Plötzlich zu zweit
Seit Montag habe ich überraschend eine neue Mitbewohnerin. Das war, bzw. ist, eine große Umstellung.
Auf der Arbeit am Montag bekam ich einen Anruf und eine Whatsapp, dass ich so bald wie möglich zurückrufen solle, es sei wichtig. Das war meine Gastorganisation Dansk ICYE, die mir mitgeteilt haben, dass überraschend meine neue Mitbewohnerin schon am gleichen Tag kommt und nicht erst wie geplant am Wochenende. Ganz ursprünglich war so Anfang Februar gesagt worden, da ja noch einiges an Papierkram erledigt werden muss und so. Aber als ich aus den Weihnachtsferien wiederkam, wurde mir gesagt, dass sie schon am 15. Januar kommt. Und schwupps, war sie noch früher da.
Nach der Arbeit hatte ich erstmal einen Termin für meine Boosterimpfung im Impfzentrum in der Nähe des Hafens am Meer (eine schöne Impfatmosphäre). Dort bekam ich dann die Nachricht, dass sie etwas später kommt, weil sie einen Zug verpasst hat. Glück für mich. Dann hatte ich nach der Impfung noch etwa eine knappe Stunde Zeit, um flott die Wohnung fertig zu machen. In ihrem jetzigen Zimmer lagen noch Sachen von mir und auch in der restlichen Wohnung hatte ich Sachen.
Wie das halt so ist, wenn man drei Monate alleine in einer Wohnung lebt. Also meinen Kram schnell in mein Zimmer gepackt, die ganze Wohnung durchgesaugt und die Stühle, die ich letztens mit in Lottas Wohnung gebracht hatte, wieder zurückholen. Und dann war die Zeit auch schon um. Wir haben sie dann vom Bahnhof abgeholt und sind nach Hause gelaufen. Die Kommunikation ist leider etwas schwer, da sie nicht so viel Englisch spricht, aber bisher haben wir es einigermaßen hinbekommen. Abends sind wir dann noch zusammen einkaufen gegangen, weil ich nicht mehr so viel da hatte und sie auch noch einiges brauchte. Nachdem wir dann zusammen gegessen hatten, bin ich recht früh ins Bett gegangen, weil meine Impfreaktionen eingesetzt haben und ich deshalb recht fertig war. Ein aufregender Tag war das gestern also.
Dass ich jetzt eine Mitbewohnerin habe, ist für mich schon eine Umstellung. Meine erste war ja nur für etwa 24 Stunden da. Und sonst habe ich die ganze Zeit hier alleine gewohnt und mich daran gewöhnt, die ganze Wohnung für mich zu haben. Jetzt auf ein Mal, wortwörtlich von einem Tag auf den anderen, ist da noch wer, der gleichberechtigt in der Wohnung wohnt. Unsere Gewohnheiten und verschiedenen Vorstellungen von Haushaltsführung müssen sich erstmal einpendeln. Aber ich finde sie sehr nett und glaube, dass ich mich mit der Zeit auch daran gewöhnen werde.