Moving on
Sechs Monate und der Countdown näherst sich sicher, aber zum Glück nicht so schnell. Himmel wie schnell das alles jetzt ging? Hab ich wirklich das letzte Mal vor drei Monaten geschrieben? Kann eigentlich nicht war sein. Hallo? Was ist denn alles passiert zwischendrin? Meine kleine Lieblingsinsel zeigt so langsam nicht nur ihre Lieblingsseite. Zeigt Einiges mehr, wenn man weiß, wo man hinschauen muss. Ganz andere Blickwinkel sind es mittlerweile. Die Straßen wesentlich kürzer. Nicht mehr so steil bergauf. Alles zu erzählen, seit ich das letzte Mal geschrieben hab ist ’n bisschen viel. Ein bisschen mehr hab ich gesehen von Irland inzwischen und so langsam beginn ich ansatzweise zu verstehen. Dieses Land und die Menschen. Was so anders ist obwohl es so ähnlich scheint Einiges an Geschichte und Geschehen das besser verstehen lässt warum und wie sich das hier alles zusammen setzt – setzte.
Sechs Monate und der Countdown näherst sich sicher, aber zum Glück nicht so schnell. Himmel wie schnell das alles jetzt ging? Hab ich wirklich das letzte Mal vor drei Monaten geschrieben? Kann eigentlich nicht war sein. Hallo? Was ist denn alles passiert zwischendrin? Meine kleine Lieblingsinsel zeigt so langsam nicht nur ihre Lieblingsseite. Zeigt Einiges mehr, wenn man weiß, wo man hinschauen muss. Ganz andere Blickwinkel sind es mittlerweile. Die Straßen wesentlich kürzer. Nicht mehr so steil bergauf. Alles zu erzählen, seit ich das letzte Mal geschrieben hab ist ’n bisschen viel. Ein bisschen mehr hab ich gesehen von Irland inzwischen und so langsam beginn ich ansatzweise zu verstehen. Dieses Land und die Menschen. Was so anders ist obwohl es so ähnlich scheint Einiges an Geschichte und Geschehen das besser verstehen lässt warum und wie sich das hier alles zusammen setzt – setzte.
Es ist nicht die kleine so romantische Insel - naja nicht nur. Da ist so viel Schleier abgefallen, so viel Nebel hat sich gelichtet. Was sind das für Menschen, die hier leben. Eine Community von 120. Jeder kennt jeden. Jeder sieht jeden, jeden Tag. Morgens. Abends. Mittags. Wie viele Persönlichkeiten schafft man sich da im Laufe der Zeit? Was verbirgt man da noch und was wird bewusst nach außen getragen? Muss man um Anonymität zu erleben aufs Festland eilen und sich dort austoben? Sich dort zeigen, wer man ist, wo man ist und wie viel man kann? Schätze, die sich in den Gewölben unter den eigenen vier - meistens doch mehr- Wänden verstecken und dort behütet durch die Hand von Tradition und bloßem Irrglauben über Jahre hinweg wachsen. Unter dieser Insel liegt ein Schatz. So unermesslich in seinem Umfang, dass, wenn er eines Tages mal gehoben werden sollte, das ganze Fundament dieser kleinen Welt hinwegsackt. Weg. Einfach im Meer versinkt. Wo dann mal Cape Clear lag wird sich zeigen auf was dieses wacklige Konstrukt eigentlich aufbaut. Rauch. Rausch und Ramsch aus den letzten sieben Jahrhunderten. Vielleicht noch älter? Was bleibt da in den Köpfen, besser, was geht da nicht mehr raus? Was ist es das hier beständig sich ausbreitet wie Efeu sich einnisten zwischen den Mauersteinen und Stück für Stück die Steinwälle auseinander sprengt? Was? Religion? Kultur? Menschsein? Uralte Familienbesitztümer, Gedünkel und kein Hauch von dem 21 Jahrhundert. “Diese Insel gehört mal ordentlich am Kragen gepackt und ins 21. Jahrhundert geschleift“, sagte mal ein Insulaner der vieles gelassener betrachten kann, weil er den Verwicklungen und Verknotungen der unterschiedlichsten Generationen weitgehend entkommen ist. Eine Studie über dieses Inselleben. Was für ein Leben. Was für eine einzigartige Kulisse um zu leben. Aber wie? Und in welchem Alter? Was ist mit den Kindern, die hier aufwachsen? Diesen einzigartigen Königskindern? Was passiert, wenn sie diesen so beschützten, für sich selbstverständlich als ihr Königreich angesehnen Stück Felsen verlassen müssen und auf das große weite Festland ziehen müssen? Manche lassen es eben bleiben. Treiben auf ihren Eisschollen um das bekannt Eiland und um das bekannte Königsland. Bemerkenswert wie viel Könige es hier gibt. Natürlich zieht das ein relativ hohes Konfliktpotential mit sich. Eine hochexplosive Mischung aus familiären Verstrickungen, Jahrelang gehegten und gepflegten Rivalitäten und einer Guten Portion Stolz. Wenn