Viel gesehen, viel zu berichten
Midterm-Evaluation in Kopenhagen. Mensch, was man da alles erlebt: unter anderem einen Ausflug nach Christiana und eine Exkursion ins Nationalmuseum. ;)
Hallo meine lieben Freunde!
Wie versprochen folgt nun hier mein nächster Bericht. Diese Woche ist hier sehr viel geschehen. Und davon möchte ich euch jetzt berichten.
Am Montag machte ich mich auf den Weg nach Kopenhagen. Dort hatte ich mein zweites und letztes Seminar bezüglich meines EFD. So traf ich also so gegen 16 Uhr in Kopenhagen ein und bezog im "Danhostel" ein Zimmer. Meine Zimmergefährten waren Melina aus Rumänien und Carolin aus Deutschland. Und ich war sehr glücklich über diese Zimmeraufteilung, da ich beide sehr zu schätzen gelernt habe.
Am ersten Tag gab es ein großes Wiedersehen, da ich ja alle schon von meinem ersten Seminar in Dänemark kannte. So wurden schnell viele Erfahrungen über unsere jeweiligen Projekte ausgetauscht. Unsere zwei Leiter führten uns dann anschließend in ein dänisches Restaurant, welches nur Produkte verwendet, die es in der jeweiligen Jahreszeit in Dänemark gibt. Daraus zauberten dann die Köche typisch dänische Gerichte. Nachdem wir alle gut und ausreichend geschmaust hatten, ging es dann für einige von uns, darunter auch ich, in eine Bar, welche uns als Geheimtipp angepriesen wurde. Dort saßen wir dann einige Zeit und genossen dänisches Bier und plauderten viel. Zur späteren Stunde machten wir uns auf den Weg zurück in unser Hostel.
Am nächsten Tag wurden wir schon sehr früh in unseren Seminarraum gerufen, welcher sich ca. drei Kilometer außerhalb vom Hostel befand. Müde und mit leerem Magen trotteten wir alle recht motivationslos zum angegebenen Ort. Das Frühstück war einfach, aber dafür unheimlich lecker und ausreichend. Nachdem wir nun alle gestärkt waren, ging das Programm auch schon richtig stramm los. Wir lernten dänische Lieder und besprachen alles, was man an solchen Seminaren eben bespricht. Zum Mittagessen gab es richtig leckere Sandwiches. Am Nachmittag stand dann ein Ausflug nach Christiana auf dem Plan. Und diese Exkursion war mehr als interessant ;).
So, jetzt schreibe ich euch erstmal, was es mit Christiana auf sich hat.
Christiana ist ein kleiner Streifen am Rande von Kopenhagen. Dieses Gebiet gehörte einst dem Militär, wurde aber irgendwann aufgegeben und stand deswegen eine lange Zeit leer. In den 70er Jahren schlossen sich dann ca. 500 Studenten zusammen und zogen in die leerstehenden Häuser sein. Sie errichteten sich dort ihre eigene Welt, mit eigenen Regeln und Gesetzen, eigener Fahne und eigenem Geld und nannten sich dann "Freistaat Christiana". Da sie auch immer ihre Steuern bezahlten und in Frieden dort lebten und keinen Unsinn anstellten, wurden sie von der Polizei geduldet und nicht rausgeworfen. So entwickelte sich über die Jahre eine eigene Welt dort. Heute sind keine Fotografen, keine Autos und sonstige Dinge, welche den Frieden dieser Welt zerstören könnten, erlaubt oder erwünscht. Alles ist wie in den 70ern. Und damit meine ich auch alles! Vielleicht habt ihr euch selbst schon gefragt, warum keine Fotografen erwünscht sind. Das hat folgenden Grund: In Christiana gibt es eine Straße, auf der Dealer Drogen verkaufen. Es ist überall in Dänemark illegal, aber an diesem besonderen Ort wird es geduldet. Es wird jedoch darauf Wert gelegt, dass nur Hasch konsumiert werden kann.
Unsere Gruppe hatte eine Führung und lustigerweise meinte unsere Führerin: "Ihr solltet alle im Sommer wiederkommen, da sind wir alle zwar etwas langsamer aber auch einfach nur total glücklich!" Da musste ich mir doch ein Schmunzeln verkneifen. Da fragt man sich doch, warum es gerade im Sommer so ist ;).
Wir haben natürlich keinen Hasch gekauft, aber die Atmosphäre, die an dem Ort herrscht, ist einfach unbeschreiblich und doch irgendwie aufregend.
So viel zu Christiana ;)...
Emm, wo war ich stehen geblieben? Genau! Also nach der Führung haben wir dann abends alle im „Spiseloppen" gegessen, welches ein Restaurant in Christiana ist. Aber keine Angst, auch da gab es normales Essen.
Abends war ich dann doch zu müde und bin einfach in mein Bett gefallen, ohne eine Bar zu besuchen.
Auch am nächsten Tag mussten wir wieder früh raus. Der Tagesablauf war ähnlich wie der vorige Tag. Dieses Mal stand jedoch eine Exkursion ins Nationalmuseum an. Auch hier bekamen wir eine Führung und die wurde sehr informativ und ansprechend durchgeführt.
Dieser Tag war eindeutig entspannender und so ließen wir uns anschließend in einem türkischen Restaurant beköstigen. Abschließend zeigte uns Eliza, eine Freiwillige aus Polen, ihren Arbeitsplatz. Da es ein Café ist, kehrten wir dort noch kurz ein und wärmten uns an ein paar heißen Getränken.
Wiederum später gingen wir zurück ins Hostel und spielten dort noch ein paar Runden Tischtennis. Danach war es aber auch wirklich Zeit fürs Bett und so trennten sich vorerst unsere Wege!
Der nächste Tag bot nicht viel Abwechslung. Wir arbeiteten unser Programm ab, aßen Pizza zum Mittagessen und kurz darauf folgte auch schon unsere Verabschiedung. Dies war unser letztes Seminar in Dänemark, aber wir Freiwilligen haben uns schon darauf geeinigt, dass das nicht auch unser letztes Zusammenkommen war.
Puuh, das war jetzt viel zu erzählen!
So schnell neigt sich auch eine neue Woche dem Ende!
Viele liebe Grüße aus Dänemark!
Mojn mojn!
Eure Marina