Tapas, Pinchos und Raciones in Spanien – die Kunst, kleine Häppchen zu gestalten
Eines der wohl bekanntesten Gerichte aus Spanien sind neben der Paella wahrscheinlich die Tapas – auf deutsch „Appetithäppchen“
Man kann Tapas zu fast jeder beliebigen Uhrzeit essen, ab mittags um ca. 12 Uhr bis nachts. Hierbei sind die Tapas ganz unterschiedlich, es gibt zum Beispiel Tapas, die aus einer Scheibe Brot und einer Auflage wie Serrano-Schinken, Chorizo oder auch Sardinen oder Ei bestehen.
Außerdem gibt es die Tortilla de Patatas, was ein spanisches Kartoffel-Omelett ist und wo in den Tapas-Bars kleine Stücke abgeschnitten werden. Es gibt aber auch beispielsweise Fleischspieße und viele Tapas mit Fisch (Sardinen etc.) und Meeresfrüchten. Der Kreativität und dem Geschmack sind förmlich keine Grenzen gesetzt!
Bei den Tapas gibt es auch regionale Unterschiede. Im Baskenland heißen die Tapas vermehrt “Pinchos“ bzw. “Pintxos“. Diese zeichnen sich durch eine besonders aufwendige Zubereitung aus, das Baskenland im Norden Spaniens ist sehr bekannt für seine guten Tapas/Pinchos.
Zudem gibt es in ganz Spanien „Raciones“, was etwas größere Portionen sind. Hierbei werden häufig verschiedene Portionen bestellt und dann mit mehreren Personen geteilt. Die Tapas werden oft mit Bier, Wein oder einem Erfrischungsgetränk getrunken, in manchen Städten Spaniens (wie beispielsweise León, Granada oder Ávila) bekommt man automatisch zu einem Getränk Tapas dazu serviert.
Wenn die Spanier Tapas essen gehen, machen sie dies oft mit Freunden. Man geht zuerst in eine Bar, isst eine Tapa und danach wechselt man die Bar und isst dort weiter. Dies nennt man „ir de tapas“.
Zu der Herkunft der spanischen Appetithäppchen gibt es verschiedene Geschichten. Eine besagt, dass der König Alfons X von Kastilien während einer Krankheit, um sich auszukurieren, regelmäßig Wein mit kleinen Häppchen zu sich genommen haben soll. Danach wurde veranlasst, dass Wein ab sofort nur noch mit etwas zu Essen serviert werden dürfe. Eine weitere Geschichte besagt, dass Wein oder Bier mit einem Deckel aus Brot abgedeckt wurden, um sie vor Fliegen zu schützen. Dieses Brot wurde oftmals mit Oliven beschwert und nach einiger Zeit wurden die Methoden, um das Brot zu beschweren, immer kunstvoller und größer.