Viskas - Aus, Ende, Vorbei
A_nnikas EVS ist vorbei und sie ist seit drei Tagen wieder in Deutschland. Vor ihrer Abreise gab es aber noch drei ereignisreiche Wochenenden, von denen sie Euch hier erzählt.
Mit einem Zitat möchte ich diesen Artikel beginnen. Ich fand es sehr passend:
„Jedes Ende
Ist auch ein Anfang.
Ob wir etwas beenden können,
entscheidet darüber,
ob wir etwas
beginnen
werden“ (von Ulrich Schaffer).
Ja, mein EVS in Litauen ist definitiv zu Ende und das Neue (Uni, Studium) wird schon bald anfangen. Vor einem Jahr und fünf Tagen bin ich nach Litauen gekommen und mittlerweile bin ich seit drei Tagen wieder in Deutschland.
Was hat sich alles verändert seit dem? Kochen mit Gas – nein da fliegt nicht gleich alles in Luft. Wenden, Fußgänger und Bushaltestellen auf Autobahnen sind ganz normal und noch sehr viele lustige und weniger lustige Dinge (extreme Alkoholprobleme).
Von meinem Stimmungstief, um mal die Situation bei meinem letzten Artikel aufzugreifen, hatte ich mich erholt und meine letzten Tage in Litauen noch genossen. Es gab eine weitere Abschiedsparty und noch drei ereignisreiche Wochenenden...
Zum einen war ich zusammen mit Sarah in Druskininkai. Wir haben die vielen Lenins und Stalins und andere wichtige Personen der Sowjetunion angeschaut. Es hat nämlich ein Litauer diese Statuen gesammelt und in einem Park ausgestellt um sie für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Schon ein eigenartiges Gefühl einfach so dazwischen hindurchzulaufen und die Propagandamusik zusätzlich noch zu hören.
Danach sind wir ein bisschen durch die Stadt gelaufen und dann, ja dann hatten wir ganz viel Spaß im Wasserpark und sind ganz unerschrocken die extremen Wasserrutschen gerutscht. ;)
Das Wochenende danach war ich im größten Nationalpark Litauens. Meine Begleiterinnen waren Anne und Christelle. Einen Tag lang sind wir mit dem Kanu von einem See zum anderen gefahren, haben die Stille genossen und einfach ein supertolles Wochenende verbracht.
Einmal sind wir nachts von einem Gewitter aufgeschreckt worden. Und beinahe hätte es ein unangenehmes Ende für mich gegeben. Ich habe meinen Geldbeutel verloren und bekam einen großen Schreck, als ich das festgestellt habe. Es waren meine ganzen Dokumente, aber nicht viel Geld drinnen. Zum Glück haben die ehrlichen Finder Vilma und Rasa angerufen, da im Geldbeutel ein Zettel mit deren Telefonnummern war. Und so bekam ich meinen Geldbeutel mit dem gesamten Inhalt zurück!
Vor einem neuerlichen Stimmungstief bewahrt hat mich sicherlich auch der Jugendaustausch, den meine Organisation veranstaltet hat. Es kamen Jugendliche aus Italien, Lettland und Spanien nach Litauen und immer wenn sie einen Kulturabend veranstaltet haben, konnte ich auch hinfahren zum Zuschauen.
Es gab auch klasse Gitarrenspieler und die Stimmung war gut, sodass ich noch ein bisschen beschäftigt war und nicht so viel Zeit zum Nachdenken hatte.
Bei meinem letzten Eintrag habe ich auch vergessen von unserem Suzipazinkime Europa Tag (Kennenlernen Europas) in der Bibliothek zu erzählen. Wir haben in den Strassen Werbung gemacht (ich in einem Kostüm durch Panevezys gelaufen, an einem Tag an dem es mindestens 25 Grad warm war) um Kinder einzuladen und mit uns Spiele zum Thema Europa zu machen.
Unglücklicherweise habe ich mir an dem Tag den Fuß verstaucht. Aber so bin ich wenigstens zu meinem ersten und einzigen Arztbesuch in Litauen gekommen. Mit dem Arzt habe ich übrigens nur Litauisch gesprochen!
Und zum Abschluss hat Rasa uns noch mal eingeladen in ein Kaimo Turizmo Sodybe (also ein Haus mit Sauna auf dem Land) zu kommen. Dort waren wir in der Sauna (und haben erst Kaffeepulver auf die Haut, beim zweiten Saunagang Salz und beim dritten Hinig – das soll gut sein für die Haut) und nochmal Saslikas gegessen.
Und dann war ich mit Packen beschäftigt. Ich bin gut angekommen, aber ich vermisse Litauen und die anderen Feiwilligen manchmal sehr.
Am Montag geht es für mich erstmal zu den Europeers nach Bielefeld. Darüber werde ich dann auch noch berichten.
Zum ersten Mal seit langer Zeit grüsse ich alle aus Deutschland!
Annika
PS: Ach ja und beinahe hätte ich vergessen zu erwähnen, dass ich auch noch mal zusammen mit Maurizio und Gokhan am Buchschmugglermuseum war, das ja zur Bibliothek gehört. Es waren nochmals zwei schöne Tage mitten in der Natur.