Was mache ich hier?

Im Ernst, ich bin mir nicht sicher was ich hier mache. Was ich trotzdem zweifelsohne bestätigen kann ist, dass ich mich bemühe es herauszufinden.

Die Frage stelle ich mir nicht nur in Bezug auf meine neue Wohnsituation, auf meine übliche Verwirrung, Verdrossenheit und manchmal Einsamkeit. Die Frage stelle ich mir nicht in einer tiefgründigen Art um den Sinn meines Lebens zu entdecken sondern ich frage mich hauptsächlich wieso ich zu dem vorliegenden Tun gekommen bin. Ich kenne mich so gut um zu wissen, dass ich mich beim zukünftigen erneuten Lesen hart beurteilen werde.

Mach dir keine Sorgen, eventueller Fremder, der das oberflächlig durchliest, ich bin nicht scheu. Ganz im Gegenteil, sobald ich das Gefühl kriege, dass ich Kontrolle ausübe, bin ich laut und kann ich ganz schnell unausstehlich sein. Normalerweiße bedeutet das, dass ich dich mag. Ich hab aber festgestellt, dass es drei Fälle gibt, wenn ich eigentlich leise bin:

1. Ich mag dich nicht. - das kann ja passieren, sogut wie die Möglichkeit sein mag, dass ich dir auch nicht sehr am Herzen liege. Ohne einen Grund entscheide ich sowas nicht, aber mein Bauchgefühl hat sich im Laufe der Zeit entwickelt, sodass ich es mehr als früher vertraue.
2. Ich habe die Sprachkompetenzen nicht. Das ist mir meistens passiert, wenn ich es versucht habe auf Deutsch zu sprechen. Weil ich die Vokabeln nicht behersche, traue ich mir nicht zu, wenn es darum geht, etwas auszudrücken. Das passiert besonders, wenn ich mit Muttersprachler bin. (Stell dir also vor, was für ein Spaßvogel ich bei der Arbeit sein muss)
3. Ich weiß nichts über das Thema. Ich bin nicht der Menschentyp, der was sagen muss "um sich selbst zu hören". Wenn ich nichts beifügen kann, dann höre ich einfach zu. Ich versuche so viel wie möglich zu merken. Wenn ich es echt interessant finde, dann lese ich nach um mich tiefer zu informieren, aber ich rede nie, um nichts zu sagen.

Was mache ich hier?

Mal ehrlich, ich will ewas Geld kriegen (ja, Youthreporter Team, bei meiner Ankunftsseminar habe ich gelernt, dass man wertige Reportagen dafür schreiben soll, aber das hier ist einen Test für mich selbst, um zu sehen ob ich zuerst was schreiben kann).

In Deutschland versuche ich mich an der Sprache zu gewöhnen und ein bisschen mehr Vertrauen und Sprachkompetenz zu kriegen. (aber alles durch Selbstlernen, denn die 12 Jahren in denen ich formelle Deutschunterricht gehabt habe waren ausreichend um zu verstehen, dass es nicht der richtigen Weg für mich ist).

Im Hort versuche ich meine Geduld und meine Kreativität zu füttern. Ich lerne wie man mit Kindern angeht und das ist, meiner Meinung nach, eine ständige Herausforderung.

Im Leben will ich weiterhin Menschen kennenlernen, die mir was beibringen können, egal ob das durch gute oder schlechte Erfahrungen geschieht.

Also, eventueller Fremder (wenn du noch da bist), hoffentlich war ich nicht zu langweilig. Komm zurück zu Besuch und entscheide dich nächstes mal.