#refugeeswelcome
Ein paar Worte zur Flüchtlingskrise...
Jeden Tag neue Schlagzeilen über Flüchtlinge, die auf dem Weg nach Europa umkommen, Flüchtlinge, die in vollkommen überlaufenen Unterkünften ankommen, Flüchtlinge, für die anscheinend kein Platz ist Europa ist. Wenn man sich die Parolen mancher rechter Gruppierungen und Pegida-Anhänger anhört, könnte man meinen, Deutschland werde förmlich von Asylbewerbern überrannt. Andererseits gibt es die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die unermüdlich Spenden- und Sammelaktionen organisieren, eine Politik, die eine Willkommenskultur für Asylsuchende fordert und ein Gesellschaftsklima, das Flüchtlingen keineswegs so negativ gegenübersteht wie einen manche Pegida-Plakate glauben lassen mögen.
Und das ist auch gut so. Bei all den rationalen Erwägungen die in Bezug auf die „Flüchtlingsproblematik“ angestellt werden müssen (Wo kann man Asylsuchende unterbringen? Welche finanziellen Mittel kann ein Land aufbringen? Welche Länder gelten als „sichere Herkunftsstaaten“?) sollte man eines nicht vergessen: Die, die zu uns kommen, sind in erster Linie Menschen. Keine bloßen Zahlen auf dem Papier oder irgendein abstraktes mathematisches Problem welches gelöst werden muss, sondern Menschen mit teils schrecklichen Schicksalen, die für uns privilegierte Europäer häufig unvorstellbar sind.
Eigentlich ist es ein Gebot der Menschlichkeit, unser Möglichstes zu tun, um dafür zu sorgen, dass Menschen, die aus Syrien oder dem Westbalkan fliehen bei uns einen sicheren Zufluchtsort finden - einen Ort, an dem sie keine Angst mehr vor Verfolgung und Tod haben müssen. Wie würden wir uns fühlen, wenn wir aufgrund von Krieg und Terror unsere Heimat verlassen müssten und uns dann in einem augenscheinlich reichen Land die Hilfe, die wir so dringend bräuchten, verwehrt würde?
Schließlich sollte man auch nicht vergessen, dass aus der Geschichte Deutschlands so etwas wie eine „historische Verantwortung“ erwächst. Sicher, die momentan lebenden Generationen sind keinesfalls für die schrecklichen Ereignisse des zweiten Weltkriegs verantwortlich - doch man kann durchaus erwarten, dass gerade in Deutschland, einem Land aus dem schon viele Menschen aus Angst vor Verfolgung fliehen mussten, so etwas wie eine Sensibilität für das Thema Asyl herrscht.
Wir sind in der unglaublich privilegierten Situation, aus einem Land zu kommen, in dem nicht nur wirtschaftlicher Wohlstand, sondern auch Frieden herrscht. In dieser Situation sollten wir uns nicht etwa eifersüchtig an unseren Wohlstand zu klammern, sondern vielmehr anderen, die nicht so viel Glück haben wie wir, Schutz und Hilfe bieten. Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen sich um genau dieses Ziel bemühen und ihre Freizeit opfern oder Spenden aufbringen um Flüchtlingen zu helfen, wie viele Gemeinden Asylsuchende aufnehmen und wie viele Aktionen gestartet werden um Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken – auch das ist Deutschland.