Seminar in Théoule-sur-Mer
Meine Seminarwoche am Meer - mitten im Winter auf der Terasse Mittag essen - wie das geht, erkläre ich jetzt :)
Schon wieder ist viel Zeit vergangen, doch möchte ich mal wieder ein bisschen berichten.
Nach dem Wochenende bei Lea hatte ich nun Seminarwoche. Dieses sollte in Théoule-sur-Mer an der Cote d’azur stattfinden. Ich begab mich also auf die lange Reise und kam nachmittags an. Schon während ich in der Bahn saß, bekam ich das Meer zu sehen. Wartend an der Bushaltestelle traf ich dann auch ganz viele andere Freiwillige, die ich schon auf dem ersten Seminar von VISA in Strasbourg kennen gelernt hatte. Als wir ankamen, wurden wir auf unsere Zimmer aufgeteilt und ich war mit Leonie in einem Zimmer. Sie war allerdings noch nicht da, sodass ich in aller Ruhe meine Sachen auspackte. Von dem kleinen Balkon, den wir an unserem Zimmer hatten, konnte man eine herrliche Aussicht genießen. Abends nach dem Abendbrot traf ich dann auf ganz viele andere Freiwillige und man tauschte sich aus und erzählte was das Zeug hielt. Die kommenden Tage waren dann vollgepackt mit Programm, Programm und noch mal Programm. Es ging sehr viel um Theater spielen, was mir sehr gefiel, aber manch einem zu viel war, wenn es demjenigen nicht so liegt, Theater zu spielen. Außerdem, und das fand ich wirklich sehr gut, haben wir auch viel über unsere Probleme gesprochen. Der eine hat natürlich mehr, der andere weniger, aber jeder hat doch eigentlich irgendetwas, womit er mal rausmusste und wo wir und die Betreuer da waren zum Zuhören. Das Beste aber am ganzen Seminar war das Wetter und die Landschaft. Wir hatten sowohl beim Essen als auch von unseren Zimmern aus Meerblick mit Palmen und Felsen. Einmal habe ich mittags sogar bei Sonnenschein (im Winter) draußen gegessen. Es war wirklich herrlich, auch am Strand lang spazieren zu gehen (wenn wir mal freie Zeit hatten). Außerdem hat man so viele tolle Gespräche gehabt, das war auch toll! Während des Seminars wurde mir auch sehr häufig gesagt, dass mein Französisch sich wirklich schon sehr verbessert hat und das fand ich schön zu hören.
Am letzten Abend sollten wir dann in Gruppen eingeteilt Theaterstücke in bestimmten Genres vorstellen. Ich war zum Glück in einer Gruppe mit 6 Deutschen, sodass uns die Planung wesentlich leichter viel. Unser Konzept zu unserem 10 min Stück sollten wir dann der Jury (einigen Betreuern) vorstellen und das war leichter gesagt als getan. Diese stellte nämlich alle Gruppen auf die Probe, indem sie extrem streng bewerteten und uns tausend Tipps bzw. Verbesserungen gab. Einige Gruppen wurden sogar gänzlich abgelehnt und sie sollten ein neues Konzept ausarbeiten. Meine Gruppe zum Glück nicht. Aber auch unser Stück war nicht ganz einfach. Es war das Genre „théâtre d’absurde“ (=absurdes Theater) und wir hatten uns vorgenommen, dass jeder von uns eine Kategorie Müll spielt, also das wir keine Menschen sind. Ich war ein kaputter Roboter, der für Technik stand. In unserem Stück ging es darum, dass wir in einer Weg-werf-Gesellschaft leben und das doch eigentlich auch jeder Müll, jede Plastiktüte, jedes olle Kleidungsstück seinen Wert hat. Es kam bei den Zuschauern gut an und an diesem Abend bekamen wir noch eine Menge weitere sehr interessante Stücke zu sehen. Das Publikum bestand zum einen natürlich aus uns und zum anderen aus alten Leuten, den dort wo wir gewohnt haben, war auch gleichzeitig eine Altenheim-Residenz, sodass wir alle Bewohner dieses Heimes zu unserem Spektakel einluden. Schlussendlich kann man sagen, dass es ein voller Erfolg war!
Bisous, Miri
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