Montag, 20.11., bis Sonntag, 26.11.06
Die Woche fängt ganz normal an.
Die Woche fängt ganz normal an.
Am Montag ist wieder Fußballtraining angesagt, was anfängt, richtig Spaß zu machen, da ich mich mit den Jungs gut verstehe.
Der Dienstag verläuft auch ganz normal.
Doch am Mittwoch…
…fängt das Chaos an, da Gabor ein Haarschneidegerät aus seinem Jugendcenter ausgeliehen hat: Da habe ich die tolle Idee, das ein kürzerer Haarschnitt bei mir ja auch ganz praktisch wäre und als Avraam meint, er hätte schon des Öfteren die Haare seiner Freunde mit solchem Haarschneidegerät geschnitten, steht meine Entscheidung fest – ein Fehler, kann ich nur sagen. Schon nach kurzer Zeit steht fest, dass ich als Versuchskaninchen diene und nachdem mein Haarschnitt schlimmer und schlimmer zu werden scheint, brechen wir die Aktion ab – wohlgemerkt: bis dahin hatten auf einer Kopfhälfte bereits so gut wie alle Haare dran glauben müssen.
Am Donnerstagmorgen bleibt mir also nichts anderes übrig, als früh morgens aus dem Haus zu gehen, den Kopf mit Mütze bedeckt, um einen „professionellen“ Friseur aufzusuchen. Hier wird dann gerettet, was zu retten ist, es ist auf jeden Fall nicht ganz einfach, auf Spanisch zu sagen, wie man sich die Frisur wünscht. Glücklich, dass ich mich nun wieder ohne Mütze auf die Straße wagen kann und mit Mohikaner-Schnitt verlasse ich den Friseursalon.
Am Freitag geht das Chaos dann gleich weiter: Als ich die Bahntickets abhole, die wir für den folgenden Montag für unsere Fahrt nach Castellon (wo wir eine Woche On-Arrival-Training haben werden) benötigen, fehlt eines, und zwar meines. Also muss ich den ganzen Tag in Elche herumrennen, um zuerst beim Reisebüro und dann am Bahnhof in Elche zu reklamieren... alles ohne Erfolg. Das Ticket zu erstatten, bleibt schließlich an mir hängen.
Am Freitagabend findet dann die erste Erasmus-Party in einer Disko in Elche statt – natürlich wird vorher noch in Elches Palmengarten zum Aufwärmen ein Botellon gemacht, der allerdings recht kurz ausfällt, da die spanische Polizei auftaucht – zu sagen ist hier, dass in der Region Valencia das Trinken in der Öffentlichkeit mit hohen Bußgeldern belegt wird. Wir haben noch mal Glück, da wir rechtzeitig das „Beweismaterial“ im Gebüsch verschwinden lassen und uns aus dem Staub machen. Die Erasmus-Party ist auch echt gut, da die Disko gerammelt voll ist, die spanischen sowie die Erasmus-Studenten aus allen möglichen Ländern bilden einen bunten Mix.
Am Samstag bekommen wir Besuch von den vier Europäischen Freiwilligen, die ihren EFD in Murcia machen. Wir geben Ihnen eine Stadtführung durch Elche, die Stimmung ist toll, es ist einfach immer schön, sich mit andern Freiwilligen auszutauschen, die gerade das Gleiche erleben, wie man selbst. Im Neuen Jahr werden wir also auf jeden Fall den Gegenbesuch in Murcia machen. Jan, ein Freiwilliger aus Polen, übernachtet bei uns, da er sich am Sonntag noch den Palmeral anschauen will.
Am Sonntag muss ich mich jedoch wieder um mein verloren gegangenes Ticket kümmern: Um eine Chance zu haben, dass mir wenigstens ein Teil des Geldes von Renfe (die spanische Variante der „Deutschen Bahn“) erstattet wird, muss ich eine „Reklamation“ beim Ticketservice in Alicante machen. Jetzt hoff ich nur, dass sich der Aufwand auch gelohnt hat und ich tatsächlich eines Tages einen Teilbetrag in unserem Briefkasten finden werde...
Abends wird dann noch gepackt, ich muss gleich für zwei Wochen packen, da wir vorhaben, an unser On-Arrival-Training in Castellon noch eine Woche „Urlaub“ in Barcelona dranzuhängen.