Spanisches Wetter: Vorstellung vs. Realität
In diesem Beitrag vergleiche ich die Vorstellungen meiner Freunde mit meiner erlebten Realität des spanischen Wetters.
Viel Spaß beim Lesen!
An was denkt ihr, wenn ihr an Spanien denkt? An Sommerurlaub, das Meer, Sandstrand und natürlich ein blauer Himmel und viel Sonnenschein. Richtig?
Für diesen Beitrag habe ich ein paar Freunde zu ihrer Vorstellung vom spanischen Wetter befragt und ich bekam z.B. diese Antworten:
„Wenn ich an Spanien denke, kommt mir zuerst strahlend blauer Himmel mit ausgiebigen Sonnenschein in den Sinn“
„Also im Sommer ist es sehr warm, vor allem im Süden, aber auch im Norden so bis 40Grad […] im Winter ist es aber auch in Spanien kalt und im Süden etwas weniger, aber dennoch kalt also vielleicht so 5 – 16 Grad“
„Ich dachte dort scheint immer die Sonne.“
Ich denke mal, das ist so das Standardbild vom spanischen Wetter. Viel Sonne, kaum Regen und milde Temperaturen, auch im Winter.
Da ich ja nun schon einige Zeit im Norden Spaniens wohne und auch schon drei Monate im Süden gelebt habe, möchte ich an dieser Stelle diese Vorstellungen graderücken. Eine meiner Freundinnen traf es eigentlich ziemlich passend:
„Im Sommer sehr heiß und trocken und im Winter so ähnlich wie in Deutschland, nur, dass er kürzer ist und es höchstens mal null Grad werden.“
Erstmal zum Sommer. Der ist wirklich in ganz Spanien um einiges wärmer und länger als in Deutschland. Er beginnt im Mai/Juni und geht bis Mitte/Ende September. Ich habe schon mehrere Sommerurlaube in Castelllon de la Plana, in der Nähe von Valencia verbracht und da war es immer super heiß. Nachts konnte ich aufgrund der Hitze oft nicht schlafen und mittags musste man eine Siesta machen, weil sonst einfach nichts Anderes möglich war. Vormittags und am späten Nachmittag ist es angenehmer, so dass ich mir dann mit meiner Familie Städte angeguckt habe oder an den Strand gegangen bin.
Auch in Tudela, also im Inland ist es ziemlich warm, da ich erste im September nach Tudela gekommen bin, war es für mich wie ein verlängerter Sommer mit 27-30 Grad und viel Sonne. Meine andalusische Mitbewohnerin hat mir auch berichtet, dass es grade im Inland im Juli und August sehr heiß ist. Nachts kühlt es nur auf 28 Grad ab und tagsüber steigen die Temperaturen auch über 40 Grad. Die Vorstellungen werden also bestens erfüllt.
Den Herbst empfand ich bis Mitte November nicht wirklich als Herbst. Es war einfach noch “zu“ warm und zu sonnig, obwohl es auch ein paar Regentage gab. Allerdings kam ab Oktober immer mal wieder Wind auf, der dazu führte, dass sich die Temperaturen doch kühler anfühlten. Was mir auch fehlte waren die bunten Bäume und die trockenen Blätter auf der Straße, so dass ich nicht wirklich in Herbststimmung kam.
Ab Ende November hielt dann der Winter Einzug in Tudela, was ich durch den stärker werdenden Wind und durch den vielen Nebel bemerkte. Im Dezember gab es wirklich eine Woche in der sich der Nebel nie richtig lichtete, was mich ziemlich deprimierte. Außerdem regnete es stärker und öfter. Die Temperaturen hielten sich aber dennoch zwischen 6 und 11 Grad.
An der südöstlichen und östlichen Küste rund um Murcia und Valencia wurden im Dezember allerdings erst starke Regenfälle und Überschwemmungen gemeldet und in der Woche vor Weihnachten in Granada und Murcia sogar starker Schneefall, der bis jetzt noch nicht aufgehört hat und sich sogar die Küste hoch ausgebreitet hat.
Seit ich aus Deutschland wieder da bin, ist es auch in Tudela sehr kalt geworden und letzte Woche waren es vormittags sogar -6 Grad. Außerdem hat es vergangenen Freitag doch tatsächlich ein bisschen geschneit. Als ich morgens aus dem Fenster sah, dachte ich „Es kann doch nicht wahr sein! Mir haben alle gesagt, dass es hier nie schneit.“ Für einen Tag gab es in Tudela doch Schnee, der allerdings schon am Mittag wieder weggeschmolzen war. Dennoch bleiben die Temperaturen immer bei 0 bis 8 Grad, was sich durch den starken Wind allerdings um einiges kälter anfühlt. Ich bin sehr froh meine dicke Winterjacke aus Deutschland mitgebracht zu haben.
Natürlich ist es im Süden ein bisschen wärmer und die Temperaturen liegen laut meiner Wetter-App bei 12 bis 18 Grad. Die Vorstellungen lassen sich also sowohl für den Norden, als auch für den Süden nicht vollständig bestätigen. Über den spanischen Frühling kann ich bis jetzt noch keine Auskunft werden, aber das werde ich bei gegebenen Zeitpunkt in einem eigenen Beitrag ergänzen.
Natürlich basiert der gesamte Post auf meinen Empfindungen und Erfahrungen, weshalb andere Leute es auch anders sehen können. Insgesamt würde ich sagen, dass sich die Vorstellungen vom Sommer bewahrheiten oder der Sommer in einigen Regionen, sogar unterschätzt wird. Der Winter wird jedenfalls im Norden unterschätzt und auch im Süden wird es kalt, denn die Hauser sind wenig isoliert und es herrscht eine feuchte Kälte, die, nach meinen Empfindungen, in den Körper und die Knochen eindringt und somit ziemlich unangenehm ist. Des Weiteren gibt es im Süden nur sehr vereinzelt Heizungen, was die Kälte noch verstärkt.
Ich hoffe euch hat der Beitrag zum spanischen Wetter gefallen und es war interessant zum Lesen. Mein Tipp an euch ist, am besten im Frühling oder im Spätsommer, Herbst nach Spanien zu reisen.
Alles Liebe und viele Grüße
Eure
~ Lea ~