Sankt Martin, Liege, Seminar
Unser Sankt Martinsfest, die Vorbereitungen für das Weihnachtstheaterstück, vom stricken lernen, tanzen in Liege im Carré, von britischen Seifenopern und dem Seminar mit allen Arche Freiwilligen.
Donnerstag 11.11.2010 war die Werkstatt geschlossen und ich hab alle zu früh geweckt obwohl sie eigentlich aufstehen konnten wann sie wollten, die Armen. Nach dem Frühstük hab ich dann mit Ma. ihr Zimmer aufgeräumt und danach auch noch mit Mi. und Fr. Ich war dann eigentlich schon fertig mit Arbeiten bin dann aber noch geblieben weil ich mit zu Mittag essen wollte. Als ich dann fertig war hab ich sieste gemacht und bin später ins Esperance um noch das Holz für das Martinsfeuer vorzubereiten. Vorher haben wir noch das Gewürz für den Apfelpunsch vorbereitet und dabei hat mir Li. mit der Schere in den Finger geschnitten als sie einen Faden durchschneiden wollte. Wir haben für das Holz 2 Paletten auseinander genommen was ziemlich lustig war. Da wir kein richtiges Werkzeug hatten, habe ich die Paletten mit einer Gartenhacke durchgehauen. Mic. hat mit einer Mini Säge gesägt und Franziska ist drauf gesprungen um sie durchzubrechen. Dann haben wir alles ins Murmure gefahren. Dort habe ich dann angefangen die Weckmänner zu machen und habe schon mal den Vorteig gemacht. Abends haben wir Fr. erzählt eine der Arbeiter hier hieße wie sie mit Nachnamen und darauf hat sie entrüstet gesagt: " Die ist nicht meine Mutter!".
Freitag, 12.11.2010 habe ich dann morgens die Weckmänner fertig gemacht. Ich hab auch eine Familie gemacht mit 2 großen und 2 kleinen Weckmännern :-). Nach dem Mittagessen habe ich im Esperance noch die restlichen Sachen für abends, wie die Würstchen, abgeholt. Auf der Wiese vorm Esperance stehen im Moment 4 kleine goldige flauschige Schafe und Franziska und ich haben mal Hütehunde gespielt. Wieder im Murmure habe ich das Feuer für den Sankt Martinsumzug vorbereitet, ich hab es sau hoch gestapelt und dann mit großen Mülltüten so gut es ging zugedeckt, da es ja in Strömen geregnet hat. So gegen 17 Uhr haben wir dann auch wegen des Regens beschlossen den Umzug im wahrsten Sinne ins Wasser fallen zu lassen und nur eine kleine Runde ums Murmure zu drehen. Ich hab alles vorbereitet, die Würstchen, den Punsch usw. Um 18 Uhr sind dann die Leute aus dem Esperance gekommen. Ich hab das Feuer angemacht und eine ganze Flasche Spiritus dafür verbraucht, es hat aber dann auch super gebrannt. So gut, dass Sa. aus Angst davor in ihrem Zimmer geblieben ist und die Vorhänge zugezogen hat. Wir haben dann mit den anderen und ihren Laternen 2 Runden um das Haus gedreht und ich habe dann die Geschichte von Sankt Martin vorgelesen. Zum Glück hat es während dieser Zeit nicht ganz so viel geregnet.
Hier die Geschichte die Linda und Franziska geschrieben haben:
Saint-Martin
Il était une fois un jeune homme, il était soldat et s´appelait Martin. En hiver 337, il faisait très très froid. Martin était en train de retourner à la maison quand il rencontra un mendiant nu et grelottant. Tout le monde l’ignorait mais Martin lui le remarqua. Il avait pitié de ce pauvre homme et malgré le fait qu’il n’avait pas plus que ce qu’il portrait sur lui, il partagea son manteau en deux pièces. Les autres soldats se moquaient de Martin parce que le manteau en lambeaux le rendait laid. Quelques années plus tard, Martin fut sanctifié grâce à son acte généreux et totalement désintéressé.
Danach haben wir dann gegessen. Sa. hat dabei geheult weil der Senf anscheinend ziemlich scharf war. Aber es hat allen geschmeckt und vor allem der Apfelpunsch kam gut an. Die Weckmänner die wir dann als Nachtisch verspeist haben haben auch allen geschmeckt. Nach dem Essen, aufräumen und Abfahrt vom Esperance musste ich dann Ma. baden. Wir haben zum ersten Mal ihre neue Kiste benutzt, auf der sind Bilder von allem was sie zum baden braucht wie: Bademantel, Seife, Waschlappen usw. Die Kiste kann sie dann selbst fertig machen und sie hinter sich her ins Bad ziehen, dann muss sie die Sachen nicht tragen. Es war lustig wie sie die Kiste hinter sich her gezogen hat und an jeder nur möglichen Ecke angestoßen und hängen geblieben ist.
