Sexualerziehung in Europa: Fakt oder Fiktion?

Lasst ihr uns mit der Erklärung vom Begriff „Sexualerziehung“ anfangen: ein altersgemäßer und kulturell sensibler Ansatz für Sexualerziehung und -beziehungen, der glaubwürdige, realistische und unvoreingenommene Informationen liefert. Sexualerziehung bedeutet, einer Person die Möglichkeit zu geben, sich über ihre Vorlieben zu informieren und ihnen dabei zu helfen, die Eigenschaften und Fähigkeiten zu erwerben, die erforderlich sind, um zu kommunizieren, Entscheidungen zu treffen und die Risiken von Aspekten der Sexualität zu vermeiden.

Wie ist es mit der Sexualerziehung in Europa?

Die deutschen Schulen haben in den letzten Jahrzehnten schrittweise darauf verzichtet, über Sex zu sprechen, nur um die Epidemie von HIV / AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zu verhindern. Sie haben eigene Kurse entwickelt, in denen Lehrer mit ihren Jugendlichen auf gleicher Augenhöhe sprechen können. Darüber hinaus ändern sich die Themen des Sexualerziehungsunterrichts in Abhängigkeit von den aktuellen Trends ständig. Laut der Forschung wurde in letzter Zeit besonderes Augenmerk auf Fragen der sexuellen Einwilligung, der Geschlechterrollen und der Verschiedenartigkeit der menschlichen sexuellen Vorlieben gelegt. Übrigens hat Deutschland im September 2016 auf nationaler Ebene Änderungen des Lehrplans gebilligt, wonach Kinder im Sexualerziehungsunterricht den Respekt für die LGBTI-Gemeinschaft und die gleichgeschlechtlichen Beziehungen pflegen müssen.

Die Niederlanden ist echtes Vorbild was die Sexualerziehung angeht. Die Merkmale des menschlichen Körpers, die Nacktheit, der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen und die Besonderheiten von Freundschaften niederländischer Kinder haben begonnen, ab dem vierten Lebensjahr zu lernen. Die Einzigartigkeit des niederländischen Ansatzes zur Sexualerziehung ist, dass Respekt an erster Stelle steht. Respekt für die Person und ihren Körper, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Glauben, Weltanschauung usw. In den Niederlanden gibt es keine verbotenen Themen im Sexualerziehungsunterricht, es wird über alles diskutiert, sodass junge Leute nicht googeln oder inkompetente Freunde und Freundinnen fragen müssen. In den Sexualerziehungskursen lernen Mädchen, ihre Wünsche als vollkommen natürlich wahrzunehmen, und Jungen werden ermutigt, ihre eigenen Gefühle auszudrücken.

In Schweden finden die meisten Kurse zur Sexualerziehung in den Klassen 5, 8 und 9 statt. In der fünften Klasse, wenn die meisten Kinder 11 Jahre alt sind, wird ihnen über Pubertät, Körperentwicklung und Masturbation berichtet. Im achten Studienjahr wird verstärkt auf die Funktionalität des Körpers und auf sexuell übertragbare Krankheiten geachtet. In der 9. Klasse wird der Unterricht jedoch häufiger für Beziehungen angeboten. Dies ist jedoch nur ein kleiner, grundlegender Teil der behandelten Themen. In der Grundschule lernen die Kinder gleichgeschlechtliche Beziehungen und auch eine Person unabhängig von Geschlecht, Geschlecht oder sexuellen Vorlieben zu respektieren.

Nach dem Vorbild von Europa sieht man, dass es möglich und notwendig ist, über Sex mit den jugendlichen zu sprechen, vor allem um beizubringen die Person und ihre Einstellung zu respektieren und das Image der Schule als Ort des Vertrauens und der Unterstützung zu prägen.

Quellen:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/sexualkunde-an-schulen-zwischen-kontroverse-und.976.de.html?dram:article_id=456078

https://www.profamilia.de/bundeslaender/baden-wuerttemberg/beratungsstelle-schwaebisch-hall/sexualpaedagogik/sexualpaedagogik-in-der-schule.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_in_den_Niederlanden