hier etwas bewegt werden will - in den Köpfen so wie an Landesverteilungen - muss mit mehr Aufwand gerechnet werden als an vielen anderen Orten auf dieser Landkarte. Verankert sind all diese großen bedeutenden Namen und Geschichten. Da gibt es die O’Driscolls und die O’Leanards, Cotters und Chadagens. Und jeder hat seine eigene Definition von richtig und falsch, eigentlich nicht weiter äußergewöhnlich anders jedoch ist die Auslegung dieser Polungen sollte es mal zu einem Fall kommen wo sich Inselost gegen Inselwest wendet. Neutralisierende Elemente sind wohl bedacht zwischen diese Grenzlinien gestreut worden. Etwas wogegen sich beide Seiten wenden können, sollten sie sich ausnahmsweise mal nicht mit sich selbst beschäftigen. Tümmeln sich die Hände soweit sie denn noch reichen mittlerweile um den Rumpf der Lebenslinie zum Festland, obwohl die letzten Entscheidungen noch nicht getroffen sind, ist doch schon gründlich zwischen gut und böse aussortiert worden. Somit wird die kleine beschauliche Insel zum unübersichtlichen Chaos und alles spielt sich auf einem ungleich verteilten Schachbrett ab. Nicht schwarz oder weiß. Nicht orange oder grün. Sondern Osten und Westen. Geschickt wurden in diesen sich weitenden Konflikt noch weitere kleine Stolpersteinchen eingebaut, beliebig austauschbare Figuren die zwischen dort und hier hin und herpendeln, wie der eigentliche Grund des ganzen Wirrwarrs. Gibt es etwas anderes, was einem da noch über die Lippen kommt, vom Wetter natürlich abgesehen?
Was war das für ein Winter? Der Schlechteste seit langem. Normalerweise sind es fünf Tage im Durchschnitt an denen das fahrplanmäßige Crossing der Fähre verschoben oder abgesagt wird, in schlechten Wintern sind es um die Acht Tage. Diesen Winter waren es mehr als 15 Tage an denen die Fähre entweder gar nicht oder höchstens nur einmal gefahren ist und dann auch sofort wieder zurückkommen musste. Glück gehabt. Winter auf Cape Clear ist einfach etwas ganz besonders und um ehrlich zu sein darf man den Winter hier nicht unterschätzen. Was bleibt denn hier zu tun, als sich beständig um sich zu drehen. Naja, mehr oder weniger beständig ist wohl richtiger .Fehlende Sonnenstrahlen, fehlender Elan und von Motivation kann schon gar nicht die Rede sein. Antrieb? Wenig Brennstoff, wenn einem ständig droht der Boden unter den Füßen weggezogen zu werden. Winter. Es war nicht wirklich kalt. Sehr windig und ja natürlich einiges an Regen obwohl ich da mit mehr Nass gerechnet hätte. Wochenende? Wohin? Wer? Da kommen dann doch einige an Zweifel auf. Einige ist vielleicht noch untertrieben. Wer? Nicht dabei zu vergessen, was diese Insel doch noch ist, wie viel sie denn noch sein muss. Bitter. Nein es war ja alles richtig. Aber verdammt, hätte das nicht alles einfach sein können? Hat man das nicht schon alles besser hier erlebt? Wurde das hier, dieses besondere doch schon mal so viel besser umgesetzt? Hätte es nicht wesentlich einfacher sein können. Immer wieder diese Frage. Diese Frage, die so wenig Sinn macht, liegt es doch alles am Heute, hier und jetzt zu ändern, was noch umzudrehen geht. Bis ins kleinste nachvollzogen was die Beweggründe sind. Vor allem waren. Und immer noch keinen einzigen Schritt weiter. Konstanten die schon immer im weg stehen sind weiterhin nicht von der Stelle zu bewegen. Wie soll man denn doch auf irgendwas fundamentales treffen wenn im Grunde alles auf Unbeständigkeit basiert? Wie das Wetter unpredictable. Zwischen den vielen Regenvorhängen funkelten dann doch einige Tage hindurch den scheinbar undurchdringlichen Schleier. Frühlingstage an denen alles endlich wieder aufzuwachen beginnt. Vogelstimmen. Grün zwischen all dem Braun. Da waren echt ein paar Perfekte Momente. Voller Glanz und ausgeschlafener Lebensgeister. Erfüllt durch neue gefundene Wegstücke. Klippen, die man hochklettert und erstaunlicherweise nicht runterfällt ( um ehrlich zu sein war das sau knapp ,aber ich musste da einfach unbedingt hochklettern..;) )Was nicht vergessen werden darf sind die Kids. Die fünf Kleinen und die paar Größeren, die mit der Zeit echt einiges an Bedeutung gewonnen haben. Kerry und Killkenny. Cork. Vielleicht war das alles jetzt zu krass ausgedrückt... die ganzen Fragen tun sich da eben manchmal auf und auch wenn es vielleicht zu hart klingt...