Ubuntu

Schon im ersten Artikel der Menschenrechte steht „sie sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen“, wenn nun alle Menschen verbrüdert sind, sind wir auch dazu verpflichtet einem jeden Menschen mit Solidarität zu begegnen. Solidarität ist keine Option, sondern eine Pflicht gegenüber unseren Mitmenschen, dass jeder das Recht auf ein menschenwürdiges Leben hat und nur mit Solidarität lassen sich die globalen Probleme lösen.

Wir zeigen Solidarität, wenn wir dafür einstehen, dass die Näherin in Bangladesch, die unsere Kleidung herstellt gut bezahlt wird, wenn wir Fairtrade Schokolade kaufen, weil dafür kein Kind in Ghana arbeiten musste oder auch wenn wir einer alten Dame über die Straße helfen. Solidarität ist das Mitgefühl mit unseren Mitmenschen und unser Eintreten für eine gerechte Welt. Somit ist Solidarität auch eine Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Sustainable Development Goals.

In Südafrika gibt es dafür ein Wort aus den Bantusprachen: Ubuntu. Es bedeutet: Ich bin, weil wir sind. Somit beschreibt diese südafrikanische Philosophie sehr gut was mit Solidarität gemeint ist. Wir alle sind miteinander verbunden und können nur in Verbindung miteinander existieren. Wir sind dazu aufgefordert, uns um das Wohl aller unserer Mitmenschen zu kümmern, denn wenn es einem Teil der Menschen schlecht geht, wirkt sich das auch auf unser eigenes Wohlbefinden aus. Ubuntu bedeutet Solidarität, Gemeinschaft, Mitgefühl, Verbundenheit und Gerechtigkeit. Für mich wurde dies vor allem bei der Beerdigung von Winnie Mandela deutlich, als eine große Menschenmenge im Stadium stundenlang gesungen hatte, so fühlt sich Ubuntu an. Solidarität kann uns dazu befähigen für eine bessere Welt einzustehen und die Zukunft neu zu gestalten.