Weihnachten das erste mal weit weg von zu Hause
Dieses Jahr war dann also mein erstes Weihnachten weit weg von zu Hause! In der Nacht auf Weihnachten habe ich schon ziemlich Heimweh gehabt, aber das gehört dann wohl dazu! Mein Daddy hat mir Fotos geschickt, so dass ich ein bisschen am Weihnachten daheim teilhaben konnte! Alle haben gesagt, dass ich gefehlt habe und es ohne mich, nicht das selber gewesen sei...irgendwie beruhigend!
Ich habe mein erstes irisches Weihnachten sehr genossen, hier wird fast mit mehr Intensität gefeiert, mit mehr Schmuck überall und mit mehr Aufwand! Die Deko erinnert mich manchmal ziemlich an Amerika, genauso kitschig und überladen! Na ja und die Kinder glauben ja auch tatsächlich an Santa, das wird auch sehr von den Eltern unterstützt!
Christmas Eve waren wir bei Renate, sie ist Deutsche und arbeitet im Cheshire Home! So kamen wir in den Genuss von deutschem Essen, deutschen Weihnachtssüßigkeiten, deutschem Fernsehen, tollen Geschenken, toller Unterhaltung auf Deutsch (allen ernstes, hinterher tat mir mein Kiefer vom ungewohnten Deutschsprechen weh)!
Dass Dinner war köstlich und ich genoss es in vollen Zügen! Es war wunderschön und einfach nur ein wunderschönes Stückchen deutsches Weihnachten! Wieder zu Hause brachten wir Julie, einer Freundin in der Nachbarschaft, ihre Weihnachtsgeschenke vorbei, der Familie brachten wir einen Weihnachtsstollen mit Karte! Tja der Abend endete dann feucht und fröhlich irgendwann mitten in der Nacht!
Bei dieser Familie kann man zu nichts nein sagen, kaum klopfen wir an die Türe, fanden wir uns, ehe wir Merry Christmas sagen konnten, im Wohnzimmer mit Christmasdrinks in der Hand sitzend! Julie und ihre Geschwister waren nicht da, aber wir unterhielten uns köstlich mit den Eltern! Irgendwann kreuzten sie dann auf, Julie öffnete dann ihre Geschenke, wir hatten irgendwann Weihnachtsstollen in der einen Hand und einen Teller mit Fritten in der anderen!
Am nächsten morgen schliefen wir aus, frühstückten gemütlich und packten unsere Geschenke aus, die doch mehr als erwartet geworden waren! Denn hier in Irland ist der 25. Dezember (Christmas Day), der Tag an dem man morgens die Geschenke auspackt! Dann wurden wir auch schon wieder zu unserem nächsten Weihnachtsdinner abgeholt!
Marie unsere Mentorin holte uns ab und wir verbrachten den ganzen Tag mit ihrer siebenköpfigen Familie plus Grany! Wir bekamen Geschenke und ließen uns vom kleinen Sechsjährigen Wirbelwind Ciara ihre von Santa gebrachten Geschenke zeigen! Mit einer Unermütlichkeit zog sie immer wieder Aufmerksamkeit auf sich (Nesthäckchen eben!)und erzählte uns immer wieder, dass sie sich nicht erklären konnte, wie Santa lautlos ins Haus gekommen sei!
Ihre vier älteren Geschwister waren auch alle total nett und es herrschte eine unglaubliche Weihnachtsharmonie! Das ganze Haus war geschmückt, riesen Weihnachtsbaum, im ganzen Haus mindestens 100 Weihnachtskarten aufgestellt! Marie ist im Bezug auf Weihnachten eine absolute Perfektionistin. Sie hat Wochenlang auf diesen Tag im wahrsten Sinne des Wortes hingearbeitet. Die Iren spinnen in dem Bezug auf Weihnachten allgemein aber wirklich manchmal! Die Eltern erzählten mir, dass die karten zum Beispiel am Ende im Mülleimer landen, weil kein Mensch so viele Karten jedes Jahr aufheben kann! Das die hier Probleme mit der Post ist ja kein Wunder, wenn jede Ire im Durchschnitt 20 oder 30 Karten verschickt!
Das Dinner war köstlich und traditionell (Turkey with Ham, Potatos, a delicious starter, dessert etc.!) Danach blieben wir bis spät abends bei ihnen! Wir spielten mit Ciara „Discover Ireland“, sehr lehrreich für uns, sahen fern und verbrachten ein wunderschönes Weihnachten mit dieser Familie! Bepackt mit Geschenken, Süßigkeiten, ausgeliehenen Videos wurden wir dann spät abends nach Hause gefahren!
Den zweiten Weihnachtstag, hier St. Stephen’s Day genannt, verbrachten wir entspannt in unserer Wohnung! Um uns dem traditionellen Partymachen am Abend anzuschließen, waren wir einfach zu müde und kaputt!
Also das war mein Weihnachten, vor unserem Weihnachtsbaum häufen sich nun die ausgepackten Geschenke, wann wir all die Süßigkeiten essen sollen, wissen wir auch nicht! Ich habe es sehr genossen, es war anders als sonst und zum Glück so voll Action, dass mir für Heimweh glücklicherweise nicht so viel Zeit blieb! Ich habe aber viel an zu Hause gedacht, dieses Jahr nicht mit Familie und meinen Freunden feiern zu können, war manchmal doch härter als gedacht!