Sunt aici!
Kurz vor 12 werde ich jetzt doch noch Rumänisch lernen, wünscht mir Glück!
Na, Freunde der Sonne? Mehr oder weniger… langsam zieht es mich ein wenig runter, dass ich immer noch Pullis trage - beziehungsweise den einen Pulli, den ich noch nicht aussortiert habe. Wo bist du, Frühling? Ich möchte mein blaues Kleid anziehen!
Na, die Woche war trotzdem schön und voller Erlebnisse. Wobei ich euch nicht viel von der Arbeit erzählen kann. Ist nicht besonders spannend, wenn man sich kein Programm ausdenkt, aber wie gesagt - bei so einem “Projekt” gilt: besser langweilig als bis auf die Knochen auslaugend, so dass keine Kraft mehr für alles Andere bleibt. Und doch ist es genügend anstrengend, wenn Evelyn bei vielen Dingen nicht hilft. Freitag fanden Juliana und ich endlich den Grund dafür hinaus. Beim Vorstellungsgespräch mit Emoke wurde ihr wohl gesagt - und auch auf den Vertrag geschrieben -, dass sie nicht putzen, aufräumen oder Windeln wechseln muss, weil man dazu die Freiwilligen hat. :’) Immer wenn ich denke, dass es schlimmer nicht geht, kommt so etwas ans Licht. Ich weiß nicht, wie Csemete vor Erasmus+ rechtfertigt, mit deren Geld EVS Freiwillige zu nehmen - mit der Wahrheit definitiv nicht. Es ist so ein schöner Kindergarten mit viel Potenzial, aber angesichts der jetzigen Situation - die sich nicht verbessern wird, denn sonst wäre das schon vor Monaten geschehen - sollte die Kita nach uns keine Freiwilligen mehr empfangen.
La Bistrița!
Hui. Na ja. Diese Woche habe ich zum Glück nicht so viel wie sonst gearbeitet, denn Mittwoch und Donnerstag war ich mit Juliana und ihrem Freund Jõaõ - hoffentlich habe ich seinen Namen richtig geschrieben! - in Bistrița. Wir unterstützen freiwillig die Olimpiada Inocenților, ein zweitägiges Straßenfest für Kinder mit Handicaps. Am ersten Tag war nicht viel los - wir sahen eine Teenie-Band, die gut ins Toggo TV gepasst hätte; machten ein Selfie mit dem Drummer der neben dem von kreischenden Mädchen umringten Frontsänger etwas einsam wirkte; und lernten Bodgans Vater kennen. Er war total nett und witzig, schüchterte mich aber ziemlich ein… ganz wie sein Sohn also. Und er brachte uns zur Wohnung, wow, die war wunderschön. Dass das Schlafzimmer für eine Person größer war als unser gesamter Lebensraum bzw. unsere “Wohnung”, war ein wenig bittersüß. Wir machten Nudelauflauf - oh, wie ich mich freue auf die Zeit, sobald ich einen Ofen habe! Am nächsten Tag ging es dann durch Bistrița - mein Fazit: nett, aber eine Kleinstadt - und anschließend zum Festival. Auch wenn wir mit mangelnden Sprachkenntnissen kaum helfen konnten, war es wirklich schön… und inspirierend. So viele Freiwillige und so viele Kinder. Wir halfen beim Schminken und bei der Musik und fanden Pizza in Eiscremeform (???). Danach brachten wir Jõaõ noch nach Targu Mures, der Plan war eigentlich, das Street Food Festival zu besuchen - das war aber um acht schon vorbei. Seltsam! Na, dann gab es halt Falafel, und gegen Mitternacht waren wir totmüde wieder in Cluj.
Oh, aber ich habe eine Entscheidung getroffen: ich werde Rumänisch lernen. Während der letzten zehn Wochen! Ja, ich hätte früher anfangen sollen, aber die Uhr kann ich nicht zurückdrehen - nun wird Vollgas gegeben. Am Ende dieser elf Monate spreche ich zwei neue Sprachen, versprochen!
Seltsame Hauptstädte
Am Wochenende unternahmen wir vier einen Ausflug nach Moldawien, dreizehn Stunden im Nachtbus brachten uns dorthin - dreizehn schlaflose Stunden. Demnach waren wir komplett tot, als wir um sieben Uhr morgens in Chişinău standen, der wohl seltsamsten Hauptstadt, die ich je besucht habe. Seltsamer als Podgorica sogar. Sie ist trotz der vielen Einwohner wahnsinnig klein und überhaupt nicht urban, kein Stadtzentrum, dafür aber unzählige Parks umgeben von kommunistischer Architektur. Eine sehr abstrakte Erfahrung… wir fanden den Wochenmarkt, auf dem Jojo und ich uns viel zu viel zu essen kauften, und gingen dann in den größten Park am See. Um uns herum fand eine Art Schulwettrennen statt, aber wir schliefen alle vier wie Obdachlose auf der Parkbank ein… Ganz kurz trafen wir noch einen Freund von Alkie der uns ein bisschen herumfuhr, und dann machten wir Halt in einem kleinen Dorf namens Călăraşi. Wobei Chişinău schon beinahe ein Dorf war. Aber hier war es noch einmal friedlicher, die Haupstraße liefen wir in fünf Minuten weiter. Danach ging es mit dem Bus weiter nach Iaşi - die Grenzkontrolle nahm uns aus irgendeinem Grund wahnsinnig unter die Fittiche und wir steckten fast eine Stunde an der rumänischen Grenze, ugh - wo ich dann direkt weiter nach Hause fuhr, da ich die Stadt schon kenne. Zweite Nacht hintereinander auf der Autobahn.
Als ich gegen fünf ankam, fiel ich ins Bett und parallel direkt in Ohnmacht. Intensive 36 Stunden… Aber mithilfe eines ruhigen Sonntages habe ich auch das überlebt. Nächste Woche geht es schon wieder in eine nicht besonders schöne Stadt - und doch freue ich mich wahnsinnig! Ich werde zur Bukarest Gay Pride gehen! Ehrlich gesagt freue ich mich darauf seit Juli, ahahaha. Bis dahin. Grüße!