu reden in der neuen Kultur der Zivilisation der Albatros „zu Recht kommen“ um danach in großer Runde unsere Beobachtungen zu besprechen. Ich war mal wieder viel zu schnell und interpretierte schon viel zu viel… aber nachdem wir alle Beobachtungen aufgestellt und gemeinsam interpretiert hatten, bekamen wir die Auflösung, die für uns alle wirklich SEHR überraschend war, nämlich so fast genau das Gegenteil. (Zu genau möchte ich das nicht erklären, denn falls jemand dieses Spiel noch nicht kennt und es irgendwann mal spielen sollte, würde ja dann das Ergebnis schon kennen ;))Und, was lernen wir daraus? Erst mal genau hinschauen, nicht voreilige Schlüsse ziehen und sich mehr mit der Kultur auseinander setzten. Apropos Kultur, was ist das eigentlich genau? Was bedeutet Kultur für uns? Das sollte dann jeder erstmal für sich selbst klären, bevor es dann in fünfer Gruppen gehen sollte. Von den Ergebnissen, die wir nach dem Mittagessen besprechen sollten, berichte ich jetzt nicht, sonst wird mein Bericht noch länger als er jetzt schon ist :P nachdem wir also unsere Ergebnisse vorgestellt hatten, bekamen wir einen Vortrag von einer Redakteurin (?!) zu den „youthreportern“. Da ich diese Plattform schon vorher kannte, gab es hier für mich wenig Neues, abgesehen von den coolen Postkarten, die ich ganz sicher mit nach Spanien nehmen werde. Danach ging es draußen weiter, wo auf uns der „Fluss des EFDs“ wartete. In dieser Session sollten alle unsere ungeklärten Fragen zum EFD geklärt werden, dazu setzten wir uns erst einmal in Kleingruppen zusammen bevor Hanne und Ronny dann in großer Runde, die letzten Fragen klären sollten.
Da wir bei der Programmplanung beschlossen hatten zu grillen, ging es nach der letzten Session direkt zum Grillplatz der Akademie. Dank Maksim, unserm Grillmaster, hatten wir auch schon bald unsere Würstchen und Gemüsespieße auf dem Tisch (den Appetit vorab haben wir mit frischgebackenen Brötchen und Kräuterbutter gestillt). Nach dem Aufräumen ging es auch dann weiter zum Abendprogramm, nämlich zum Lagefeuer. Einige hatten freundlicherweise, während der Grill noch nicht fertig war, Stöcke fürs Stockbrot gesammelt, sodass dem Stockbrot- braten nichts mehr im Wege stand. Gut eingepackt saßen wir also um das Feuer und erzählten so über dies und das. Irgendwann wurden auch noch zwei Gitarren geholt, jedoch waren sie leider viel zu verstimmt und irgendwie kannte auch keiner gute Lieder auswendig. Da der Tag schon sehr lange war, gingen Natascha und ich schon bald ins Bett. Diesmal konnte ich sehr gut einschlafen :)
Trotzdem war die Nacht auch nicht lang und wir mussten schon wieder aufstehen, nur hieß es diesmal schon fertig machen und Koffer packen und dann zum Frühstück. Nachdem wir also unser letztes Frühstück in der Jugendakademie zu uns genommen hatten fing die letzte Session an, die sich mit Problemen im EFD und deren Bewältigung beschäftigte. Dafür sollten wir uns jeweils zu zwei zusammensetzten und über mögliche Probleme und mögliche Lösungen sprechen. Natascha und ich suchten uns ein sonniges Plätzchen und diskutierten über schreckliche Mitbewohner, die ihr Geschirr überall stehen lassen, sodass diese schon eigene Kulturen entwickeln, über Sprachprobleme zu Anfang des EFDs, über Geldsorgen und natürlich über Heimweh. Die Gesprächsrunde wurde schon bald von Ronny, dem Seminarleiter unterbrochen. Er gab uns die Aufgabe einen Brief für schlechte Zeiten für den jeweils anderen zuschreiben. Was, wie ich finde, mit die beste Aufgabe war!. Jeder suchte sich einen ruhigen Platz um den Brief zu schreiben. Schnell wurde bei Natascha und mit klar, dass wir in der vorgegeben Zeit nicht fertig werden würden… Da ich wusste, dass ich den kommenden Mittwoch zu meinem Bruder nach Friedrichshafen fahren würde und mein IC über Mainz fahren sollte, konnten Natascha und ich den Brief also zuhause in Ruhe fertig schreiben. Irgendwie kamen wir nicht aus dem Essen heraus, denn schon wieder war es Zeit fürs Mittagessen. Anschließend machte der nette Zivi Stephan noch ein paar Gruppenfotos bevor es dann in die Abschlussrunde ging. In der Mitte des Raumes war zum einen ein großer Korb aufgestellt, daneben ein großer Stapel Papier und rund herum viele „Goldstücke“. Das Papier, was zerrissen und in den Korb geschmissen werden sollte, stand für die Dinge, die man in der Jugendakademie lassen wollte und die „Goldstücke“ für das, was man von dem Wochenende mit nach Hause nehmen wollte. Im Papierkorb landeten die Erkältung, die sich gebessert hatte, der Schlafmangel und für einige die Warm- Ups zwischendurch. Die „Goldstücke“ wurden größtenteils für die nette Gruppe und die tolle Zeit in und außerhalb der Sessions mitgenommen. Und dann, ja und dann war das Seminar auch schon fertig, zu Ende… Da wir alle entweder nach Köln oder Bonn mussten, gingen wir alle gemeinsam zur Haltestelle, wo sich dann so langsam unsere Wege trennten. Ich musste über Köln zurück nach Düsseldorf, wo ich dann auch knapp 2 ein halb Stunden später wieder ankommen sollte. „Das war es also“ war einer meiner ersten Gedanken, als ich wieder in meinem Zimmer stand. So langsam wird es also ernst! Aber zum Glück ist das kein Grund zum schlechte Laune kriegen :)