Was mache ich eigentlich so in Arrabal?
Kurze Texte über verschiedene Workshops und Projekte aus der letzten Zeit:
1. Origami-Workshop:
Origami ist eine Papier-Falt-Technik, die aus Japan kommt. Man faltet mit einem quadratischen Papier und ohne Kleber oder Schere ein Tier, das später als süße Deko verwendet werden kann.
Für zwei Tage kamen jeweils zwei Stunden lang Leute in meinen Workshop und wir machten uns an die Herausforderung heran. Verschiedene Anleitungen zu Tieren und Pflanzen lagen auf den Tischen verteilt und jeder Gruppentisch bekam eine davon. Mit entspannter Musik im Hintergrund versuchten alle tüchtig die komplizierten Falttechniken hinzubekommen. Manchmal klappte ein Tier nicht, das wir später dann gemeinsam versuchten zu basteln. Unser Ziel war es, eine Tier und- Pflanzenwelt aus Karton und buntem Papier zu erschaffen. Es sieht so einfach aus, ist aber viel schwieriger, als man denkt!
2. Wäscheklammer-Tierchen:
Habe ich alle Wäscheklammern eingepackt? Hektisch renne ich zum Bus und fahre in die Grundschule Bergamin in Málaga. Heute steht eine kleine Bastelstunde an! Die Kinder schauen schon gespannt auf meine Beispielblätter und bunten Papiere und nach den endlich mühsam erledigten Hausaufgaben erkläre ich ihnen, was nun auf sie zukommt. Laute Worte, wie “Ohhhh” und “Ich will…” erfüllen den Raum und ich zeige ihnen Schritt fuer Schritt, wie sie die kleinen Tierchen basteln können. Begeistert und konzentriert werden Meerjungfrauen, Haie, Fische, Schmetterlinge, Wale und Drachen gebastelt, die später an eine Pflanze gesteckt oder als kleine Überraschung verschenkt werden können.
3. Mandala-Workshop:
So viele Leute hatte ich noch nie in meinem Kurs! Siebzehn Personen von jung bis alt nahmen an meinem Mandala-Workshop teil. Die erste Aufgabe war es, Motive zu sammeln und dann ein Mandala zu zeichnen. Verschiedene Farben, Papiere und Stifte wurden benutzt und jeder war in seinem Element. Nette Gespräche entstanden und die Musik im Hintergrund unterstützte ihre Kreativität. Manche waren mehr überfordert als andere, was sich aber schnell durch ein paar Inspirationsbilder und Videos legte. Die zweite Aufgabe war es, ein Tier mit Mandala Mustern auszumalen. Fleißig wurden kleine Linien und Motive gezeichnet und jeder nahm ein schönes Bild mit zu sich nach Hause.
4. Bücherregale aus Holzpaletten:
Motiviert fahren Shake, Dani und ich zu einer Werkstatt und suchen uns dort alte Holzpaletten raus, die wir für unsere Bücherregale verwenden wollen. Nägel pieksen heraus, Holzsplitter stehen ab und die Überforderung steht uns im Gesicht geschrieben. Doch Dani hat Architektur studiert und er hat einen Plan! Gemeinsam gehen wir in die Garage Arrabals und werkeln an unserem ersten selbstgebauten Bücherregal. Wir lernen, wie man richtig sägt, Nägel reinhaut und rauszieht und wie man ein stabiles Bücherregal aus Holzpaletten baut. Maya und man ein stabiles Bücherregal aus Holzpaletten baut. Maya und ich sind total begeistert und gehen richtig auf in unserer Arbeit! Zufrieden schwingen wir die Farbpinsel über das Holz, malen es passend zum Arraballogo orange an und verzieren es mit weißen Buchstaben und Motiven. Das Bücherregal ist fertig und steht nun als offene Bibliothek in der Rezeption von Arrabal. Jeder, der will, kann ein Buch nehmen und dafür ein anderes hinlegen. Und ein schönes, selbstgemachtesLesezeichen, welches unsere Praktikanten designt haben, kann man sich zu seinem Buch aussuchen.
Aufgrund unserer Motivation bauen Maya und ich noch zwei weitere Regale, aber diesmal alleine, worauf wir sehr stolz sind, haha! Diese sind jedoch für die Grundschulen, wo wir sie gemeinsam mit den Kindern anmalen. Die Farbe landet überall, doch das Ergebnis ist perfekt! Es hat sehr viel Spaß gemacht, Danke an all die Unterstützung!
5. Deutschklasse:
Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz!
Puh, einmal durchatmen! Wie soll ich Spaniern die deutsche Aussprache beibringen? Wie erkläre ich ä, ö und ü?
Mit vier Deutschstunden gab ich eine Deutschklasse für komerzielle Themen, wie im Restaurant arbeiten, die Richtung geben oder etwas einkaufen gehen. Lachend und motiviert versuchten sich meine Schüler an die Sprache heranzutasten und mit verschiedenen Spielen und Aufgaben erlernten wir die Themen. Fragen wie “warum gibt es im Deutschen drei Artikel” oder “wieso verbindet ihr Wörter zu Riesenwörtern?” ließen auch mich manchmal etwas dumm aus der Wäsche schauen.
6. Fotoworkshop:
Zusammen mit Monia organisierten wir einen Fotoworkshop in unserer Organisation. Wir gingen raus auf die Straße und unsere erste Aufgabe war es, geheime Plätze in Malaga zu fotografieren, oder kleine, beeindruckende Details der Stadt aufzunehmen. Als nächstes bakam jeder eine Farbe seiner Wahl und schoss Fotos in dieser Farbe von Personen, Pflanzen oder Gegenständen. Manchmal verloren wir uns in den Straßen, weil jeder seinem Fotoauge folgte, doch schon bald fanden wir uns wieder zusammen und präsentierten uns begeistert gegenseitig unsere Fotos und Ideen. Die letzte Aufgabe war es, Frauen aus verschiedenen Altersklassen zu fotografieren. Da sich Arrabal viel mit den Rechten für die Frauen auseinandersetzt, dachten wir, das passt gut zur Organisation. Plakate wurden gebastelt und verziert und im Treppenhaus Arrabals aufgehängt.
7. Praktikanten aus Litauen:
Unsere Praktikanten, die für drei Wochen hier sind und von Monia und mir beaufsichtigt werden, sind sehr fleißige und kreative Personen. Sie kreierten zum Beispiel meine Zertifikate fuer die Deutschklasse, ihre eigenen Businesskarten, Sticker mit dem Arraballogo und kurzen Sätzen, Kalender und sie designten schöne und verschiedene Lesezeichen. Wir sind sehr stolz auf sie und hoffen, dass ihnen ihre Zeit hier in Málaga gefällt! J