What a wonderful world!
Lotti ist richtig glücklich! Seit sechs Monaten ist sie in Brüssel: auch wenn die Arbeit nicht immer so toll ist, überwiegt die schöne Atmosphäre in Belgien.
Es ist beeindruckend. Ich bin ein Meister der Ablenkung, eigentlich müsste ich meinen Midterm-Bericht schreiben für meine Organisation hier. Daher also auch die erheblich größeren Probleme als beim ersten Text für die deutsche Organisation.
So habt ihr jetzt Glück aufgrund meiner Faulheit, denn sie hat sich verschoben. War ich sonst zu faul oder zu beschäftigt, hier beim youthreporter etwas zu schreiben, so bin ich jetzt nicht bereit meine sechs Monate in Brüssel auf Französisch zusammenzufassen.
Ja, wirklich 6 Monate bin ich hier. Ein halbes Jahr, diesen Tag feierte ich auch ausgiebig! Wobei sich das eher spontan ergab. Ein Freund, der auch in Belgien einen Freiwilligendienst leistet, hat sich das Wochenende mit zwei deutschen Freunden bei mir eingenistet, weil sie Brüssel entdecken wollten. Ich war in der Zwischenzeit mit einer Freundin in Luxemburg und nächtigte bei einem Iraner (Hospitality-Club) - es geht doch nichts über Globalisierung. Am Sonntagabend, dem Tag meines 6-monatigen Seins in Brüssel, aßen wir schön zusammen- also der Freund mit seinen Freunden und ich, um anschließend mehrere Flaschen Wein, belgisches Bier und ein mitgebrachtes westfälisches Nationalgetränk- Grashüpfer- zu leeren. Wir kamen sehr spät zum Schlafen und am Montag hatte ich, welch ein Wunder, einen kleinen Durchhänger.
Doch allgemein: Seit Januar habe ich mich nicht mehr gemeldet. Damals war ich ein wenig traurig, weil der Abschied von meinen deutschen Freunden nach zwei Wochen doch nicht so leicht viel. In der Zwischenzeit bin ich glücklich geworden, also richtig richtig glücklich. Am Montag zur Sprachschule beim Hören eines Liedes meiner neuen Lieblingsband Cali überkam mich ein Grinsen von einem Ohr zum anderen, ich drehte mich, tanzte und hüpfte und erst als ich an einem parkenden Auto vorbei lief, merkte ich, dass ein Mann mich sehr verwundert und erstaunt anstarrte, worauf ich noch mehr lachte und die Sonne mir ins Gesicht viel. Rosa blühende Bäume säumten die viel befahrene Straße und ich sah nur das Rosa und freute mich! (Und ich habe mir vor zwei Wochen gaaaaanz schöne Schuhe gekauft :-) Bin halt doch ein Mädchen...)
So oft habe ich festgestellt, wie sehr es mir hier gefällt. Auch wenn bis heute die Arbeit nicht immer so toll ist, mag ich einfach die Atmosphäre von all dem um mich herum! Durch eine Praktikantin, mit der ich jetzt vier Wochen zusammen gearbeitet habe, war auch mein Arbeitstag ausgefüllt und das hat mich noch glücklicher gemacht.
Ich erlebe wirklich gerade eine der glücklichsten Zeiten meines noch so junges Lebens und freue mich immer wieder, noch so viel vor mir zu haben.
Die Wochenenden waren oft mit Festen oder Partygängen in die Innenstadt belegt und oft waren auch die anderen Freiwilligen aus Belgien dabei, sodass wir noch mehr Spaß hatten. Da war das Kostümfest in Marche-en-famenne, da war die Partytram I, Partytram II, die Party bei Marianna, das Essen von meiner Organisation, einfach so viel....
Ich werde meinen Artikel hoffentlich ein anderes Mal weiter schreiben. Jetzt bekomme ich Besuch!