Regen im Paradies
Meine Wandertour ins "Slowakische Paradies" und ein Einsatz in Bratislava.
Da ich mir diesen Sommer einiges an Unternehmungen vorgenommen habe, bleibt mir keine andere Wahl als jetzt schon meinen Blog zu aktualisieren, um nicht einen Stau in Sachen Berichterstattung zu verursachen. Ich hoffe euch freut's und ihr lest es gerne.
Vor drei Wochen wurde ich von einem portugisischen Mitfreiwilligen spontan gefragt, ob ich nicht mitkommen wolle, übers Wochenende im Slovenský Raj zu wandern. Dabei handelt es sich um einen slowakischen Nationalpark, auf Deutsch "Slowakisches Paradies", im Norden des Landes südöstlich der Hohen Tatra. Das ließ ich mich nicht zweimal fragen, da mir die Ecke auch schon empfohlen worden ist und ich da umbedingt noch hinwollte. Also Samstagmorgen am Busbahnhof auf die sechsköpfige Gruppe gewartet, wobei sich gleich das underschiedliche Zeitmanagement der verschiedenen Kulturen zeigt. Während ich treu der deutschen Pünklichkeit 3min vor Abfahrt mich hinter den einheimischen anstellen musste, die natürlich wissen im welchen Bussen gute Sitzplätze rar sind und deswegen besonders früh kommen, kam ein Pole und eine Georgierin unsere intereuropäischen Gruppe kurz vor Abfahrt. Leicht nervös mussten wir uns dann beim Ticketkauf besonders blöd anstellen, um genug Zeit für unsere beiden Iberer rauszuschlagen, die uns keuchend am Handy erklärten, dass sie gleich da sein. Am Ende kamen aber alle an Bord.
Es ging nach Norden, um in Ružomberok auf einen Zug zu wechseln und noch einen Bulgaren einzusammeln, um dann auf einer malerischen Bahnstrecke vorbei an der Hohen Tatra in die Zipser (Spiš) Region zu gelangen. Bis dahin ging alles glatt, nun mussten wir von der Stadt in ein Dorf am Rande des Paradieses gelangen. Allerdings wollte wir uns vorher noch mit Proviant eindecken, doch der Bus zum Dorf stand schon bereit. Bevor die Frage, ob es klüger sei erst einzukaufen und einen späteren Bus zu nehmen, geklärt werden konnte kaufte sich der erste von uns auch schon ein Ticket, so dass wir im Handumdrehen im fahrendem Bus standen und uns damit beruhigten, dass es dort bestimmt etwas zu kaufen gibt. Gab es nicht. Letzte Chance für einen Imbiss war daher ein Restaurant/Kneipe auf dem Campingplatz direkt vor unserer Route. Das wurde dann natürlich für ein fettiges Mittagessen plus Bier genutzt und nebenbei konnten wir uns so erkundigen, ob es noch freie Plätze in einer der Hütte gäbe, denn eine Zelt hatten wir nicht. Freie Plätze gab dort nicht, sodass ich mich langsam an den Gedanken gewöhnte hungrig irgendwo im Wald zu schlafen. Schlafsäcke hatte wir immerhin dabei.
Soweit ist es letztlich dann nicht gekommen, der dritte Campingplatz den wir in der Dämmerung erreichten, hatte noch eine freie Hütte für wenig Geld und außerdem einen Speisesaal, wo wir uns bei einem Teller Halušky über den Eurovision Song Contest lustig machen konnten. Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Rückweg in die Stadt, nahmen dafür allerdings eine Umweg um noch etwas mehr vom Paradies sehen zu können. Dabei holten wir uns noch eine kräftige Dusche ab, da Regen uns an eine nicht bewaldeten Stelle erwischte. Bis zum Bahnhof trockenete uns allerdings die Sonne wieder und so machten wir auf die Rückreise. Im Zugabteil kamen wir noch mit einem netten Slowaken aus der Region ins Gespräch, der neben seinem untypisch gutem Englisch sogar spanische Gedichte kannte.
Ende Mai verschlug es mich dann nocheinmal nach Bratislava, diesmal allerdings der Arbeit wegen. Zum "Tag der Kinder" baute der YMCA seine Kletterwand auf und ich sollte dabei helfen. Der Aufbau am Westufer der Donau nahm ganze fünf Stunden in Anspruch und ließ uns erst um 23:00 Uhr ins Hotel einchecken. Mit schlechtem Schlaf aber gutem Frühstück ging es dann zurück zur Kletterwand, wo wir auf die Kinder warteten. Als dann endlich einige Schulklassen da waren, zog Regen auf und vetrieb alle nach kurzer Zeit wieder. Mittags konnten wir uns dann an den Abbau machen ohne wirklich viele Kinder bespaßt zu haben. Immerhin ging der Abbau etwas schneller, sodass wir am frühen Abend wieder in Banská Bystrica waren.
Vor einer Woche musste ich mich dann leider von einem Weggefährten hier verabschieden. Ein portugisischer EFD-Freiwilliger einer anderen Organisation hier in BB beendete seinen Dienst. Mit ihm hatte ich mich oft getroffen für Jamsessions, Fußballübertragungen oder Unternehmungen wie meine oben beschriebene Wandertour. Den Abend vor seiner Abreise wurden wir von seinem Mentor zu einem tollen Jazzkonzert eingeladen, ein schöner Abschied, allerdings fehlt mir jetzt jemand mit dem ich Fußball gucken kann. Das werde ich allerdings in nächster Zeit in besonderem Maße nachholen, ihr könnt also gespannt sein.
Letzten Freitag startete dann "Summer Garden", eine Aktion bei der wir in unseren Hostelgarten verschiedene Mottopartys schmeißen wollen, die verstreut über die Wochenenden diesen Sommer stattfinden sollen. "Colour Fish", die Idee meiner Cheffin, war eine Karibikparty, leider ohne Sand, aber dafür mit Pool, Grill und leckeren Cocktails. Wer mich bei Facebook in der Freundesliste hat konnte sich schon über mein Foto im eiskaltem Pool amüsieren. Der Abend war auch wirklich gelungen, leider blieben Gäste fast aus. Es ist ziemlich schwierig Leute für alternative Freizeitgestaltung zu gewinnen, besonders Freitagabends. Nach dem Grillen lockte es aber auch uns auf den Hauptplatz, denn anläslig der BB Stadttage trat das britische Pop-Dou "Right Said Fred" auf! Der einsetzende Regen vertrieb leider viele Leute, wir stellten uns unter einen Baum und ich musste mich doch wundern wie viele Hits die doch hatten.
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