Urlaubszeit - Nachwirkungen
"Nachwirkung? Muskelkater statt Kater. Hat auch was." Viele sind schon nach einem einzigen Wanderurlaub vollkommen erschöpft. Meister treibt es weiter und macht gleich dreimal Urlaub auf der grünen Insel.
Sobald Weihnachten vorbei ist, gilt es noch einen Haufen Süßigkeiten zu schnabulieren, nach Ostern steigt der Cholesterinspielgel wegen des Eierkonsums in den roten Bereich und nach einem Urlaub? Da heißt es Bilder aussortieren, Sachen auspacken, waschen und, ganz wichtig: Positiv nachwirken lassen.
Tja, und nach drei Urlauben?
Ich hab die letzten sechs Wochen mit Reisen verbracht. Eine Woche unterwegs, eine Woche entspanntes arbeiten in Greenhill und noch zwei mal die gleiche Prozedur.
Urlaub Nummer Eins: Unterwegs durch Irland mit Mama und Bruder
Die beiden wollten ein bisschen spionieren. Was ich so treibe, wo ich wohne und wie kalt es wirklich bei uns im Haus ist. Letzteres ist wohl am besten gelungen und nach zwei Tagen "bei mir" entdeckten wir zusammen Nordirland mit dem Giants Causeway, Bushmills Destillery und, wer hätte es gedacht, Burgen. Danach ging es in den Süden, zum St. Patrick's Day bestaunten wir die Parade in Dublin, reihten uns in Heerscharen von Touristen ein, das übliche Programm, in einer Stadt so groß wie Leipzig gab es letztendlich doch nicht allzuviel zu sehen. Aber die Atmosphäre der Stadt (endlich mal raus aus dem Dorf) hat uns beeindruckt. Achja, das Guinness durfte auch nicht fehlen ;-). Mit drei Wandertagen bei herrlichem Frühlingswetter in den Wicklow Mountains ließen wir unsere Reise ausklingen.
Urlaub Nummer Zwei: Mit Markus in den Westen
Meet the Locals, die Einheimischen zu treffen, das war das Ziel unsere Reise, doch die Leute, die uns beim Trampen mitnahmen kamen aus Simbabwe, Italen, Israel, Polen, Deutschland und achja, auch zwei Iren, die allerdings die Hälfte ihres Lebens in Übersee zugebracht haben. Und in den Hostels? Amerikaner, fast alle aus Kalifornien und Nicht-Amerikaner aus dem Rest der Welt. Auf jeden Fall haben wir eine Menge interessanter Menschen kennen gelernt und "nebenbei" auch noch Dublin und den Westen Irlands entdeckt. Galway, Conemara mit dem herrlichen Nationalpark, die Cliffs of Moher. Burgen und Städte standen auf dem Programm. Das Guinness, muss man schon sagen, hat auch im Westen gut geschmeckt.
Urlaub Nummer Drei: Mit Andi im Ring of Kerry
Die Chance, mit einem weiteren Schulfreund Urlaub zu machen, ließ ich mir nicht entgehen (Andi auch nicht). So trafen wir uns in Cork, ganz im Südwesten der Insel. Einem ruhigen Anfang mit Cork- und Pubbesichtigungen folgte ein sportliches Trekkingwochenende. Am Freitag Abend nahmen wir den Bus nach Killarney, Ring of Kerry, wanderten bis zum Sonnenuntergang und bauten unser Zelt an einem exzellenten Ausguckplätzchen auf. Mit "Wohnmobil" auf dem Rücken liefen wir den ersten Teil des gut ausgebauten Kerryways durch unbeschreiblich schöne Landschaft, mit Mooren, Urwäldern und Wasserfällen bis uns nach 30 Kilometern ein Café zu Kaffee und Kuchen einlud. Es fing an zu schütten, wir kamen mit den Wirten ins Gespräch und bauten unser Zelt unweit der Gaststube auf. Am nächsten Morgen waren die Beine schon etwas schwer. Doch der Höhepunkt der Wandertour stand an. Wir stiegen auf zu den McGillycuddy Reeks, dem höchsten Gebirge Irlands, natürlich auch mit dem höchsten Berg der Insel, Carauntohill, mit nicht ganz so beeindruckenden 1040 m, doch wenn man bei Null anfängt kann man sicher außer Atem kommen. Wir liefen und kletterten den Gipfelgrad weiter bis zur Gap of Dunloe, machten stolze 2 Höhen- und 20 Wegkilometer. Um 23.00, nach Sonnenuntergang und Abendbrot im Bauch, hab ich noch nie so gut geschlafen. Den Sonntag wollten wir ruhiger angehen lassen, ein Full Irish Breakfast motivierte uns für die 30 Kilometer zurück nach Killarney. Einen Dschungelpfad mit einsamen Buchten, verlassenen Höfen und knietiefem Schlamm später erreichten wir erschöpft unseren Halbsiebenbus nach Cork. Nachwirkung? Muskelkater statt Kater. Hat auch was.