Was macht eigentlich...?
... Bernoit Garet, französischer Freiwilliger des 1. Projektjahres
Vielleicht erinnern sie sich noch an diesen jungen Mann: ungefähr 186 Zentimeter groß, schlank, braunes kurzes Haar, bisweilen Brillen- oder Kontaktlinsenträger mit einem spitzbübischen Grinsen und einem, zu seinem Leid, nicht überhörbaren französischen Akzent. Ich hoffe, Sie denken jetzt an Benoit Garet, denn um den dreht es sich hier.
Vielleicht haben Sie sich auch schon mal gefragt: „Was macht dieser komische Franzose wohl gerade?“ Um dieser Frage nachzugehen, begab sich einer unser Informanten nach Lille/Frankreich. Nach einer zwölfstündigen Busfahrt und anfänglichen Schwierigkeiten mit den französischen Ordnungshütern traf er ihn am Europabahnhof in der zukünftigen Kulturhauptstadt.
Es war eine herzliche Begrüßung und es stellte sich schnell heraus, dass der junge Mann mit dem Drei-Tage-Bart immer noch erstaunlich viel seiner Deutschkenntnisse behalten hat. Man kann dies sicherlich als Lernerfolg des EFD-Jahrs bezeichnen. Aber nicht nur das hat er aus Strausberg mitgenommen. Irgendwie, so meint er, hat ihn dieses Jahr komplett verändert. „Mein bester Freund ist Rumäne, andere gute Freunde leben in Italien, Polen, Bulgarien und natürlich Deutschland. Das alles hat meinen Horizont so sehr erweitert“, erklärt er nachdenklich-ernst. Doch er will das Erlebte nicht einfach abschließen, sondern anknüpfen, Freundschaften erhalten.
Zurzeit arbeitet Benoit mit den „Sims“, einer französischen Elektrojazz-Punk-Band die am „Colour of Music“-Workshop 2002 teilnahm. Darüber hinaus bereitet er selbigen Musikworkshop für dieses Jahr in seiner Heimatstadt Arras vor. „Ich hoffe viele alte Freunde dadurch wieder sehen zu können und neu zu finden“, so der offiziell Arbeitslose.
Wenn er gerade nicht mit dem Organisieren oder Reisen beschäftigt ist, dann geht er schon Mal mit einem Sombrero in den städtischen Park und liest oder besucht Konzerte. „Ich hoffe, dass ich in den nächsten zwei bis drei Jahren mit den Sims so weit bin, dass wir einen Vertrag haben. In dieser Zeit will ich auch noch einmal die Universität besuchen“ so Ben. Er hat viel vor. Unter anderem will er ein Haus anmieten, um intensiv Musik zu machen und neue Projekte dort zu starten. Er denkt auch ernsthaft darüber nach eine längere Zeit in Berlin zu wohnen. Das Jahr hat Wirkung getan. Und man wird ihn sicher des Öfteren noch in Strausberg sehen, schließlich verriet er unserem Informanten: „Immer wenn ich ein bisschen Natur in dieser riesigen Stadt hier sehe, denke ich an Strausberg“. Was soll man dazu denn noch sagen?