Von Erdbeben und der Aurora Borealis
Geburtstagsfeiern auf dem See führen zu interessanten Gesprächen und späten Heimfahrten mit unglaublichen Überraschungen.
Was für ein Tag.
Ich hatte eigentlich gar nicht vor, so schnell wieder einen Blogpost zu veröffentlichen, aber der gestrige Tag war einfach zu unglaublich.
Wir waren wieder auf dem See, feierten den Geburtstag der Nachbarin, und da der Rest der Gäste alles Rancher oder Farmer sind, haben sich auch viele Gespräche um Themen rund um die Ernte und andere Farmarbeiten gedreht.
Ein Punkt, der dabei aufkam und der mich verblüfft und fasziniert hat ist, dass die Rancher hier draußen tatsächlich gemerkt haben, dass sich nach dem Erdbeben in Fukushima die Sonnenzeiten, an die sie so gewöhnt waren, geändert haben. Nicht viel, aber wohl merklich genug, dass einige eingespielte Routinen angepasst werden mussten, weil die klassischen Zeiten nicht mehr gestimmt haben.
Das alleine schon wäre fast einen Post wert gewesen, weil es etwas ist, das mir bis dato gar nicht in den Sinn gekommen war, und das hier draußen, wo Sonnenauf- und -untergang nichts im Wege steht, tatsächlich merkliche Veränderungen hervorruft.
Dann habe ich noch herausgefunden, dass es wohl auch Rancher hier in der Prärie gibt, die ab und an Rinder auf der Sommerweide haben, die von Wölfen oder Pumas gerissen werden - denn auch diese Raubtiere tauchen in der Prärie auf, besonders in der Nähe von Flüssen und eben Lake Diefenbaker.
Gesehen werden sie allerdings fast nie, George hat in seine bald 25 Jahren noch keinen wilden Puma hier zu Gesicht bekommen.
In guter Gesellschaft blieben wir bis lange nach Sonnenuntergang zusammen auf dem Boot, und erst als die Sterne schon den Nachthimmel zu erhellen begannen, löste die Runde sich langsam auf.
Und als wir dann die Ranch erreicht und unsere Snacks und Getränke in meinem Haus verstaut hatten, die Milchstraße klar erkennbar in einem Meer aus funkelnden Sternen, da trat ich wieder auf die Terrasse hinaus, und der gesamte nördliche Himmel war erfüllt von grün waberndem Polarlicht.
So etwas habe ich nie zuvor gesehen. Es war unwirklich. Und unbeschreiblich schön.
Was für ein Tag.