Samstag morgens war voll die gemütliche Atmosphäre ich habe meine Sims Baumodus Musik angemacht und wir haben gepuzzelt, ins Cahier geschrieben und Blumen gehäkelt. Es war schön warm drinnen und draußen war es dunkel und kalt. Nach dem Mittagessen sind wir einkaufen gefahren weil ich einen Kuchen backen wollte. Es hat sooo schlimm geregnet, auf dem Parkplatz war um das Auto eine riesengroße Pfütze. Ich wollte einen Maulwurfkuchen backen hab aber an dem Tag erst mal nur den Boden gemacht, da er für Sonntag fürs Gouter war. Samstag nachmittag habe ich mir dann stricken beigebracht. Ich will nämlich eine Mütze stricken. Am Anfang wars echt sau schwer, aber wenn man den Dreh erstmal raus hat. Abends hat Fr. die Küche aufgeräumt und gespült, dabei hat sie eine echt geile Blumenschürze angehabt, sie sah so lustig aus ---> richtig sexy :-).
Sonntag morgens war ich erst mal alleine unten und hab mir dann Beach Boys angemacht und eine Kerze in eine der Martinslaternen gestellt und gefrühstückt. Nach dem Frühstück hab ich dann meinen Maulwurfkuchen beendet. Nach dem Mittagessen hab ich mich am Muster stricken versucht, aber es nur ansatzweise hinbekommen. Zum Gouter sind alle aus dem Esperance gekommen und wir haben Sachen für das Weihnachtstheaterstück vorbereitet. Franziska und ich haben auf ein großes weißes Laken einen Park gezeichnet. Als wir es dann angemalt haben hat die Farbe durchgefärbt und der ganze Boden war bunt und ich musste es sauber machen. Während dem Malen habe ich Fr. einen Punkt auf die Nase gemacht den sie dann den ganzen Abend noch hatte und weswegen ich immer lachen musste wenn ich sie angeguckt hab.
Am Montag sind Franziska und ich nach Weris gefahren und haben dort eine Wanderung gemacht. Wir haben den Stein: Lit du Diable gesehen. Wir hatten auch eine schöne Aussicht obwohl es nicht so klar sondern eher bewölkt war. Danach sind wir einkaufen gegangen und haben schon mal den Nachtisch für Abends gemacht --> Himmel und Hölle. Wir mussten die Sahne mit der Hand schlagen, weil das Rührgerät im Esperance so Scheiße ist. Um 17.30 sind wir dann losgefahren zu Ch. Der wohnt außerhalb von Spa in so einer Einfamilienhaussiedlung hat irgendwie ewig gedauert bis wir das gefunden hatten. Er wohnt in der ehemaligen Garage die zu einer Wohnung umgebaut wurde. Er hat auch einen Treppenlift, weil die vorherigen Bewohner ein älteres Ehepaar waren. Wir haben sau lecker gegessen, es gab Nudeln, Pesto, Walnusspesto und noch Salat. Wir haben uns dann noch unterhalten und versucht Ch. zu überreden abends noch mit nach Liege zu kommen, haben es aber nicht geschafft. So um 23 Uhr sind wir dann aufgebrochen und sind vom Navi erst mal mitten in die Pampa geleitet worden. Plötzlich war da ein Fluss der über die Straße geflossen ist und wir konnten nicht weiter. Recht und links von der Straße war natürlich ein Graben und ich musste ungefähr 10 mal vor und zurück um zu wenden. Als wir dann endlich den richtigen Weg gefunden haben, haben wir im Auto schonmal eine Vorparty gemacht. Im Carré angekommen haben wir uns zuerst umgeguckt und sind dann in die Cuba´r. Auf der Tanzfläche waren einige komische Gestalten, die eine hat so ausschweifend getanzt und alle angerempelt. Außerdem gabs nur alte Männer und kleine Jungs. Wir sind erst so um 3 nach Hause gekommen.
Am nächsten Morgen war es dann voll laut, weil Sa. zu spät für den Bus war. Dann hat meine Chefin geklopft und ich habs einfach ignoriert. Später hat sie mich dann leider gesehen als ich vom Klo kam und mir gesagt, dass ich nicht zum Französischkurs kann, da ich arbeiten muss. Dann bin ich einkaufen und ins Esperance und hab mir Franziska eine heiße Schokolade getrunken. Um 14 Uhr musste ich dann arbeiten, ich hab mit Mi. britisches Fernsehen geguckt, irgend eine Serie, die voll lustig war. Außerdem hab ich noch die 2 Artikel für die Arche interne Zeitung geschrieben, einen um mich Vorzustellen und einen über Sankt Martin.
