Wie alles begann… oder eine Bayerin auf dem Dubliner Oktoberfest!
Heute gibt es endlich die von euch lang ersehnten und heiß begehrten ersten Eindrücke aus Irland.
Hallo Welt!
Seit dem 30. September bin ich jetzt als Europäische Freiwillige in Irland. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Es passiert so viel jeden Tag und eigentlich hab ich gar keine Zeit einen Tagebucheintrag zu schreiben. Aber ich tu es jetzt einfach, um 24:00 irische Zeit, weil ich weiß, dass es wichtig ist, das zu tun.
Ankunft:
Ich beginne mit dem Tag meiner Abreise, Freitag, dem 30. September. Es war mein erster Flug, ich war allein und hatte ein One-Way-Ticket. Und nicht zu vergessen, das Gate auf meinem Ticket war falsch. Ich hab mich äußerst unwohl gefühlt, aber schließlich dazu überwunden, dass ich mich mit meinen Fragen an die anderen Passagiere wende. Die waren sehr hilfsbereit und nett und so hat das mit dem Fliegen letztendlich doch ganz gut geklappt. Dort hab ich übrigens auch schon angefangen Englisch zu reden – noch am Flughafen München in Deutschland. Der Flug war sehr schön. In Irland dann, am Flughafen Dublin wurde ich von den anderen beiden Freiwilligen in meinem Projekt abgeholt (eine Österreicherin und ein Deutscher) und wir sind mit dem Bus zu unserer Wohn- und Arbeitsstätte gefahren (ja, beides ist im selben Haus, aber bisher finde ich das total praktisch!) Natürlich haben wir die ganze Zeit Englisch geredet, weil wir da so eine Abmachung haben. Am Abend sind wir auch schon in einen Irish Pub um die Ecke gegangen, wo ich mein erstes Guinness getrunken habe. Es war nicht so schlecht, wie es immer heißt. Ich finde, man kann sich daran gewöhnen und das hab ich auch vor! ;-)
Freizeit:
Die nächst größere Stadt ist Dun Laoghaire. Ich kann dort in einer viertel Stunde zu Fuß hingehen und man findet dort wirklich alles, was man so braucht. Einkaufszentren, Pubs, Kirchen, einen Park, eine Volkshochschule u.v.m. Die Stadt liegt direkt am Meer – wunderschön – mit zwei Pieren. Das sind Straßen auf dem Wasser. Ich hab das Wort vorher noch nie gehört. Jedenfalls bin ich dort relativ oft.
Nach Dublin fährt man in ca. 20 Minuten mit der DART, so heißt der Zug hier. Oder man kann auch den Bus nehmen. Dort war ich – wie die Überschrift schon sagt – auf dem Dublin Oktoberfest. Ich hab mir sagen lassen, dass es eine Kopie von unserem Oktoberfest in allen möglichen Städten gibt. Dort hab ich mich wirklich wie zu Hause gefühlt, auch wenn es ein paar Unterschiede gegeben hat. Aber das Essen war echt gut, genauso das Bier und die bayrische Musik! Etwas irritiert war ich, dass da kaum jemand aus Bayern kam. Ein Stand war z.B. aus Hamburg und die Band kam aus Kärnten in Österreich. Aber trotzdem war das mein bisher schönster Moment in Irland.
Arbeit:
Mit meiner Arbeit bin ich leider noch nicht sehr vertraut. Mein „Chef“ meint, dass ich das alles ganz langsam angehen lassen soll. Das ist hier wohl so in Irland – erst mal gemütlich reden und alle Leute kennenlernen (bei einer Tasse Tee natürlich). Also nicht so workaholic-mäßig wie in Deutschland.
Die Bewohner sind sehr nett, meistens leiste ich ihnen einfach Gesellschaft und rede mit ihnen oder wir spielen was zusammen. Manche sind allerdings ganz schwer zu verstehen und ich muss 5x nachfragen und dann hab ich es immer noch nicht verstanden. Ich hoffe, das wird besser mit der Zeit.
Ansonsten hab ich bis jetzt auch schon beim Yoga-Kurs und bei der Physiotherapie unterstützt. Und mit einer Bewohnerin war ich beim Strickkurs.
On-Arrival-Training (Einführungsseminar):
Von Donnerstag bis Sonntag war ich in Swords auf dem On-Arrival-Training. Das war wahnsinnig toll. Ich habe so viel gelernt dort, was meine Einstellung zu diesem Auslandsjahr betrifft und zum Leben generell! Dort waren Freiwillige aus ganz Europa, die ihren EFD in Irland machen, sodass ich schon einige Kontakte für eventuelle Besuche und Reisen durch Irland habe. An einem Nachmittag hatten wir das sogenannte „Dublin Experience“. Wir waren in Gruppen durch Dublin unterwegs und hatten Aufgaben zu lösen. Da war das Sightseeing inklusive. Ein Beispiel: „Macht etwas, das ihr vorher noch nie gemacht habt.“ Wir haben zwei Sachen gemacht. Und zwar zum einen dieses Tauschspiel, bei dem man mit einem Stift beginnt und irgendwelche Leute fragt, ob sie etwas (besseres) zum Tauschen haben. Aus dem Stift wurden zwei Bananen und daraus eine 2-Liter-Flasche Cola. Das wars leider auch schon. Aber es war sehr lustig Das zweite war, dass wir in einen Pub gegangen sind und mit 5 Gläsern Leitungswasser angestoßen haben...
Naja, zu diesem Training könnte ich ein Buch schreiben, soviel ist da passiert.
Zum Schluss möchte ich noch ein paar Sachen loswerden:
- Für das nächste Jahr könnt ihr meine Handynummer vergessen. Ich hab mir eine irische SIM-Karte gekauft.
- Ich habe vor über Weihnachten und Silvester in Irland zu bleiben.
- Ich trinke jeden Tag zum Frühstück, Mittagessen, Abendessen und dazwischen schwarzen Tee mit Milch.
- Momentan habe ich das Gefühl, dass mein Englisch schlechter wird und nicht besser!
Ganz liebe Grüße aus dem wunderschönen Irland.
Eure Birgit
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