Musikwochenende
Musik und Essen - diese beiden Komponenten beherrschten die vergangenen Wochen in marianns Freiwilligendasein. Immerhin hatte sie so noch ein wenig Erholung, bevor ihre Informatikkurse beginnen.
Das darauffolgende Wochenende (14.-17.04. ein eher langes Wochenende) stand mal wieder im Zeichen der Musik. Freitag begann es mit türkischer Musik und Resten (Wein und Kaltplatten) beim Miroir, denn nachdem Arzu eine Woche krank war (Lichtmangel), wurde groß herumspekuliert und beschlossen, ihr einen zweiten „Empfang“ zu geben. Also schwangen mit Christine (Chefin), Christian, Bea, Sylvie, Marie-Aline und später Daniel die Hüften.
Ich verließ den Haufen gegen 18.30 Uhr, um Gregel in der L’Infini aufzusuchen zwischen vielen Trolls (Bier) und anderem. Gegen 20.30 Uhr sind wir los zum Centre Culturel et Sportif in Marche, denn da spielten Malibu Stacy und eine belgische Vorband. Nu ja, also normaler Britpop. Halt nicht schlecht, aber auch nicht toll. Arzu war auch da mit Celine und Sylvie. Danach ging’s wieder in die L’Infini.
Samstag sind wir mit dem Auto (Bods, Marie (Freundin von Bods), Tess, Gregel und ich) nach Ciney, denn da sollte Bods Band Skating Teenagers spielen. Irgendwie haben wir es mit schneller Dreistigkeit geschafft, an den Kontrollen vorbei zu eilen und so war’s gratis. Das war auch besser so, denn bis auf den Ska von Skating Teenagers, der auch nicht sooo herausragend ist, war es totaler Mist. Nur Geschrammel. Ein-Akkord-Punk...
Ostersonntag begann gewohnt mit der Ostereiersuche und Essen VIEL VIEL ja, VIEL ZU VIEL Essen. Und einer schreienden Mailys. Sie hatte nämlich vor einigen Monaten schon das Geschenk für ihre Mutter im Keller versteckt und fand es nicht mehr wieder. Ganz traurig ging sie dann mit meinem Gastvater zu ihr, der ihr unter großem Gelächter das Missgeschick kundtat. Mal sehn, wann wir es finden, dafür hat Mailys alle Süßigkeitenverstecke ihrer Mutter gefunden.
Nun denn, als erstes Mittagessen mit der Familie, danach ging es in die Nähe von Gembloux mit dem Auto zum großen Osterfamilientreffen zur Oma. Da wurde natürlich reichlich zum Kaffeetrinken gegessen, obwohl ich eigentlich noch voll war vom Mittag, aber was soll man tun? Es sind Feiertage.
Gegen 18 Uhr hat mich mein Gastvater zum Bahnhof gefahren, denn Marie-Aline (Miroir Vagabond = MV) und Nicolas (MV) hatten zum Grillen geladen - schon wieder Essen. Da waren auch Arzu, Marie (MV) und ihr Freund, Seba (MV) und Jessica (seine Freundin) und Gregel (CB). Tja, so richtig Grillstimmung kommt zwar nicht auf, wenn man im Haus bleibt, weil’s draußen zu kalt ist und nur Nico und Gregel grillen, aber es war trotzdem lustig. Zu essen gab’s leider wieder reichlich.
Habe dann gleich mit Gregel dort übernachtet, weil das andere Auto voll war und ich Nico nach mehreren Bier das Fahren nicht mehr zutraute. Da habe ich dann auch das große Fliegenproblem der beiden (Marie-Aline und Nico) mitbekommen, ich bin nämlich dummerweise schon mal gegen 8 Uhr aufgewacht, weil irgendeine doofe Fliege unbedingt in mein Ohr wollte.
Der Ostermontag begann mit einem tollen Frühstück mit Crepes und heißem Kakao –angeblich gibt es das jeden Tag, also ein großer Anreiz, dort öfter zu übernachten. Danach bin ich nach Hause, wo es aber gleich wieder los ging, Blumen suchen. Ich weiß zwar nicht mehr, wie sie hießen und den deutschen Namen kenne ich auch nicht, aber es sind kleine Narzissen. Leider stamme ich aus einer eifrigen Pilzsucherfamilie, die nicht so schnell aufgibt, deshalb war ich etwas enttäuscht, als es hieß "wir gehen", bloß weil an der Lieblingsstelle nichts mehr war.
Abends hat uns (Marie, Tess, Gregel und mich) Bods nach Bruxelles gefahren, denn im Magasin 4 sollten unter anderem Skating Teenagers spielen. Davor spielten die Mockingbirds aus Bruxelles und The Planet Smashers aus Kanada. Alle samt Ska und, hui, das war supertoll! Endlich wieder bewegen. Nur leider die andern nicht; bei den Mädels frag ich mich öfters, warum die eigentlich mitgehen.
Und Gregel war auch sehr faul – er schiebt’s auf das Alter... Leider riss die eh schon angerissene Schuhsohle meiner Stiefel bis zum vorderen Drittel weiter ein (böse Menschen sprangen auf die Sohle als ich hochsprang...), sodass ich gegen Mitte der letzten Band ein wenig Probleme hatte. Ich hab dann nach längerem Überlegen meinen Schnürsenkel drumgebunden und es ging für den Abend.
Ansonsten? Also das Magasin 4 ist ein sehr sympathischer Veranstaltungsort und die Eintrittspreise pendeln um die sieben/acht Euro, außerdem ist das (lustig vollgeschmierte) Klo kostenlos! Und ich hab auf einem Plakat gelesen, dass im Mai „La Minor“ (russische Band) dort spielt. Hehe, Gregel war ganz neidisch, weil er da nicht mehr da ist. Bods fuhr uns alle heim - auch wenn ich zwischenzeitlich echt Angst um mein Leben hatte; Gregel störte das überhaupt nicht, denn er grunzte fröhlich in meinem Schoß vor sich hin.
Gegen zwei ging’s ins Bett. Das war nicht so besonders, denn den Dienstag darauf war der erste Tag der Informatikkurse in Houffalize. Im Klartext bedeutete das für mich 8.30 Uhr aufstehen und bis 22 Uhr arbeiten, um 23 Uhr nach einer Stunde Heimfahrt endlich schlafen dürfen. Die folgenden Wochen beginne ich jedoch „erst“ um 11 Uhr und arbeite nur am Montag (Kurse sind Montag und Dienstag, jeweils zwei Gruppen à acht Leuten). Ich bin jedoch nur Assistent eines Lehrers in „La Souris“. Trotzdem renne und erkläre ich viel, denn Pierre erklärt immer nur am ersten Computer (wir haben immer noch keinen Videoprojektor) und kehrt der Klasse den Rücken zu. Die bekommen dementsprechend viel mit. Mal sehen, wie das weiter geht.