Mittwochs bin ich um 7 Uhr aufgestanden und hab alle geweckt, dann bin ich für eine halbe Stunde wieder ins Bett. Von 7.30 bis 8.30 Uhr hab ich gefrühstückt, von 8.30 bis 9.30 Uhr bin ich wieder ins Bett, dann hab ich mich erst aufgerafft und bin duschen und hab gepackt. Um 11 war ich dann im Esperance. Als wir dann ins Auto steigen wollten, ist draußen so ein Kampfhund rumgelaufen und keiner wusste wem der ist und wo er her kommt. Er wollte dann ins Auto steigen und ich musste ihn festhalten. Danach haben meine Hände sooo schlimm nach Hund gestunken. Die Auto fahrt war voll lustig, wir hatten viel Spaß und haben viel gelacht. Wir wollten am liebsten nicht ankommen. Unser Schlafplatz war ein altes Kloster, es gab Einzelzimmer und überall ein Kreuz über dem Bett. Wir sind dann von Jean-Pierre begrüßt worden und Linda und Franziska konnten ihn auch endlich mal kennen lernen, sie haben sich auch sehr darüber gefreut ;-). Dann haben wir eine Vorstellungsrunde gemacht, eigentlich hätten wir alle einen signifikanten Gegenstand für uns mitbringen sollen, aber niemand hatte ihn in dem Moment dabei und anstatt zu sagen ihr habt 5 Min Zeit um ihn zu holen haben alle gesagt mein Gegenstand ist im Zimmer aber es ist das und das. Ich hatte meinen Gegenstand dabei, ich hab meine Tasche mitgenommen die ich mit meiner Mutter genäht habe. Danach hat eine Frau einen Vortrag über Behinderung gehalten, der war ziemlich lange und auf französisch, weshalb ich nach der Hälfte einfach nichts mehr mitgekriegt habe. Als nächstes sollten wir dann in kleinen Gruppen die Frage diskutieren: "Was hast du gefühlt als du das erste Mal einen Behinderten getroffen hast?". Das Abendessen war dann ziemlich ekelig, es gab irgendwie Ei mit Fleisch darin, aber irgendwie hat es überhaupt nicht nach Ei geschmeckt und mir ist voll schlecht geworden. Nach dem Essen haben wir einen Film über Jean Vanier und seine erste Arche in Trosly angeguckt. Wir sollten dann wieder in die Kleingruppen gehen und darüber reden, ob es in den heutigen Archen noch so ist wie in der damaligen. Am Abend haben wir dann noch mit verschiedenen Leuten zusammengesessen und uns unterhalten, später waren noch Linda, Franziska und ich auf meinem Zimmer haben Musik gehört und uns voll gefressen.
Donnerstags gings wieder in die Kleingruppen, wir haben eine Situation vorgegeben bekommen und sollten diese Nachspielen und Lösungsvorschläge machen. Danach haben wir eine belle ballade im Wald gemacht. Das Mittagessen war auch nicht so lecker aber wenigstens essbar, es gab Salat ohne Soße. Zum Abschluss haben wir dann noch die obligatorische Runde: Was hat dir gefallen? Was wünschst du dir für nächstes mal? etc. gemacht. Die hat sich noch ewig hingezogen, auch dank J-Ps (der Leiter) Hilfe, der hat einfach keinen blassen Schimmer von Organisation und der Leitung einer 30 Mann Gruppe. Bei so vielen Leuten kann man einfach nicht immer jede Meinung und jeden Einzelnen berücksichtigen, sondern muss auch mal einfach Entscheidungen treffen, wie zum Beispiel: Gruppe 1 fängt an! Wir haben dann noch beschlossen nach Brüssel zu fahren, dort sind wir ein bisschen rumgelaufen, waren am Grande Place, haben Manneken Piss angeguckt und haben Waffeln gegessen. So um 17.30 Uhr haben wir den Rückweg angetreten, wir haben in Liege am Bahnhof noch Franziskas Freund abgeholt. Dort konnte ich auch endlich aufs Klo gehen, ich musste schon seit wir in Brüssel ankamen. Es war dann auch recht gemütlich mit 5 Leuten und mehreren Taschen und Rucksäcken in meinem kleinen Auto. In Aywaille angekommen sind wir dann alle zusammen ins Esperance und haben dort noch Tee getrunken und uns unterhalten.
Freitag morgens habe ich während ich gearbeitet habe erst mal Tagebuch geschrieben und schon den Bericht hier angefangen. Dann sind Franziska und ihr Freund vorbeigekommen und wir haben zusammen gegessen und heiße Schokolade getrunken. Um 16 Uhr musste ich nochmal arbeiten, ich habe A. zum Bus gebracht und L. ins Esperance gefahren und dann hab ich mich auch auf den Heimweg gemacht.
Heute morgen bin ich dann um 3.30 Uhr schon aufgestanden und wir (Ich, mein Vater und mein Onkel) haben Jon in der Nähe von Ulm abgeholt und sind dann zusammen nach Imst gefahren. Jetzt gehen wir gleich was zu Mittag essen.
Viele Grüße aus Imst!
Theresa